Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
23
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23 verſprochen mit dieſer bedingung unter an­dern, daß, wenn der König ohne maͤnnliche erben abgehen ſolte, Fridericus in die Kron Polen, wenn auch ſchon die braut vor dem beilager ſtuͤrbe, folgen, die Mark aber mit der kron, als zu welcher fie vor dem gehoͤret, auf ewig bereiniget werden ſollte: wie Cromerus aus dem Dlugoſſo erzehlet, iedoch dabei erinnert, daß es ſich in dem ehevertrag nicht finde. Convenerat inter affines aſſentiente Senatu Polono(nam Cracoviae haec agebantur, quo Fridericus Senior ea de re advenerat) ut i Ulusdic­laur nullos mares liberos ſuſciperet, Regnum Palimide poſt ejus mortem dbtale Friedericus Gener, etiam fi ante nuptias morereturm Sponfa; acciperet. Marchiamque paternam ſudm dqi­mionem, quae a Poloniu quondum ahfeifa eſſe, jure ſempiterno quemadmodum Dlugoſſus prodit, tametſi hoc in pactis expreſſe ſeriptum non eſt, eidem vumnſus adjungeret L. XIIx. ſ. 6765. Aber König Ulasdislaus hinterließ einen ſohn Ulasdislaum, welcher obwohl minderjaͤhrig zum Koͤnig angenom­men ward. Und als dieſer in der ſchlacht bei Varna blieb: ward Friederico die Pol­niſche krone zwar aufgetragen; er wollte ſie aber nicht annehmen, und fiel alſo zugleich die ganze bedungene vereinigung hinweg. Wenn auch ſelbige ſchon ins werk haͤtte ſol­len gerichtet werden: ſo wurde fie doch nur von der Neumark zu verſtehen geweſen ſein. Denn daß die Polen an den andern Mar­ken iemals haͤtten anſpruchet gehabt, oder ſelbige zu dem Koͤnigreich Polen ſollten ge­

(hoͤret haben, ſolches iſt unerfindlich. Zu

unſern zeiten iſt auch um deſtoweniger der­gleichen trennung zu vermuhten, da des Churfuͤrſten Alberti Achillis einrichtung zum grundgeſetz geworden, daß kein regierender Herr von Land, Leuten, Schloͤſ­fern oder Guͤtern, was zu vergeben oder zu Urthaͤt zu verſetzen oder zu verkau­fen macht haben ſolle: und Se. Koͤnigl. Maſjeſt. Friedrich J. vermittelſt einer im jahr 1710. gemachten verordnung mit ei­

nem ewigen compromiſs die geſamte Pa­

trimonialia belegt: welches Se. Koͤnigl. Maſeſt. Friedrich Wilhelm unterm dato Berlin 13. Aug. 1713. wiederholet und heſtetiget, und alle erworbene und zuerwer­hende Lande, Leute, Guͤter und einkuͤnfte der Kron und Chur auf ewig einverleibet, auch den unterſcheid in Schatul und Kam­merguͤhter gaͤnzlich aufgehoben, und alles zu Domanial, Kammer⸗ und Tafelguͤhter

gemacht.

Erſter Theil, von det Mark intgemein. 1. Kap 24

All. Gleichwie die Mark aber jederzeit als ein einzig und eigenes Land geachtet geweſen; auch den einzeln namen Mark allſtets bes halten; oh fie ſchon anfangs aus unterſchie­denen ſtuͤkken zuſammen geſetzet worden: alſo iſt ſie auch von alten zeiten her meh­rentheils unter einem Oberherrn, und un­zertheilet geblieben; wie ſolches allbereit zu den zeiten des alten Anherrn der Anhalti­ſchen Markgrafen, Alberti Urſi, nunmehr bor 600. jahren zu ſehen geweſen, als welcher dieſes Land, ſu weit, als es damals Mark geheiſſen, von ſeinem vater Otto dem Groſſen oder Reichen alleine bekommen; ob er ſchon mehr bruͤder gehabt, und ſolches nebſt der Prignitz und andern n Laͤndern auch weiter auf ſeinen aͤlteſten ſohn Otto L verſetzet, und mußte der juͤn­gere ſohn Bernhard, der nachmahls zum Herzog zu Sachſen erklaͤret worden, lange zeit mit dem titul Graf von Aſchersleben vorlieb nehmen, wovon die exempel in der Anhalt. Hiſt. V. Th. Vll. kap! S. 2.. 3a. zu ſehen. Von Otto l. kam es auf deſſen aͤlteſten ſohn Otten IL. deſſen bruder Al­brecht bei des bruders lebzeiten Graf von Arneburg, der zweite bruder Heinrich Graf von Tangermuͤnde, oder wie ihn Kaiſer Henrich VI nennet, Graf von Gardelegen hieß: aher an der Herrſchafft des Landes keinen theil hatten, bis Mark­graf Otte ohne erben berſturh; da Al­brecht der zweite das ganze Land allein be­kam, und weiter zwar auf ſeine beide ſoͤhne Johannſen und Otten IM. gleich fortſeßzte, jedoch in einer gemeinen oder geſammten regierung, Conſortio regiminis: ſo daß ihrer zwar zwei, aber nur eine regierung geweſen, und beide in derſelben als nur eine perſon zuſammen getreten; gleichwie bon den alten Roͤmiſchen Kaiſern bielfaͤltig ge­ſchehen, ſolche auch bei 40. jahr fortgeſetzetz, jedoch endlich ſich bon einander geſetzet, und jedweder ſein antheil auf ſeine nachkommen fortgebracht. Welche eintheilung man zwar fo genau nicht wiſſen kan: jedoch erhellet, aus den alten briefſchafften ſo bel, daß Johannis des aͤlteſten nachkummen, die meiſte theile, nemlich die Mittelmark, als worin die Churſtat Brandenburg gelegen; die Prignitz, als worin die Mark­

grafen Johannes und Ottö der Stat Pritz­

walk die rechte zugeſtanden, welche die Stat Sechauſen in der Altmark gehabt; Auch die Neumark, worin Markgraf Conradus die Stat Friedberg erbauet, Otto Conra­dus, Johannes das Kloſter Marienwalde

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