Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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haͤn den bliebe: fo haben fie es ben Befehls: hahern als ein eigenthum uͤbergeben; da­mit fie deſſen beſchuͤtzing und erhaltung deſto eiferiger ſich angelegen ſein, und als

fuͤr ihr eigenthum fechten, mithin auch

die Teutſch⸗Saͤchſiſche Länder deſto ange­legentlicher bedekken mochten; wie etwa bei den Roͤmern Severus gethan. S. Ael. Lamprid. in Severo e. 58 ſ. 1024. wel­ches dann Cauſaubonus, und nach ihm an­

dere, auch der Herr von Ludwig für den

urſprung der Lehne halten. S. Opuſc. T. Ln. IV. ſ. 14. Und iſt dieſer Gero, ſo biel man weiß, der erſte, welcher die dieſſeits der Elbe gelegene Mark als ein eigenthum beſeſſen, und daher dux& Marchio in den nur angefuͤhrten urkun­den genennet worden; mit welchen auch eben des Kaiſers Otto L. brief von 962. welchen der Herr von Ludwig e. Lſ. 23. lit. C anfuͤhret, und des Gero grabſchrift uͤbereinkommt. Nun iſt dieſes eigenthum zwar wieder aufgehoben worden: iedoch haben nach dieſen die folgende Befehlsha­ber alleſamt Marchiones geheiſſen, wie ſolches mit dem zeugniß der Geſchichtſchrei­ber damahliger zeiten wird beſtetiget wer­den. Im eilften jahrhundert fingen fe ſich an Markgrafen von Brandenburg zu ſchreiben. Das Chronicon Schaumbur­genſe nennet den Biſchof von Minden ei­nen abköͤmling der Markgrafen von Bran­denburg. Dominici gregis proviſot Sanctus Bruno Mlindenſis Präeſul ex Marchipnum de Bran­denburg ſanguine ortus A. Chriſti 1042. fundavit. Und die Annales Hildeſienſes ad A log). gedenken ebenfalls eines Markgra­fens von Brandenburg, welcher Hildes­heim belagert, und den Biſchbf Udo gez fangen genommen: Marchio de Bran­denburg Hildesheim obſedit,& Epiſeo­pur Udonem in ea cepit. Chron Mon­tis Sereni ad A. 1128. Poſt Hermi­noldum primum Abbatem Montis ſereni electus eſt Ludetus a fratribus illius tem­poris, contra placitum quidem Marchio­nis Conradi, quoniam praepoſitus idem familiae Marchionis Alberti de Brandenburg conſanguinitate jungebatur. Wie dann nachgehends Albertus Urſus A. 144. ſich in zwei gnadenbriefen, welche der Kaiſer Conradus Ill. dem kloſter Reinhauſen und den Canonicis zu Goslar gegehen, unter den weltlichen zeugen zuerſt unterſchrie­ben, und zwar in jenem: Adelbertus Marchio de Brandenburg, in dieſem: Adel.

Erſtr Theil, 1 Kay. Von der Mark insgemein.

ſIſtud Monaſterium pervigil

hertus Brandenßurgenfſir Marchio. In dem Teutſchen iſt der name Markgraf, oder, wie es oͤfters, aber dem urſprung nach, un­recht geſchrieben wird, Marggraf, Marg­greue, Marggraffe, Marcgraf, allem dermuhten nach in eben der zeit gebrauͤch­lich geweſen, da das Lateiniſche Marchio eingefuuͤhret worden. Am erſten aher, ſo viel man ſich erinnert, kommt er vor in einer alten uͤberſetzung eines der Stat Branden­burg bon Otto J. im jahr 1170. ertheilten gnadenbriefs: Ik Otto von der genaden Gades Marggraffe to Brandeborg. Nach dieſer zeit findet er ſich in andern, theils alten uͤberſetzung, theils Teutſchen gnadenbriefen: und das Mainziſche Chro­nicon, Scr. Brunſc. T. III. ſ. 3o6. ſagt:

So waren to disſer tide neyn Marggraven ta

Brandenborg wente ſe heten alleyne de Wendische heren, alſus makede Keyſer Henrich den erſten Marggraven to Bran­denburg. Den Grund von dieſer benen­nung gieht Markgraf Otto L in dem ſtiſtungsbrief der kirche zu Kotſin an das Kapittel zu Brandenburg von A. 1197: Weil Brandenburg die Hauptſtat des Lan­des damahls geweſen. Quae eſt Caput Marchie noſtre. Und Markgraf Johan: nes in der heſtetigung der privilegien der Neuſtat Brandenburg von Anno 1315. fer. 2 poſt feſt. Omn. Sant. Quia no­ſtri principatus titulum recepimus ab ea­dem& totum noſtrum Dominium ab ea­

dem noſtra civitate traxit Originem, tan­

quam a fonte rivuli derivantuùr.| Weil auch das Land ein Slaviſches Land, und noch von Wenden bewohnet war, fo

hieſſen fie auch wohl Marchiones Slavo­

rum, der Wenden Markgrafen. Thia­dericus Marchiò intercepit conſilium

Iſte Thiadericus GSlavorum erat Marchio: wie einige von den Pommeriſchen Herzo­gen ſich geſchrieben: Duces Slavorum. In neuern zeiten hat man dieſes beiwort entweder behalten, wiewohl ſelten, wie Joachim L ſich noch an das Conſilium La­terenſe T. IV. Concil. Sey. Binii ſ. 760. Dun Flavofum unterſchrieben, oder man nennet die Slaviſche volker mit namen: In Geldern, zu Magdeburg, Kleve, Juͤ­lich, Berge, Stettin, Pommern, der Kaſſuben und Wenden, zu Meklenburg auch in Schleſien zu Kroſſen Herzog.

IX, Die gegenwärtige lage und heſtim­mung hat alſo die Mark nicht mit einem mahl bekommen, ſondern iſt nach und

Kaiſern