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Die Werder'schen Weinberge : eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens / von Ernst Laufer
Entstehung
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Abschnitt III.

Der Obstbau und seine Entwickelung.

l.. Die Bodenkultur.

Bei der Anlage eines Stückes Land zur Obstkultur wird das­selbe zunächst bis auf 2!/» und 3 Fuss(0,780,94") Tiefe sorg­fältig rajolt!). Nach eigenen Beobachtungen, wie auch nach Mit­theilungen von Obstzüchtern, gehen die Bäume mit ihren Wurzeln etwas unter jene Tiefe. Herr Frıtze theilte mir mit, dass er aus­nahmsweise in seinem, am Abhange des Wachtelberges gelegenen Grundstücke Wurzeln bis zu 15 Fuss(4,71) Tiefe, bis zum Wasser­spiegel, gefunden hat.

Im Allgemeinen pflanzt man die jungen Bäumchen, theils selbstgezogene, theils anderwärts, womöglich dem sandigen Boden entnommene, schon veredelte oder wilde Stämmchen in Reihen, zwischen welchen nach OEsER eine 1618 Fuss(5,02 5,65") be­tragende Entfernung innegehalten wird. Gewöhnlich ordnet man die Bäume im Quadrat und soweit auseinander, dass ein Ineinander­wachsen der Baumkronen nicht vorkommt. Zwischen die Baumreihen

werden als Unterfrüchte Erdbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren

1) SrorLr., Pomologische Studien, Monatsschr. f. Gärtner u. Pflanzenkunde 1876, S. 136, theilt über die Wichtigkeit des Rajolens Folgendes mit:

In Giesmannsdorf war mir Gelegenheit geboten, den Einfluss der Bodenbear­beitung auf die Entwickelung und Tragbarkeit der Obstbäume zu beobachten. Jene Obstfelder, welche vor dem Bepflanzen rajolt worden sind, also auf die gründlichste Weise bearbeitet wurden, zeigten ein Gedeihen, wie es nicht besser gewünscht werden kann; wo aber diese Bodenbearbeitung unterlassen ist, wachsen und tragen die Obstbäume bei weitem nicht so gut, wenngleich die weitere Pflege bei allen Bäumen bei durchschnittlich ziemlich gleicher Bodenbeschaffenheit die

gleiche ist.

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