Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft. 191
Bei der ſteten Neuanlage von Wirthſchaften, Vergrößerung der Viehbeſtände weterinärweſen im und Einführung von Pferden und Rindern aus den entfernteſten Gegenden Dentſch⸗ Augsemeinen). lands;— bei dem lebhaften Viehhandel, wie ſolcher in Folge des täglichen Bedarfs an landwirthſchaftlichen Hausthieren ſich entwickelt;— bei der Lage des Kreiſes zu Berlin und zu dem dortigen Central-Viehhofe, war es unausbleiblich, daß auch die den Thieren anhaftenden Seuchenkrankheiten in den Kreis mit eingeführt wurden und hier eine größere Vermehrung und Ausbreitung fanden.
Dieſe Verhältniſſe veranlaßten den damaligen Kreislandrath, Prinzen Anſteunns eines Handjery, für den Kreis Teltow die Anſtellung eines eigenen Veterinär-Beamten, Peterinär-eamten. deſſen Geſchäfte ſeither von einem Lehrer der Königlichen Thierarzneiſ chule zu Berlin im Nebenamte wahrgenommen wurden, anzuſtreben.
Dieſe Beſtrebungen hatten den erwünſchten Erfolg.
Seitens des Herrn Miniſters für Landwirthſchaft, Domainen und Forſten, wurde der bisher in Belgard i. P. thätig geweſene Kreisthierarzt Klein als ſolcher für den Kreis Teltow berufen
Eine ſichere Handhabe zur Tilgung der anſteckenden Thierkrankheiten war in Handhabung der den erlaſſenen Viehſeuchengeſetzen gegeben und wurden die einzelnen Beſtimmungen Pienfenchen-efetze. derſelben mit Energie und Zähigkeit ſeitens der Polizei-Verwaltungen durchgeführt.
Die Fixirung und Einſchränkung der Seuchenheerde, die Tilgung und Aüs— rottung der contagiöſen Krankheiten hat zu mancherlei Beläſtigungen u. ſ. w. für den betreffenden Viehbeſitzer und Landwirth die Veranlaſſung abgegeben, denn es wollte der bereits eingeniſtete unheimliche Gaſt, trotz aller mit Vor- und Umſicht angewandter Zwangsmaßregeln nicht weichen und bedurfte es eines längeren Zeit— raums, bevor der Kreis als ſeuchenfrei erklärt werden konnte.
Nachſtehend folgt eine kurze Ueberſicht der amtlich ermittelten anſteckenden Angabe Thierkrankheiten und zwar vom 1. Januar 1880 bis ultims December 1884. Der Virhfeuchrn zt. ;. vom 1. Aanuar 1880 J. Die Lungenſeuche iſt in dent vorbezeichneten Zeitraum auf 4 Hoflagen bis Ende in einem Geſammtbeſtande von ca. 300 Rindern aufgetreten. J Es waren an der Seuche erkrankt: 262 Rinder und ſind hiervon 261 Haupt auf polizeiliche Anordnung getödtet worden. An Entſchädigungen ſind aus der Brandenburgſchen Landes-Haupt-Kaſſe gewährt:. im Ganzen... n 40 z. für ein Stück diuchſchnittlch J Circa 30. Stück find auf Veranlaſſung der einzelnen Beſitzer geſchlachtet; 2 Thiere ſind den Folgen der Krankheit erlegen. Impfungen ſind nicht ausgeführt, vielmehr iſt das Princip verfolgt, den Seuchenheerd ſo ſchnell als irgend thunlich durch Abſchlachten der ganzen Beſtände zu tilgen.— Das Verfahren hat ſich durchaus bewährt.
) Dieſer Beitrag iſt von dem Kreisthierarzt Klein geliefert.
