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Psychopathologie des Fin de siècle : der Kulturkritiker, Arzt und Zionist Max Nordau / Christoph Schulte
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Anhang

ten-Tätigkeit bis zu seinem Tode weder entschädigt noch gekündigt noch zur Übermittlung weiterer Berichte aufgefordert. (Seiner Witwe wird später auch eine Pension verweigert werden.)

In Madrid wird in spanischer Übersetzung durch Nicolas Salmeron Die Biologie der Ethik erstveröffentlicht.

1917

Am 3. Februar ist Nordau beteiligt, als eine Gruppe jüdischer Flüchtlinge u. a. aus Marokko und Saloniki eine Wohnung mietet und in eine Synagoge umwandelt. Später hält er die Festrede bei der Einweihung, dies auch zu anderen festlichen Anlässen.

Balfour-Deklaration.

1919

Feier des 70. Geburtstags im kleinen Kreis der Familie in Granada. Keren Kaje- meth teilt ihm den Entschluß mit, eine Gartenstadt in Tel Aviv nach ihm zu be­nennen.

Im April lehnt er eine Teilnahme an der Londoner Zionistischen Konferenz we­gen Meinungsverschiedenheiten mit Weizmann und Sokolow über die Besied­lungspolitik in Palästina ab.

Am 10. Dezember kommt er erstmals wieder nach Paris zurück, darf aber unter Aufsicht der Polizei nur über Nacht bleiben und reist am kommenden Tag nach London weiter, wo er vorläufig zu bleiben gezwungen ist, weil er für Frankreich keine Aufenthaltserlaubnis bekommt.

In London heftige Meinungsverschiedenheiten mit Weizmann, Sokolow und Feiwel. Nordau betont in Interviews den politischen Anspruch des Zionismus auf einen eigenen Staat in Palästina. Am 25. Dezember Zusammentreffen mit Sir Herbert Samuel.

1920

Mitte April von London aus zionistische Propagandareise nach Glasgow, Edin­burgh und Newcastle in Begleitung von Frau und Tochter. Im Mai und Juni wird in London das Zerwürfnis mit der Spitze der zionistischen Organisation immer deutlicher. Pläne für eine Amerika- und für eine Palästina-Reise. Nordau lernt insgeheim Neuhebräisch. Verlobung seiner Stieftochter Mathilde mit dem Schriftsteller Pierre Paraf im Juni. Die Neue Freie Presse fordert ihn wieder zur Mitarbeit auf.

Ab 5. Juli findet anstelle eines zionistischen Kongresses eine Konferenz der füh­renden zionistischen Organisationen und Gremien statt, die Nordau, der stets eine Mehrheit gegen sich und den national-staatlichen Zionismus hat, schon vor ihrem Ende verläßt, obwohl er am 7. Juli zu ihrem Ehrenpräsidenten ernannt wird.

Sommerfrische in Folkestone im August gemeinsam mit der aus Paris angereisten Familie. Am 16. September kann Nordau nach einer Intervention des griechi­schen Ministerpräsidenten Venizelos, der seit seiner Pariser Emigrantenzeit sein