14
2. Mit der Ringbahn um Berlin.
Hinter Stat. Treptow gebt die Bahn über die Görlitzer Bahn hinweg, mit der sie durch einen Strang verbunden ist. L. die hohen Fabrikschornsteine von Nieder-Schöne- weide, die Spreeheide und Neu-Britz.
4,6 ; km Rixdorf. — Rest.: *Ratskelle r, Berliner Str. 62/63 Deutsches Wirtshaus, Bergstr. 137; Z ur Hütte (Weine von Knoop Söhne), Berliner Str. 41; *Vereinsbrauerei, Jägerstr. 13—16, an der Hermannstr., mit großem Garten. — Post: Bergstr. 133; Hermannstr. 207;
Bendastr. 22. — Strafsenbahnen: S üdl. Vorortbahn s. S. 12; Danziger Str. (Ecke Weißenburger Str. — Hallesches Thor — R . (Hermannplatz); Nieder-Schönhausen — H ackescher Markt — Spittel- markt — Moritzplatz — R . (Ringbahnhof); Moabit — Hallesches Thor — R. ( Cannerstr .); Dönhoffplatz — Kottbuser Thor — R. (Knesebeckstraße) F erner: Sc hönhauser Allee (Ringbahnhof) - Hackescher Markt — Spittelmarkt — Moritzplatz — R. (Ringbahnhof) — Britz (Rudowerstr.); Seestraße — Weddingplatz — Moritzplatz — R . (Knesebeckstr.) — Britz (Triftstr .).
Rixdorf, d. i. Richardsdorf (90360 E., 1895: 59940), wurde von den Johannitern in Tempelhof (S. 15) gegründet, die einen hier befindlichen Hof zum deutschen Dorfe erweiterten. 1737 entstand n. davon durch böhmische Weber, die Friedrich Wilhelm I. berief, Böhmisch-Rixdorf. 1873 wurden beide Dörfer zu einem Gemeindebezirk vereinigt. Am 1. April 1899 wurde der Ort zur Stadt erhoben und schied bald darauf als selbständiger Kreis aus dem Teltower Kreise aus. Die vom Bahnhof nach NW. gehende Berg- straße, in der sogleich die K irche liegt, teilt mit ihrer Verlängerung, der Berliner Straße, R. in eine westl. und eine östl. Hälfte. In der letzteren sind noch einige alte Kolonistenhäuser von dem großen Brande im J. 1849 in der Richardstraße erhalten geblieben; in der Kirchstraße der Betsaal der böhmischen Brüder. Der westl. Teil lehnt sich an die Rollberge an, die mehr und mehr abgetragen werden und in denen zahlreiche Reste mächtiger Säugetiere aus der Zwischeneiszeit gefunden worden sind (bes. in der Kiesgrube hinter dem Hause Bergstrafse 51a). In diesem Teile in einiger Entfernung der mächtige Wasserturm, der mit den Charlottenburger Werken (S. 96) in Verbindung steht. Mehr nach der Bergstraße zu liegen: in der Lessing- straße eine Gemeindeschule, in der vorläufig die R ealschule mit Progymnasium untergebracht ist, und in der Prinz-Handjerystraße die kath. R osenkranzkirche, ein zwei- schiffiger Bau von Menken. ln der Berliner Straße das Rathaus und daneben der stattliche Neubau des Amtsgerichtes; gegen Ende derselben Straße (Nr. 7/8) die Werkstätte der weithin bekannten Deutschen Glasmosaikgesellschaft Puhl & Wagner. Bis zum Hermannsplatz, hinter dem die Hasenheide beginnt, braucht man vom Bahnhof 1/2 St. Der Ort soll ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. von Wolf erhalten.