Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
175
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Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft.

Die herrſchende Fruchtfolge iſt in 6 bis 8 Feldern: entweder in 6 Feldern Kartoffeln, Sommerung, entweder Sommerroggen, Hafer, weniger Gerſte, Klee, rother und weißer als Schnittklee, Brache, Winterroggen, Stoppelroggen, oder in 8 Feldern Kartoffeln, Sommerung wie oben, Klee wie oben, Brache, Winterroggen, auch etwas Oelfrucht, 6. Roggen, Lupinen oder Hülſenfrucht, 8. Winterroggen. Die leichten Ländereien werden theils mit Lupinen und Roggen bewirthſchaftet, theils als Weide benutzt. In 3 Feldern ſind 1. Kartoffeln, 2. Winterung und Sommerung, 3. Sommerung und Winterung, dieſe Fruchtung wird nach

Berlin zu ausgeübt und da, wo kein Fruchtwechſel vorkommt, in kleinen Wirthſchaften oder;

1. Kartoffeln, Buchweizen und Hülſenfrüchte,

2. Winterroggen,

3. Sommergetreide und Winterung.

Dieſe Fruchtfolge findet man in dem ſüdlichen Theile des Kreiſes.

Auf den Dominialfeldmarken iſt die gebräuchlichſte Fruchtfolge: nach gedüngten Kartoffeln Sommerung, dann rother oder weißer Klee und abtragend im 5. Jahre Winterung beſtellt.; Mit der Fruchtwechſelwirthſchaft iſt im Allgemeinen Stallfütterung verbunden die Schafe werden durchweg geweidet in den Gegenden der Dreifelderwirthſchaft iſt dieſe jedoch bis jetzt nicht eingeführt, mit Ausnahme der kleinen Ortſchaften in der Nähe von Berlin , wo noch die Dreifelderwirthſchaft exerziert wird.

Die vorgedachten Wirthſchaftsſyſteme gelangen im Kreiſe nur noch theilweiſe zur Anwendung.

Vielfach ſind in den letzten 20 Jahren Bewirthſchaftungsmethoden eingeführt, welche ſich von denen früherer Jahre weſentlich unterſcheiden.

Die rapide Entwickelung der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Berlin einerſeits, ſowie das Sinken der Preiſe für die landwirthſchaftlichen Produkte, namentlich für das Getreide und die Wolle andererſeits, haben dieſe Veränderungen im Weſentlichen veranlaßt.!