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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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Namensveränderungen von Slawischen Dörfern, sind gewiß allwählige Verwandlungen Slawischer Ausdrücke durch Denrsche Urkundeiwcrfaffcr'), und das Obsiegen der Deut« schen Sprache überhaupt zu halten.

Die Umgestaltung Slawischer Dörfer in Deutsche mit Beibehaltung der Slawischen Bewohner ist getpiß in den unter niarkgräfliche Herrschaft gekommenen Slawenländern allgemein vorgenommen worden. Der Schulze, der ihnen vorgesetzt wurde, war wohl mit seltenen Ausnahmen ein Deutscher Mann ^), und mit Deutschen Bauern wurde auch vermuthlich die Zahl Slawischer Bewohner ergänzt, die für ein Dorf nicht hinreichend zu styn schien. Wenn sich in Ketzin noch nach dem Landbuche Deutsche und Slawische Hufen befanden H, so waren bei der gedachten Umgestaltung, welche dieser, dem Namen nach Slawische, mit einem Pfarrer, der auch Theil an der Feldmark bekam, und ei­nem Schulzen versehene Ort erlitten haben muß, jene gewiß mit Deutschen, diese mit Slawen besetzt worden. Viele alte Slawendörfer wurden vermuthlich gethcilt: denn nach Slawischer Sitte waren den Dörfern größere Feldmarken zugewiesen, wie es später wenigstens bei den Dörfern der Ztmche, Prignitz und des Havellandes der Fall war. So geschah es auch mit dem Slawischen Dorfe Mohringen in der Altinark durch den Grafen Siegfried von Oster- burgH, und »och um die Mitte des 13ten Jahrhunderts

1) So schreiben Urkunden den Namen des Dorfes, was noch jetzt Tzschetzschnow heißt: Lessonovo. Thl. I. S. 486.

2) Vgl. S. 48.

3) Oo/rrrr etiarn in ripa Obulo Imbon« XXXVIII rnandO« cjni lticuninr Voutonioi, czuornrn ^lebanim »aber III. 8uur

ibi mlliuo alH mansi gui clieuntnr Llavioi Quorum ^tlebanu«

Imbet I. Die letztem gaben ^ Scheffel Hafer mehr Pacht wie jene. Landbuch S. 126. '

, 4) Vgl. Thl. I. S. 146. 147.