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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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eingenommen hatte, aber nicht mehr zu Brandenburg, son­dern zu Tangermünde oder Arncbnrg sich aufhalten mußte, weil die Markgrafen zu der Zeit gewöhnlich an diesen Orten ihren Sitz hatten. Daß der Burggraf auch im Namen des Markgrafen mit den Edlen richtete, stand ihm, sobald er die im Sachsenspiegel bezeichnete Stelle eines ersten Schöppen in den markgräflichen Dingen einnahm, sicherlich zu. Es war eine Hauptbefugniß des alten Pfalz- Grafen im Reiche, wie eines Schulzen in der Grafschaft, über minder wichtige Fälle, welche ursprünglich vor den Kaiser oder den Grafen gebracht werden mußten, ohne de» ren Zuziehung zu richten'), und daß die Markgrafen in ähnlicher Weise den Burggrafen an ihrer GerichtsgewalL über die Edlen Thcil nehmen ließen, scheint zu bestätigen, daß Markgraf Otto 11 befahl, da er 1197 dem Bisthume Brandenburg die Vogtei zurückgab, daß hicgegen weder feine Erben und Nachfolger, noch Burggrafen, Vögte, Officiale oder andere Richter etwas eiuzuwenden haben sollten -).

Alles das Obige, bis auf die stadtrichterliche Gewalt,

M. 220. Sp. 2, in Loö'UF cts Lorp. iur. Lern,.

V. I. p. 184.

1) Eichhorn D. Staats- und RechtSgesch. Thl. II. S. 300.

«Io iurisclict. Oerm. p, 785. Schwäbisch Aebn- Recht Art. 17,

3) Vdsgne Niel, Iicreäuni et succvssoruin, aävocatoruin »tticiatorum aliorunn^ue suOicinn et potestatun» «seculariuin c^noruincunc^ue recsnisitious cnntrailictions et iniii- ^nations etc. Gercken'S Stiftähist. v. Br. S. 401. Der Aus­druck Opitanvus ist zwar in den Brandenburgschen Urkunden nur hier, anderSwo aber öfters die Benennung eines. Burggrafen, z. B. in einer Urkunde-des Herzogs Heinrich von Schlesien: tdwn flsn- ricu» cupimus ticri notuin, ^nacl ^uotiexcun^lle Irurggravius ac cachtanvus in Orntir castro ek o^picio tocsii coutigerit, cet. g. clo LuLtckr-F Ileli^. manuscript. 3'. VI. x. 8.