Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
11
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Erſter Theil, 1 Kap. Von der Mark insgemein= 12 iſchen ſpräiche herholen, ſondern das Leit che, davon es derivjret, noch immer im brauch haben, wenn wit ſagen, daß man gemerke an die graͤnzen geſetztt, denn dan­henhero eigentlich ein Mark geſaget wird. Und alſo Dürfen wir auch eben ſo wenig das wörtlein Markgraf bon einem Griechi­chem und Teutſchen woͤrtlein, wie etliche gethan, zuſammen ſetzen: weil wir eine biel deutlichere ſignifleation in unſerer Teutſchen ſprache haben,, Andere wol len auch, daß der name Mark von dem

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fuͤhten, wie in den oben angefuhrten bel. ſpielen wahr zunehmen, allerdings als etwas beſonders anzuſehen. Und hat zwar das an Kleve graͤnzende Land duch den namen Mark behalten: aber beſtandig mit dem heitgmen Grafſchafft; dann es heißt. die Grafſchafft Mark, da unſere Lande mit dem kkaͤftigſten nachdruk, und ohne zuſatz die Malk genennet werden. Sie heißt auch micht eigentlich die Markgrafſchafft Bran. denburg, oder Marchtaniarus, ſondern die Mark Brandenburg, da man doch wohl

. ſägt? die Martgrafſchafft Baden, Ant. Füͤrſten Marcomiro, oder bon den Marco­werpen, nicht aber die Mark Baden, Ant- mannis, ſolle entſproſſen ſein. Wolfg. . werpen, Laußniz. Die Einwohner nen. Johſt Beſchr, bon Frankf c Aber weil . net man Marker, aber nicht Markgraͤfliche, dieſes zuſammengeſezte wörter, das wort | welches ſich weder von Antwerpen, noch Mark aber ein urſprungswort iſt: ſp iſt. . bon Baden, noch von irgend einer Mark., viel vermuhtlicher, daß jene von dieſem, als. ö. grafſchafft ſagen laͤſet: welcherlei aus- dieſes won jenem feinen anfang genommen..

(Eben ſo wenig grund hat die meinung der­jenigen, welche vorgeben, daß dieſes Land darum Marchia genennet werde, weil es an dem meer gelegen, weil Marcha oder

drukke freilich etwas heſonders ſein. Ob aber eben daraus ein beweisgrund fuͤr einen Pucatu der zeiten herzuholen, oder ob es nicht vielmehr lediglich der mehrentheils ö blinden gewohnheit beizulegen, dabon wol, Cara das meer heiſſe, wie Meiſterlinus I len wir den geneigten Leſer urtheilen laſſen. Hiſt. Rer. Noriberg. in Ludwigs Keliqu. 1 S Ludwigs Opuſt. T. Ln. IV. ſ. 231.) Med. aevi. T. VIII. ſ. 37 behauptet..

CA;; Dann zu geſchweigen, daß die Herleitung

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VI. Dieſemnach nimmt man als ein angenehmes wortſpiel an, was unſer bortreflicher Sabinus zu ſeiner zeit bor­gegehen, daß das wort Mark von dem Griechiſchen worte vonc g wic, abſtammen ſolle, und die erſte ſylbe davon abgeküͤrzet ſei worden, wie in feiner kurzen heſchrei­bung der Mark, und nach ihm beim Ju­{to in gleichmäßiger beſchreibung der Mark Brandenburg, zu ſehen. Und möchte ſich ſol­ches endlich wegen naher verwandniß des namens einiger maſſen fuͤr die Neumark, Neo Marcha, ſchikken: aher an{ich ſellſt ſtehets nicht wohl zu glauben; weil die alte Einwohner dieſes Landes weder die Griechiſche ſprache verſtanden, noch mit den Griechen gemkinſchafft gehabt. Womit auch der Saͤchſtſche Geſchichtſchreiber Petrus Albinus aͤbereinſtimmet. Meißn. Landchr. Tit. X. ſ. 104:Weil nach anderer mei­nung, ſpricht er, Nomarchia ſobiel als

Praefectura, oder Dominatio ſecundum

leges, und Nomarchae legum latores fein, daß der graͤnzen bedeutung ganz und gar nicht angehet, wiewohl auch vohſch te­ſte Plihio regiuncula, oder praefectura provinciarum, ſein, achte ich, wir koͤnnen vbeſſer bei unſern guten Teutſchen bleiben, weil es zmnahl nicht vonnoͤhten, daß wir das woͤrtlein Mark aus der Griechi­

nicht ſo ganz und gar richtig iſt, MW iſt ja falſch, daß dieſes Land am meer gelegen ſei; und kaͤme ſolche henennung eher dem Der:

zogthum Pommern und Meklenburg zu,

welche bekanntlich an der Oſtſee gelegen fein; ienes auch durch eine gruͤndlichere wortfor­ſchung ſeinen namen daher haben mag, wie ſolches Rango in origin. Pom. ſ. 5. 46. und Hartknoch de RKepubl. Pol. L.. C. 6. $.1. wieder Micraelium behaupten. vergl. Chytraei Vandal. ſ. 4. Daß alſo der Franzoͤſiſche Geſchichtſchreiber Petrus de Marca, ein auslaͤnder, nicht ohne urſach auf diejenige übel zu ſprechen, die durch die Mark ein am meer gelegenes Land berſtehen. Comites hujus limitis vocat Marchiones, quaniam lingua Teuto­nica Marca ſignificat limitẽm provin­ciae, unde deductum Marchionis vocabu­lum, non autem a mari, ut viſum eſt ineptis Feudiſtis, qui ſolum oras maritimae Comi­tem dici Marchionem putant. Mare. Hiſp. L Ill. c. i î:. Was noch andere aus dem worte meer, maͤhre, eguns und Marciſia hieher ziehen wollen, welches in der Zelti­ſchen ſprache einen trup reuter, alam equitum nach Pauſaniae auſſage, und Mar­chio einen praefectum ſtabhuli nach Alciati meinung J. V. C. 32.. 650, bedeuten ſoll, damit will man ſich gar nicht aufhalten.

Denn