25 Erſter Theil, von der Mark insgemein. J. Kap. 26
geſtiftet, und reichlich begiftet, endlich auch die ganze Ukermark gehabt, als welche R Johannes anfaͤnglich zwar durch das recht der waffen, als ein zubehör der alten Primislawiſchen erbſchafft, bor 1223. erohert, bald aber wieder verlohren, und endlich von Herzog Barnim zu Pommern wieder bekommen, wovon in der Ukermaͤrkiſchen geſchichte der laͤnge nach wird zu ſehen ſein; geſtalt dann Johannes der Minoriten Kloſter zu Prenzlow geſtiftet, Otto und Conradus Anno 1287. der Stat Prenzlow Freiheiten heſtetiget, Anno 1292. ihnen das Magdeburgiſche Recht mit
verſchiedene gnadenbriefe die Stat Prenzlau betreffend: vorhanden von den vier bruͤdern Johanne, Ottone, Conrado und Henrico. Otto des Frommen nachkommen hergegen, als des iuͤngern bruders, haben einen weit kleinern antheil, den man ſonſt Paragium nennet bekommen, und zwar die Altmark, iedoch Stendal und Tangermuͤnde ausgenommen, welche Johannis nachkom
.. rechten geſchenket; wie denn auch ſonſt
men beſage Ottonis mit dem pfeil, Con= adi und Henrici Diplomatum Anno
i303. zu Stendal gegeben, beſeſſen.
erhauet.
Sie haben aber doch auch in den andern Marken einige kleinere theile gehabt; ſintemahl Otto der Lange in der Prignitz. 1287.4. Idus mart. die Stat Kyritz von den Zollen
befreiet, Angel. Ann. L. Il. ſ. 114. und mit ſeinem bruder oder ſohn Albrecht 1277. denen zu Witſtok die Babitz geſchenket,
auch das Kloſter zum H. Grabe geſtiftet, in der Neumark aber die Stat Königsberg Jedoch iſt dieſe linie endlich er
leoſchen, und fein darauf die ſaͤmtliche Laͤn
der unter Markgraf Woldemarn aus Johannis nachkommen wieder zuſammen ge
kommen: nachdem Johann Hermanni ſohn der lezte aus Ot tens Ill. linie, und deſſen vormund Woldemar geweſen, Der: ſtorben; der zwar die Altmark, ſo ſonſten
des Ottens nachkommen gehabt, ſeiner Gemahlin Agnes, weil ſie ſo ſchon von der regierenden linie getrennet war, ſchon 1318. als ein dotalitium lebenslang zu hehal
(ten verſchrieben; die uͤbrige ganze Mark aber ſeines Vaters Bruders Henrici ſohn dem Henrich, einem noch minderjaͤhrigen Prinzen hinterlaſſen. Und hat deſſen Mutter Agnes, Kaiſers Ludwigs des Bailers ſchweſter, als Vorminderin ſich derſelben zwar angenommen, in ſolchem anſehen und wuͤrde auch einen und den andern gnaden
erfolgten ableben des iungen Henrichs andern nachfolgern uͤherlaſſen muͤſſen.
Dieſe nun waren die drei Baieriſche Markgrafen und hruͤder, Ludwig der aͤltere, Ludwig der Roͤmer und Otto, deren keiner jedoch bei lebenszeiten des andern an dieſem Lande theil zu haben verlanget, ſondern iedweder nach des vorhergehenden abgang fie ganz heſeſſen: dergleichen auch nachhero hei zeiten der Boͤmiſchen Markgrafen geſchehen, welche zwar mit verſetz⸗ und verpfaͤndung nicht faul geweſen, aber doch das Land ſtets ungetheilet gelaſſen; bis auf die Neumark, welche Sigismund an den Teutſchen Orden verkaufet hat; wie ſie denn auch nachmahls Friedrich L. in ſolchem ſtande behalten. Und oh er wohl die Fraͤnkiſche Lande, die dieſer durchleuchtigſten Familie zugefallen, von der Mark ahgetheilet; auch die Altmark ſeinem iuͤngern ſohn Friedrich dem Feiſten zugeordnet: ſo haben doch, als dieſer etliche jahr hernach ohne maͤnnliche erben verſtorben, feine aͤltere hruͤder Friedrich Il. und Albrecht nicht weniger Churfuͤrſt Johannes, Albrechts ſohn, dieſelbe nach einander unzertrennlich beſeſſen. Bei deſſen ſoͤhnen Joachim und Albrecht hat es zwar anfangs ein ander anſehen gewinnen wollen: indem man heider namen in den oͤffentlichen Verordnungen borgeſetzet geſehen. Nachdem aber Albrecht den geiſtlichen ſtand öffentlich angenommen; auch hernach zu den hoͤchſten würden in Teutſchland, dem Churfuͤrſtenthum Mainz, und Erzbisthum Magdeburg, auch Bis— thum Halherſtat gelanget: ſo hat ſolches gaͤnzlich aufgehöͤret; und Churfuͤrſt Joa—chim 1. allein des ganzen Landes Herr geblieben. Der aber bei ſeinen beiden ſoͤhnen JIvachim II. und Johannes eine andere bis: herigen zeiten nicht gemaͤſſe verfaſſung gemacht, und vermöge Teſtaments, welches auch wuͤrklich zu ſtande gekommen, Joachim das größte theil der März kiſchen Lande ſampt der Churwurde, Johannes aher die Neumark ſamt dem Herzogthum Kroſſen und Niederlauſitziſchen Herrſchafften Kothuß und Peitz, als ein Paragium bekommen, und his an ſein ende bes halten. Nach ſeinem tode aber, weil er ohne maͤnnliche erben verſtorhen, if alles wieder an Churfuͤrſt Johann Georgen gelanget; und von der zeit an ohne alle fernere trenn⸗ und theilung vollkommen bei (deſſen Durchleuchtigſten nachfolgern in der
brief ausgeſtellet, jedoch wegen hald darauf) Chur verblieben:“Denn ohwohl Churfurſt
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