Diogenes von Berlin
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Salomon Maimon (1754-1800) auf einem idealisierten Porträt mit Perücke und guter Kleidung abgebildet, die seinen finanziellen Verhältnissen sicher nicht entsprachen. Die Ähnlichkeit mit zeitgenössischen Seitenansichten von Kant ist vermutlich gewollt, in jedem Fall sah sich Maimon trotz seines klaren Bekenntnisses zur «jüdischen Nation» als Selbstdenker im Sinne Kants, dessen Werke er sich wegen seiner Mittellosigkeit bei Saul Ascher und Lazarus Bendavid ausleihen mußte. Aus seiner Auseinandersetzung mit der Philosophie Kants zwischen 1790 und 1800 gingen eine Vielzahl von Büchern und Aufsätzen hervor. Kant hat die Fähigkeiten Maimons hoch anerkannt, Maimon dessen Antworten auf seine Briefe gegen den Willen Kants stolz in seiner Lebensgeschichte (1792/95) publiziert. - Kupferstich von Wilhelm Arndt, o.J., Kupferstichkabinett Berlin