386
Anhang
1854
Besuch der jüdischen Elementarschule. Unterrichtssprache ist Deutsch. Zugleich Hebräisch-Unterricht und Tora-Lektüre mit seinem Vater, der seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer zunächst von Prager und Preßburger Rabbinerfamilien, dann der bekannten assimiliert-jüdischen Familie Fischhoff in Alt-Ofen verdiente. Adolf Fischhoff (1816-1893), der Führer des Wiener Aufstands von 1848, war einige Jahre sein Schüler gewesen.
Daneben veröffentlichte Gabriel Südfeld u.a. eine hebräische Grammatik, einen aufgeklärt-philosophischen Kohelet-Kommentar und viele Gedichte in deutscher und hebräischer Sprache.
1859
Eintritt als Stipendiat in das katholische Gymnasium in Pest.
1861
Erstmals wird ein Artikel in einer Schülerzeitschrift (»Poesie, Kunst und Wissenschaft«) mit dem Namen »Max Nordau« gezeichnet. Früher Entschluß, Dichter zu werden.
1862
Bar-Mizva. Beginnt zu schreiben cldler, S. 15>.
1863
Nachdem als Ausdruck magyarischen Nationalbewußtseins die Unterrichtsspra che Ungarisch wird, wechselt Max auf das calvinistische Gymnasium. Sein Vater, der die Familie durch Hebräisch- und Deutschunterricht ernährt, verliert fast alle seine Arbeit.
Im Mai erster Abdruck eines Gedichts in einem lokalen Wochenblatt. Ab August regelmäßige Mitarbeit in der Halbmonatszeitschrift Salon der Literatur, Kunst und Mode. Talmud- und »israelitischer Glaubensunterricht« bei den Lehrern Freudenberg und Mannheimer.
1864
Nordau bricht mit religiös-jüdischem Studium und Lebensweise und versteht sich »nur als Deutscher«. Beginn der Jugendfreundschaft mit Ignaz Weiß <ZZA A 119/15, Brief v. 19.8.1874 aus London>.
1866
Noch vor der Matura verbringt Nordau ein Jahr als Hauslehrer auf dem Lande bei der jüdischen Familie Fuchs in Räkos-Keresztur bei Budapest. Regelmäßige Mitarbeit bei mehreren Zeitschriften. Veröffentlichung der Novelle »Das Altarbild« im Pester Lloyd. (Spätere Wiederveröffentlichung in dem Novellenband Seifenblasen von 1879.)