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Jugendjahre in Pest
gemäss] sein Amtsnachfolger als Rendant oder Notar der Gemeinde. In Krotoschin verblieb die Familie Wiener von 1684 bis 1892],] als sie ausstarb. Der jüngste Bruder wurde Südfeld genannt^ und seine Söhne zerstreuten sich in der Welt.
Über Rabbi Jossef, der(!) Saloniker, will ich die Familiengeschichte nicht fortsetzen. Wir wissen vielerlei von Salonik, Vene dig , Neapel , Tunis , Toledo und Segovia über uns zu erzählen, auch sogar von Pubeditha und noch tiefer hinaus, aber die Chronik ist unbestimmt, anderes war augenscheinlich Legende. Ich ziehe vor[,] nur Authentisches anzugebenf.]
Ich bin hochgeehrter Herr Ihr aufrichtig ergebener Dr. M. N.
x) Am 11 April 1873 wurde mein Name [mittels] durch ein Dekret vom Ungarischen Minister des Innern in Nordau geändert .« 16
Ein Pester Jude
Simcha Südfeld war, unbesehen seines gemischt sefardisch-asch- kenasischen Stammbaums, der preußischen Herkunft seines Vaters und der litauischen seiner Mutter, ein typischer Jude aus Pest. Denn »Pester Jude« war nicht nur eine Herkunftsbezeichnung, sondern ein Sozialtypus . 17 Er unterschied sich klar sowohl von der bäuerlichen und neu-proletarischen Mehrheit der meist katholischen Magyaren, von den deutschen, meist protestantischen Bürgern und Handwerkern der Stadt als auch, selbstverständlich, vom ungarischen Adel. Der städtische Mittelstand aus Deutschen und Juden war - im Vergleich zum Rest Ungarns - gegenüber dem Adel
16 Auch durchgestrichene, aber noch leserliche Textstellen habe ich hier in eckigen Klammem [ ] wiedergegeben. In eckige Klammem gesetzte Satzzeichen wurden von mir ergänzt. Das Dokument findet sich im Zionistischen Zentralarchiv Jerusalem unter der Signatur A119/62/1.
17 Vgl. Andrew Händler, Dori. The Life and Times of Theodor Herzl in Budapest (1860-1878), The University of Alabama Press 1983, S. 13-24.