Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 27 [Neue Nr. 4448] (1927) Klein-Leipisch / bearb. durch H. Hess von Wichdorff ..
Entstehung
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tigen Zwischenmittel vorhandenen starken Schwimmsandhorizonte doch noch Herr werden.

Das Unterflöz, das auf den östlichen Nachbarblättern 1012 m mächtig wird, hat. auf Blatt Klein-Leipisch 911 m Mächtigkeit. Der Bergbau auf dem Unterflöz scheint von der Gegend von Döllingen auf dem Nachbarblatt Elsterwerda aus über Plessa nach Mückenberg­Bockwitz ‚auf. dem südlich anstoßenden Blatt Mückenberg sich aus­gedehnt zu haben; neuerdings hat sich die Gegend von Bockwitz und Mückenberg zu einem Zentrum der Braunkohlengewinnung ent­wickelt. Mit großer Schnelligkeit breitet sich nun der Bergbau von Bockwitz aus nach Norden auf Blatt Klein-Leipisch aus, wo das Unter­flöz in der erwähnten Mächtigkeit bereits auf weite Erstreckung durch systematische Abbohrung, ‚vorläufig bis nach Oberförsterei Grünhaus hin nachgewiesen ist. Schon sind seit dem Jahre 1912 die großen Tagebaue der Grube Marianne bei Klein-Leipisch und neuer­dings nach langen: Vorarbeiten seit Mitte 1920 der Tagebau Koyne (an der Stelle des"alten eingegangenen Eisenhammers Koynehammer) am Wege von Klein-Leipisch nach Grünhaus. in starkem. Betrieb, ein neuer Tagebau in. der Südostecke des Blattes östlich Lauchhammer, die Friedländergrube war zur Zeit der Aufnahme in Vorrichtung be­griffen. Der starke Bedarf ‚an Kohle wird in Kürze namentlich zu­nächst den Süden des Blattes in großem Umfange der Braunkohlen­industrie erschließen. So wird. zu der Zeit, in der der Bergbau auf dem Oberflöz im Osten des Blattes infolge starken Abbaus der noch übrigen Teile. seines Vorkommens allmählich zum Erliegen kommen muß, die Gewinnung der Kohle des Unterflözes im Süden des Blattes sich besonders ‚stark entwickeln.

Eine große Bedeutung für die gesamte Tonindustrie hat nun ferner der in der Lausitzer Braunkohlenformation weit verbreitete Flaschen­ton(Nr. 4 und 7 des Normalprofils).. Es ist ein weißer, hellgrüner, graublauer oder graugrüner, außerordentlich fetter. Ton, der voll­kommen kalk- und sandfrei ist. Infolge seiner Armut an Alkalien be­sitzt der Flaschenton einen hohen Grad von Feuerbeständigkeit und eignet sich infolgedessen zur Fabrikation von Verblendsteinen, Röhren und selbst. feineren Tonwaren. Mehrere Ziegeleien(Ziegelei Noack zwischen Grünwalde und Tagebau Marianne, Ziegelei Noack an den Schlauen Bergen bei Klein-Leipisch, die Ziegelei an den Ochsenbergen, die Ziegelei Wischgrund, die Ziegelei Theresienhütte und die Ziegelei in Schacksdorf) verarbeiten den Flaschenton des Blattes. Bei. der ein­gegangenen Ziegelei an der Selischmühle ist noch. ein außerordentlich großer Vorrat an Flaschenton vorhanden, ebenso sind in der bergigen Gegend südlich von Gohra mächtig ausgedehnte Tonfelder bisher ungenutzt.

Tertiärer Formsand von brauner bis schokoladenbrauner Fär­bung(Nr. 5 und 10 des Normalprofils) tritt in unregelmäßigen Ein­schaltungen im unmittelbaren Hangenden sowohl des Oberflözes wie des Unterflözes auf. Er. tritt z. B. in Grube. Hellda bei Lichterfeld,