Das. Tertiär:; 9
Die wichtigsten Schichten der Lausitzer Braunkohlenformation sind natürlich die Braunkohlen selbst. Wie bereits erwähnt, tritt die Braunkohle in zwei Hauptflözen auf, dem Oberflöz(Nr. 6 des Normalprofils) und dem Unterflöz(Nr. 11 des Normalprofils). Schwache, bald auskeilende Zwischenflöze sind in dem. 50—60 m mächtigen Zwischenmittel zwischen diesen beiden Hauptflözen an verschiedenen Stellen nachgewiesen worden, ohne daß sie irgendwo Bedeutung erlangen. Charakteristisch für das obere Kohlenflöz ist ein in den nachfolgend beschriebenen Aufschlüssen vielfach beobachtetes, mit einer gewissen zähen Regelmäßigkeit im Hangenden des Obertlözes immer wieder auftretendes. schwaches begleitendes, hangendes Kohlenbänkchen, das ebenfalls als völlig untergeordnetes Nebenflöz(Nr. 3 des Normalprofils) nur geringes lokales Interesse besitzt.
Das Oberflöz besteht aus einer stückreichen Braunkohle, die durch einen. wechselnden, aber immer vorhandenen Gehalt an Hölzern (Lignit) ‚ausgezeichnet ist. In einem: gewissen Zusammenhange mit diesem Holzreichtum der Kohle steht das Auftreten von aufrechtstehenden, gigantischen Baumstümpfen, die zu den beiden Nadelholzgattungen Taxodium und Sequoia gehören. Sie sind seit langer Zeit ein berühmter Beweis für die Entstehung, der Braunkohle an Ort und Stelle aus einem ehemaligen Waldmoore, nach Analogie der heutigen großen. Taxodium-Moore in.den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Die riesigen, ‚aufrechtstehenden Baumstümpfe finden sich vielfach‘ in großer Menge im Liegenden des Oberflözes, so daß man nach dem Abbau der Kohle den Anblick eines Urwaldes zur Braunkohlenzeit genießt, wie dies z. B. in der Grube Viktoria bei Senftenberg und auch in anderen Tagebauen der Fall ist. Auf Blatt Klein-Leipisch ist dasselbe auf dem unteren Tagebau der Grube Elfriede bei Gohra: nahe der Brikettfabrik der Fall. Diese Baumstümpfe finden sich natürlich auch innerhalb des Flözes, sind aber infolge der Art des Abbaus nicht so übersichtlich zu‘ beobachten(z. B. im neuen Tagebau der Grube Friedrich Wilhelm I. westlich von Costebrau). Die Mächtigkeit des Oberflözes nimmt von Osten nach Westen zu stark ab. In der Gegend der großen Tagebaue. von Senftenberg steigt die Mächtigkeit der Braunkohle bis zu 20 m, in der Klettwitzer Gegend schwankt sie zwischen 3 und 14 m und auf dem Blatt Klein-Leipisch zwischen 3 und 6 m(stellenweise 8 m). Das Oberflöz ist auf der GohraCostebrauer Hochfläche. des Blattes Klein-Leipisch etwa seit dem Jahre 1851, zuerst in ganz kleinem Maßstabe, später systematisch durch eine Anzahl von größeren Tagebauen sowie Tiefbauen abgebaut worden, welche nunmehr einen großen Teil des früher. vorhandenen Oberflözes bereits ausgebeutet haben, so daß in etwa einem Jahrzehnt mit dem völligen Verschwinden des Oberflözes auf Blatt KleinLeipisch gerechnet werden kann. Die früheren Versuche auf der Grube Elvira(siehe weiter unten), auf der Hochfläche nach Abbau des Oberflözes durch Tiefbau auch das. Unterflöz abzubauen, sind gescheitert. In Zukunft wird man zweifellos der im 50—60 m'mäch