Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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. Erſter Theil, I Kap. Von der Mark insgemein. 3

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. Poppo comes& dux Grabici limitis occur­

rit vergl. Ditmar. L Il. ſi 331 und Annal. Tuld. ad a. 86. Duces, quibus cuſto­dia commiſſa erat Pannonici limitis& Curantini· welche redensahrt wohl von den Roͤmern ſcheint hergenommen zu ſein. Dann Poſthumius einer von den 30. Ty­rannen, welche das Roͤmiſche Reich im drit­ten jahrhundert beunruhigten, wird Trans rhenani limitic dun genennet in des Vale­riani brief. S. Trebellius Pollio de Tri­ginta Tyrannis Hiſt. e. T. Il. ſ. 259. und F. Lampridius gedenket der Ducum li­

man einen ſolchen Verweſer und Befehlsha­

ber auf den graͤnzen in einer Mark, auch

Mark⸗ oder Graͤnz⸗Grafen. Da nun die comites oder Grafen ſonſt auch andere dinge, ſo die gerechtſame des Kaiſers hetra­fen, beobachteten: ſo war eines Graͤnz­oder Markgrafens pflicht inſonderheit, die graͤnzen des Teutſchen Reichs wieder die einfaͤlle fremder voͤlker zu beſchuͤtzen. Co­mitibus tantum, qui juxta Alhim in prae­ſidio praeſidere ſolebant, ut termindr ſibi commiſſos tuerentur, per legatumn mandavit. Aimon L. IV. C. 105. ſ. 242. und L. V. C.

mitancorum, welche auf den graͤnzen des Ruͤ­miſchen gebiets geſtanden. Sola, quae de hoſtibus capta ſunt, limitaneic dutihus& militihus donavit. Vid. Hiſt. Aug. T. 1. ſ. 1024. Alexand. Sey. cap. 58. Bald heiſſen ſie limitum praefecti. Aimon. L. IV. C. 107. 109. ſ. 244. 247. oder Praefecli Marchwage. Aimopı L. IV. Cc. 106. Ca­dolechus comes 9 Marchae Forojulienſis pratfecius: auch cuſtodes limitum. Annal. Fuldenſ. ad A. S5 2. Aimon. L. IV. c. 14. ſe 255. und c. 105. ſ. 242. vergl. Cc. 109. ſ. 246. Endlich wurde von dem wort Mark, Marca, Marcha, Marchia, der Lateiniſche namen Marchio gemacht, und zwar ſchon

2. ſ. 267. ſchreibt er von den Aquitaniſchen

Marchionibus; Miſit Carolus M. filium

relictis tantüum Marchionibus, Jqui fines. regni tuenter, omner fi fort. ingrurrent, ho-. ftium arcerent incurſus. Desgleichen L. IV. N c. 105. ſ. 241. Quia Cadolechus, ad

quem illorum conſinium curd pertinebas, non. aderat. wie ſie dann auch eben deswegen in ö einigen oben nur angeführten orten cuſto der limitum genennet werden. Was aber dieſes amt ſonſt mehr in ſich begriffen, und zu was für einer anſehnlichen wurde es nach und nach gedien, davon wird an ſeinem ort, der nohtdurft nach, auch gehandelt werden. 1a..

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zu Caroli M. zeiten; geſtalt dann Aimo­nius ſchon L. V. c. I. ſ. 26 in deſſen lehens­heſchreibung der Marchionum meldung thut. Und unter Carolo Calvo A. 877. C. 33. ſ. 329. und c. 36 ſ. 337. Hugo Abbas& Marchio und L. V. C. 34. ſ. 331. Robertus comes Parrhiſiorum, qui Mam chio Francorum vocatur, frater videlicet Ottonis regis. Ingleichen kommen e 35, ſ. 336. Marchio Gothia, c. 3 6 ſ. 337. aber Bernhardus Marchio vor. Und weil ge­meiniglich comites dahin geſetzet wurden, ſb wurde dieſer namen ihnen auch mehren­teils beigeleget, daß ſie comites& duces, co­miter& praefelli Iimitum genennet wurden, wie die angefuͤhrte oͤrter aus eiſen. Wor­aus denn erhellet, daß man den urſprung der Markgrafen noch vor Henrici Aucu­pis zeiten ſuchen muͤſſe. S. Sylt, Dignit. di. XII. c. 2.$. 6. und Ludwig Opuſe. IL. L L. In. 14. c. 3. ſ. 219. Und aus dieſem iſt dann endlich auch das Teutſche wort Markgraf erwachſen. Denn das alte Teutſche wort Graf bedeutet, wie comes, einen Befehlshaber und Verweſer, welcher an des Königs oder Kaiſers ſtelle ei­ne Provinz verwaltete, wie beim du Freſne mit mehrem zu ſehen. Und weil dieſe mit den Graͤnzlanden zu thun hatten: ſo hieß

V. Von unſerer Mark nun ſein ebenfalls gewiſſe Schloͤſſer oder Staͤte auf den graͤnzen der anfang geweſen: und moͤgen derer auch ſchon unter den Karolingiſchen Kaiſern, wie in Sachſen und anderswo, alſo auch in die­ſen gegenden mehr, ſein erbauet worden, wie aus ohenangefuͤhrten ſtellen nicht undeutlich abzunehmen. Einmahl iſt gewiß, daß ſie die­‚fe weiſe gehabt haben, und Schloͤſſer erbauet, wann fie Slabiſche voͤlker bezwungen. Auch iſt das gewiß, daß ſie uͤber die Elbe ge­gangen und in das Wendiſche gebiet einge­drungen. Wer wolte alſo wohl zweifeln, daß Karl der Groſſe, da er A. 789. bis in die Mittelmark, ja bis in Vorpommern drang, nach dem zeugniß des Eginhardi ed. Schmink. ſ. 64. und Aimonii; feiner gewohnheit zuwieder, die graͤnzen nicht auch hier mit Schloͤſſern ſollte hefeſtiget, und feine nachkommen nicht eben die weiſe ſollten bei­behalten haben? Von der Stat Branden­burg, Buch, Salzwedel, Havelberg und Arneburg in der Altmark iſt die ſache ziem­lich klahr. Von Brandenburg getrauet man ſich zwar nicht zu behaupten, was un­ſere Geſchichtſchreiber von der Burg da­ſelbſt ohne hinlaͤnglichen beweis erzehlen, daß ſchon A. 272. Brando, ein Om aus

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