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Psychopathologie des Fin de siècle : der Kulturkritiker, Arzt und Zionist Max Nordau / Christoph Schulte
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Bjömstjeme Bjömson, der gerade im Sommer nach Paris übergesiedelt war. In­tensiver, über zwei Jahre bis zu einem Zerwürfnis andauernder Kontakt auch mit der Familie Bjömson sowie Jonas Lie und Familie. Nordau führt Bjömson bei Charcot ein, ist lange Zeit sogar zwei Abende in der Woche sein Gastgeber und wird schließlich als »Dr. Nordan« zur Theaterfigur in Der Handschuh <NFP, 18.5.1910, S. l-4>.

Liebesverhältnis zur deutsch -amerikanischen Schriftstellerin Sarah Hutzier (1853-1893).

1883

Am 15.6. erhält Nordau von der Redaktion der Frankfurter Zeitung das Ange­bot, anläßlich der Eröffnung der Northern Pacific-Bahn von Ende Juli bis Okto­ber aus den USA zu berichten, in der Art des Buches Vom Kreml zur Alhambra. Danach bricht augenscheinlich der Kontakt zu dieser Zeitung ab (Schreiben vom 3.1.1887 <ZZA A 119/89/49>).

Im Laufe des Jahres Beginn der Freundschaft mit Eugen von Jagow (1849-1905), der als politischer Korrespondent der Kreuz-Zeitung , der Kölnischen Zeitung und als Schriftsteller in Paris arbeitet.

Im Frühherbst erscheint Die conventioneilen Lügen der Kulturmenschheit. Das Buch wird acht Wochen nach seinem Erscheinen in Österreich verboten, konfisziert und verbrannt, desgleichen in Rußland . Es erreicht in sieben Mona­ten sieben Auflagen, trägt Nordau in Österreich einen Prozeß wegen Majestäts­beleidigung ein, löst große Debatten in der Presse aus und wird sofort in alle wichtigen Kultursprachen übersetzt. Nordau erlebt seinen größten literarischen Erfolg und ist über Nacht berühmt.

Dennoch Verdienst des Lebensunterhalts weiterhin durch die Tätigkeit für die Vossische Zeitung und als praktizierender Arzt.

1885

Paradoxe erscheint in Leipzig .

1886

Freud erscheint mit einem Empfehlungsbrief bei Nordau , findet ihn eitel und dumm und kultiviert die Bekanntschaft nicht.

Beginn des regelmäßigen, intensiven Briefwechsels mit Eugen von Jagow .

1887

Wegen der nicht autorisierten Drucklegung des Romans Die Krankheit des Jahr­hunderts kommt es zum Bruch und zu einem zweijährigen, am Ende für Nordau erfolgreichen Prozeß mit dem langjährigen Verleger Elischer, dem Besitzer des Verlagshauses Schlicke, nachmals B. Elischer, in Leipzig .