Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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ſere Vettern, oder derſelben Erben, Er­bes Erben oder Nachkommen, die nu fein, oder hirnach in kuͤnftigen zeiten werden; ire Erbherren, Markgrauen zu

Brandemburg, unſer weren einer oder

mere, Sie und die Marlen zu Brandem­burg zumal, oder der Marken einen teil von dem lande derſelben Marke zu Bran­demburg oder von den vorgenannten Kü­nig Wentzlaw oder andern unſern Bruͤ­dern, Erben und Erbes Erben, Vet­tern oder Nachkommen Kuͤnigen zu Be­heim oder Markgrauen zu Brandemhurg, oder von dem Kuͤnigriche zu Beheim und dem lande die dazu gehoͤren, oder

. der Marken zu Brandemburg, ein teil

| von dem lande derſelben Marken zu Brandemhurg, oder von dem Kuͤngri­

che und Kuͤnigen zu Beheim, iren Brit

dern, Erben, Erbes Erben, Vettern

oder Nachkommen, ſcheiden, vorgeben,

vorkaufen, vorſetzen, vorwechſeln oder

len ſolte.

entpfremden wollten, ſchiden, vorgeben,

vortauften, vorſetzt en, vorwechlelten,

oder entpfremdten, daß Sie denne dem

oder den unter Uns iren Erbherren Markgrauen zu Brandemburg nichts

pflichtig oder vorbunden fein ſullen von Huldungen wegen oder ſuſt, noch den oder die vor ihre Herren haben oder hal­ten. Das Datum iſt zu Guhen An. 1374.

(den Sonntag Trinitatis. Als auch Wen­

ceslaus Roͤmiſcher Kaiſer worden, gab er die Mark ſeinem bruder Sigmund unter dem

beding, daß, im fall er Sigmund und der andere bruder Johannes von der Lauß­

nitz ohne maͤnnliche erben verſtuͤrben, die Mark zu Braudenburg mit allen Herr­ſchafften, Staͤten, Landen, Leuten und allen ihren zugehöͤrungen wieder an ihn, als einen König zu Boͤmen, feine Erben und nach: kommen, und an die Kron zu Boͤmen fal­Were aber getan, daß die ege­nannte Unſer Brüder heide ſterben, do Gott vor ſey, und Erben Mannesgeſchlech­te hinder yn nicht en lieſen, ſo ſoll die ege­*anannte Mark zu Brandenburg mit allen zherrſchafften, Steten, Landen, Luͤten

und allen iren zugehöͤrungen wieder an Uns,

AS eynen kunig zu Beheim, Unſer Er:

ben und nachkommen, kunige, und die Cron zu Beheim lozz und lediclich geval­zen. Das Datum iſt zu Prag 1378. Freitags nach Pingſten.

Allein zugeſchweigen, daß dieſes unterneh men, an und fuͤr ſich betrachtet, ganz wieder rechtlich dem Teutſchen Reichskoͤrper höͤchſt

J. Th. der Maͤrk. Hiſt.

Erſter Theil, von der Mark insgemein. JL Kap.

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nachtheilig, und weil es ohne der geſamten hohen Reichs⸗Staͤnde vorbewuſt und bewilli­gung geſchehen, in ſich null und nichtig und un­guͤltig war; allermaßen auch die Staͤnde und Staͤte in der Mark nicht befugt waren, ein ſo anſehnliches erbſtuͤk des Heil. Roͤmi­ſchen Reichs zu veraͤuſſern: ſo waren die) Boͤmiſche Markgrafen geitzige Herren, die nach dem exempel ihres vaters und vet­ters Carls IV, nach Land und Leute um ſich griffen, wo ſie wuſten und konnten, der un­terthanen aber wenig ſich annahmen; ſon­dern nur ſuchten wie ſie geld oder gut von ihnen erzwingen koͤnnten. Sie hergaſſen alfo gar bald ihres, den Maͤrkiſchen Ständen ge­thanen verſprechens, verſezten und verkauften hier und dar unterſchiedene anſehnliche ſtuͤl ke davon, wann ſie nur geld zuſammen hrin­(gen konnten. Der Koͤnig, nachmahls Kai­ſer Sigmund verſezte die ganze Mark, da er zu den Ungariſchen kriegen geld noͤhtig hatte, feinen vettern, Jobſt und Proco­pio, Markgrafen von Maͤhren, und zwar mit bewilligung des Kaiſers Wenceslai, wel cher die Staͤte an dieſelbe verweiſet. Schyn­tau 1388. Sonntag nach St. Johannis. Ingleichen des Markgrafen Johannis von Gyͤrlitz, der ſolches dem Altmaͤrkiſchen Adel zu wiſſen thut, und ſelhen an eben die Mark; grafen verweiſet. S. Cod. Dipl. Welche aber die gute Mark ziemlich mitgenom­men, und als fie ſelbige ausgeſogen, auch eini­ge ſtuͤk dapon an die von Adel, ſonderlich von Putlitz, Quitzau und Rochau, erblich ver­kauft oder verpfandet hatten, ferner an Land) graf Wilhelmen bon Thuͤringen verſetzet. Von dieſem loͤſete ſie zwar Kaiſ Sigmund wies der ein, ſahe ſich aber hald genoͤhtiget, dem Burggrafen zu Nürnberg und Grafen zu Hohenzollern, Friderico, ſie gaͤnzlich zu uͤher­gehen: wie ſolches alles in den geſchichten dieſer Herren mit mehrerm wird zu ſehen fein. Hat alſo dieſe bereinigung keinen bes ſtand gehabt: ſondern es haben fie ihre Bo: miſche Herren ſelbſt, ehe fie zu einigen kraͤf­ten gekommen, durchloͤchert und dergeſtalt die Mark und Maͤrkiſche Stande ſich ihrer in der that entſchlagen.

XII. Es gedenken auch die Polniſche Geſchichtſchreiber einer ch bor ö vereinigung der Mark mit der Kron Po­len, daß nemlich König Uladislaus Jagello, in Polen, Markgraf Friedrichen dem IL der damals nicht über 19. jahr alt war, ſeine einzige Prinzeßin, Hedwig, ehelich

B 2. ver­