Eine andere Beziehung eines burggraflichen Amtes in der Markgrafschaft auf bas Gerichtswesen lehrt das Landrecht des Sachsenspiegels, dem zufolge das Verhältniß des Burggrafen zum Markgrafen dasselbe war, worin der Pfalzgraf zum Kaiser oder der Schultheiß in der Grafschaft zu dem Vorsteher derselben stand. Wenn der Kaiser, Markgraf oder Graf in rechtskräftiger Form ein Placitum halten wollten, sollten nach altem Rechte der Pfalzgraf, Burggraf oder Schulze in der Versammlung nicht fehlen, sondern als stellvertretende Richter in solchen Fällen selbst den Vorsitz übernehmen können, wenn die Schöppen eine den ordentlichen Richter betreffende Angelegenheit zu verhandeln hätten, was, dem damaligen Sprachgebrauche gemäß, doch in späterer Zeit oft mißverstanden, von Eyke von Reppichau so ausgedrückt wird, der Pfalzgraf, Burggraf oder Schulze sei) Richter über des Kaisers, des Markgrafen oder des Grafen Schuld'). Es waren jene in dieser Beziehung Marien der letztem, mußten als solche jeder wichtigen Gerichtssitzung beiwohnen, und waren
k>5tell->ni in Soltiveäele genannt (Ebendas. S. 295. 297.) und eben so 134t Konrad und Gebhard von Böddenstedt (Ebendas S. 312.), die diesen Titel, nach einer Deutschen Urkunde, nur zur Bezeichnung ibreS Wohnsitzes auf dem gedachten Schlosse gebrauchten. Wy Cord vnd Ghcuert brodere gheheten van Bodin- stede, wonet uppe deme huse to Soltwedele. Gercken a. a. O. S. 317. vgl. 230.
1) .tuchex »culkelo i. e- ^rsekocto legitlmurn juijiciurn
Iialiere rninime zotest, rzuia «i cho suäice conHueratur coran, rcnltedo re^onstere senvtur. Laultetuz onim ost sustex juchiois er I'alsUnu» »eu k»Ian5gr->viu8 im^ivratvris juchex err, Lurggrsviu» vero i. e. ^er^oinus L»»tellsuus 1u3sx «rr ^Isralri- on>8. Tut ^ov. Dacron. Ich,. III. srt. 52. Die scultheiten iS richter siner scult, als iS die palenzgreuc over den kaiser vnde die burchgreve over den markgreuen. Homeiers AuSg. S. 154. ß. 3.