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Die jüdische Aufklärung : Philosophie, Religion, Geschichte / Christoph Schulte
Entstehung
Seite
109
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Eine Genealogie der jüdischen Moral 109

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Lazarus Bendavid (1762-1832) war auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Maskil und Gelehrter, als dieses Porträt 1806 in S. M. Lowes <Bildnisse jetztlebende'r Berliner Gelehrter mit ihren Selbstbiographieen [!]> erschien. Neben bekannten christlichen Zeitgenossen wie J. v. Müller, J. E. Bode, J. P. Erman, C. W. Hu­feland, E. F. Klein und F. S. G. Sack kann sich Bendavid als ein­ziger Jude mit seiner Autobiographie präsentieren. Die Anerken­nung seiner intellektuellen Gleichwertigkeit ist evident. Damit gehört er zu den bekanntesten Gelehrten vor Gründung der Ber­liner Universität (1810). Im gleichen Jahr 1806 wird der Kauf­mannssohn Bendavid, der sich zunächst als Privatgelehrter und Hauslehrer durchgeschlagen und als Kant-Kommentator sowie mit Schriften zur Mathematik, Rechtslehre und Ästhetik hervor­getan hatte, zum Direktor der Jüdischen Freyschule bestimmt, die er bis zu ihrer Schließung 1823 leitete.