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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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nnd Satzungen wnrdm, nachdem sie geprüft und angenom men warm/ in den Kirchen verkündigt, und in Besprachen bekannt gemacht '>

Die amtliche Würde der Rathmänner war sehr groß; sie standen unmittelbar unter der Jurisdiktion des Mark» Grafen oder des Hoftichters °), und wörtliche Beleidigrmg derselben, während sie amtlich auftraten, wurde mit 3 Marck gebüßt, die der Stadtkasse zufielen

Für gewisse Einkünfte einer Stadtkasse ward von den Markgrafen von jeher gesorgt, und ihre Verwaltung nicht den Etadtrichtern, sondern den Rarhsherrn anvcrtraut. Während der Freijahre, die man neuen Städten zuzugeste­hen pflegte, hob die Stadtkasse für sich die landesherrlichen zwei Drittheile der Gerichtsgefälle, und nach Beendigung derselben, womit sie diese Einnahme verlor, den ganzen oder zwei Drittheile von dem Zins derjenigen Ländereim, welche die Markgrafen der Stadt zur Viehweide zugelegt hatten. Später stand man den Städten vielfach auch dm Ruthenzins*), und von den sehr einträglichen Mühlen zwei ^Drittel zu °). Die Zinsabgaben, welche von dem Kauf-

1) Gercken'S Dipl. -ret. Thl. II. S. 9V. Lentz

Dr. Urk. Samml- S. 81.

2) Wenigstens bestätigte der Markgraf Ludwig 1344 seinen Städten jenseits der Oder dies Recht, indem er sagt: »I »lignsnOc» Huvmchani ^reäiotsruin consulum civitatum cerceclcro oontinge- ret, Nie enra«> juctice curie nostro astsre jaNieio äolieliunt re- «poiisvri et saiisUcturi su^er sin-ulis guestlcinum muterii» aetp-

rHius vel a»smi. Gecken'S Lori. ächl. Lr. 1. III. j>. 239.

3) Lentz a. a. O. G. 69.

ä) Do Iiorei» vorn exlrir civiladem ex^onvniNiü 6oniu1!1>»8 polostameu. stechirnus »ie et vonsum 1236. Auch- hottz tNesch. Thl. IV. Urk. S- 88. ^resrurn vtilitsi» terkism ^.irkcni kunNsroribus chiliit, ciu»8 ^Ite; triliucl ciuitatl. V. 1303, Aon Ledebur Allgm. Archiv Bd. I. S. 362.

5) Aon Ledebur a. a. O.