Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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10 2. Mit der Ringbahn um Berlin.

Wedding. Mit dem Eintritt in den Humboldthain beginnt die Bahn das Plateau des Barnim zu durchschneiden; daher von jetzt ab streckenweise keine Aussicht. Über die Nordbahn und Stettiner Bahn hinweg nach (11,7 km) Gesundbrunnen. L. daneben die Bahnsteige für die eben gen. Bahnen; r. oberhalb die Himmelfahrtskirche. 13,5 km Schönhauser Allee. R. oben die Gethsemanekirche. 14,4 km Prenzlauer Allee. Dann am Männersiechenhaus und dem städt. Obdach vorbei.

15,4 km Weißensee. R est.: S chloß Weißensee ( s. unten}; Sportshaus u. Seeterrasse, beide im alten Dorf. Badeanstalt: vor dem Sportshaus. Post: Königchaussee 84; Langhansstr. Straßenbahnen: vom S pittelmarkt a m Bhf Weißensee vorbei bis Weißensee (altes Dorf); vom R athaus am Bhf Prenzlauer Allee vorbei nach dem Antonplatz, am Anfang von Neu-Weißensee.

Weißensee zerfallt in das 1872 nach der Bahn zu an­gelegte Dorf Neu-Weißensee (31949 E.; 1895: 25143) und das entferntere alte Dorf (2508 E.). Letzteres war bis zur Erbauung der Stettiner Bahn (1842) vielbesuchte Durch- gangsstation für die nach Norden Reisenden. 1806 wurde es von den Franzosen geplündert. 1809 verweilten hier auf der Rückkehr von Königsberg Friedrich Wilhelm III. und die Königin Luise. Am Anfang des Ortes l. auf dem Antonplatze ein Bronzestandbild Kaiser Wilhelms d. Gr., von Görling. Die Königchaussee führt zum Rest. Schloß Weißensee (35 Min. vom Bahnhof), mit großem Park am See. L. abseits bleiben schon vorher der Cuxhavener Platz, auf dem ein Amtsgericht erbaut werden soll; in der Wil- helmstraße die dreischiffige k ath. S. Josephkirche ( 2000 Sitz­plätze), 1899 vollendet; in der Schönstraße das neue Auguste- Viktoria-Krankenhaus des Vaterländischen Frauenvereins und nahebei der weithin bekannte Pferdemarkt. R. von der Königchaussee gelangt man durch die Lothringer Straße zum F riedhofe der jüd. Gemeinde mit vielen prunk­voll ausgestatteten Grabstätten, auf dem u. a. Prof. Stein­thal (f 1899) ruht. Jenseit des Schlosses liegt r. in einiger Entfernung an der Lichtenberger Straße die I rrenanstalt der Alexianer. Am Wege nach Heinersdorf (25 Min. vom Schloß) die R ennbahn des Neuen Berliner Trabrenn­vereins.

17,1 km Landsberger Allee, wo r. sogleich die neueren Erweiterungsbauten für den Centralviehhof beginnen. Hinter (17,9 km) Centralviehhof verläßt die Bahn das Weichbild Berlins und läuft bis zur Spree am Rande des Kreises Nieder-Barnim entlang. R. die Samariterkirche, bereits in Friedrichsberg.

Eine Chaussee geht. über Wilhelmsberg zum Anfang von Hohen-Schönhausen (50 Min.; Straßenbahn von der Waßmannstraße,