Arbeitszeitflexibilisierung durch Teilzeitarbeit und Job-sharing 229
d) Gesamtübersicht
Über das Ausmaß des Wunsches nach Reduktion der Arbeitszeit trotz damit verbundener Einkommensverluste bestehen in der Öffentlichkeit offenbar nur unklare Vorstellungen. Immerhin haben Befragungen ergeben, daß sich 88,3% der Befragten für eine Arbeitszeitverkürzung unter Lohnverzicht ausgesprochen haben. Allerdings dürfen solche Befragungsergebnisse nicht mit den Realisierungsmöglichkeiten gleichgesetzt werden. Eigene Erfahrungen der Autoren mit der betrieblichen Umsetzung zeigen nämlich, daß einmal die Rezession eine dämpfende Wirkung auf die Bereitschaft zum Übergang auf Teilzeitarbeit hatte: Die berufstätige Ehefrau hält an ihrem Vollzeitjob fest, wenn der Ehemann arbeitslos ist oder aber wenn Arbeitslosigkeit droht. Außerdem ist es offenbar eine Sache, sich bei einer unverbindlichen Befragung eine kürzere Arbeitszeit zu wünschen, und eine andere, die damit— wenn es ernst wird— verbundenen Einkommenseinbußen auch hinzunehmen.
Dabei scheinen die Beamten und Angestellten eher bereit, diese Einkommenseinbußen in Kauf zu nehmen als die Arbeiter und die jüngeren Arbeitnehmer eher als die mittleren Jahrgänge, Führungskräfte sind weniger bereit als die unteren Lohngruppen, sogenannte Doppelverdiener mehr als Alleinberufstätige, Eltern weniger als kinderlose Arbeitnehmer.
Die Einzelheiten können den folgenden Tabellen??? entnommen werden:
zusätzlicher Pausierung Verkürzung der Wochen- Insgesamt Urlaub/ arbeitszeit auf weniger als vorzeitige 40 Stunden Pensionierung j
ja
ja nein nein
insgesamt
Tabelle 1: Präferenzen vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in bezug auf die in der Befragung vorgegebenen Formen der Arbeitszeitverkürzung— in%