Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
332
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selben'), welche cs, miß dem Schulze») gegeben hatte, zu dm angesehensten Bürgern, und wurden daher oft in den Nach gewählt. Da diese Wahl immer wieder von den alten Mitgliedern des Stabtrathcs ausging, so geschah es, daß sich frühe eine Art von aristokratischem Ausschüsse der Bürgerschaft, mit vorzugsweiser Anwartschaft ans städtisch« Acmter gestaltete, aus welchem Wähler und Gewählte sel» ten hinausgingen. Er entstand thcils aus diesen vom An­fänge an durch Reichthum ausgezeichneten Nachkommen des Schulzen und der Erbauer'), aber theils auch aus in kur­zer Zeit bereicherten wohlhabenden Handwerkern fremder Städte, welche die neue Anlage mit glücklichem Erfolge zn ihrem Sitz gemacht, und, schon bekannt mit dem Wirken und Walten städtischer Obrigkeiten, vorzüglichen Anspruch aus Rathsstellcn zu machen hatten. Denn hiezu bedurfte es des Rechtes, nach welchem dir neue Stadt lebte, und sic in obrigkeitlicher Thätigkeit handeln sollten, wohlkundige Männer.

Don diesen reichen Bürgern, welche mit vorzugsweiser Anwartschaft auf städtische Aemter, wohl größtcutheils Kaufleute oder Handwerker waren, vermehrten einzelne all- mählig ihr Vermögen in dem Maaße, daß sie selbst die Markgrafen öfters durch baares Geld aus ihren Verlegen­heiten zu reißen vermogtcn. Hiefür wurden ihnen daun

von Landsberg Rathshcrr in Prenzlow (S. 323. Note.). Ein Verwandter des Schulzen von Stettin war Rachshcrr m Stcndal (S. 52. N. 3.).

1) Do» dm Erbauern der Städte sagt Kantzow (Pomerania Thl. I. S. 232.), sic HLttm sich in ihren Anlagen niedergelassen und darin nach dem Etadtrechte gelebt. Daher auch die von Stcn­dal genannten Bürger, die sich in Prenzlow, wo die Erbauer diesen NaNren führten, öfters zeigen, und im Besitze bedeutender Lchngnter befanden. Gcrcken'S Vermischte Abhandl. Thl- II. S- 108. b'anbbuch S. 163.