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leute zu hintergehen geſucht, auro civitatem a Gallis redemiſtis, inter accipiendum aurum caeſi ſunt. Und gleich drauf: ſemper Aaliquam fraudi ſpeciem juris imponitis. Liv. L. IX. c. Il..
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Nach der zeit haben die Gallier mithin auch unſere Semnoner mit den Bes netiern und andern an den Alpen wohnen
den Voͤlkern zu thun bekommen, und eine fpgeraume zeit unter allerhand ſchikſal und mrmait veraͤnderlichem gluͤk mit ſelbigen, und dann wieder mit den Römern ſich herum geſchlagen, und ihre erworbene wohnſitze behyauptet, auch anſehnliche heere nach Griehhenland geſchikkt; bis endlich nach berſchie= denen fatalen niederlagen, und berjagung iber die Alpen die gänzliche entkräftung ddieſes ſtreitharen volks erfolget, von
deſſen anzahl ſo wohl, als von der
Riegs erfahrenheit die Geſchichtſchreiber hin und wieder viel aufhebens machen. Sin uͤberbleibſel von ihnen iſt noch zu Au— uuſti zeiten im Norico geweſen, aher von
em Pruſus uͤberwunden worden, Florus LIV. c. J2. und der namen iſt nachgeends ebenfalls in Italien erloſchen.
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„X. Die Geſchichtſchreiber gedenken
Aauch noch einer wanderſchafft der Galliſchen
voöͤlker, welche anfangs unter anfuͤhrung des Belgius, hald aber auch unter einem Brennus, der allem anſehen nach aus Ita
lien gekommen, die Macedonier ſamt ih—
rem König. Ptolemaeus, nach deſſen ent
| Teibung auch einen anfuͤhrer Soſthenes, der sich an der Griechen ſpitze geſtellet, aufs haupt geſchlagen, und darauf nach Griechenland gegangen, des vorhabens ſich des Apollo tempels zu Delphis zu bemaͤchteigen, und mit deſſen guͤtern ſich zu bereichern, lllocupletes deos largiri hominihus oportere; wären aber dahon abgetrieben, und dergeſtalt genoͤhtiget worden ſich wieder aus
Griechenland zu hegeben. Juſtin. L. XXIV.
c. 4. 5. 6. 7. 8. der auch ferner eben wie BPauſanias L. X. meldet, das fie nach der seit allſtets ungluͤklich geweſen, und durch aällerhand wiederwaͤrtigkeit dermaſſen abgenommen, daß niemand davon übrig. geblie
ben; Brennus ſelbſt aber ihm das Leben ge nommen. Haben aher beide ihrer ſelbſt ver: geſſen. Pauſanias ſagt alſobald nachher, daß die Gallier folgendes jahr nach Aſien uͤber gangen, und die gegend um Pergamus mit pluͤndern unſicher gemacht, ende lich aher von den einwohnern ins land tie
41 Erſter Theil, von der Mark inzgemein. Il. Rah, 4
fer hinein getrieben worden, und einer Da ſigen gegend den namen Gallograecia gegeben. aſtinus aber erzehlet L. XXXII . 3. daß dieſe Gallier, nachdem fie ihren Brennum berlohren, ſich theils in Thra zien niedergelaſſen, woſelbſt fie nach Polybi bes richt L. IV. C. 46. bei Bizanz herum ein Reich errichtet; vergl. Pauſan L. I. theils nach Aſien ſich begehen, von wannen ſie aber wieder in ihr vaterland gekehret, ein theil aber von ihnen da, wo der Sau fluß in die Donau fällt, ſich niedergelaſſen und Scordiſci genennet worden. Worin er ie: doch abermahls{ich wiederſpricht. Dann L. XXV, c. 2. ſchreibet er, daß die Gallier in Aſien in fo groſſem auſehen geſtanden, daß im Orient kein krieg gefuͤhret worden, da nicht Gallier dabei geweſen; und man in der meinung geſtanden, eine Herrſchafft köoͤnne ohne fie nicht ſicher ſein; wie ſie dann auch von dem König in Bithynien waͤren zu hüͤlfe gerufen worden, und hatten in dem eroberten lande ſich niedergelaſſen, welches nach ihnen Gallograecia, fie ſelbſt aber Gal= lograeci oder Galatae genennet worden; welches dann auch von andern Geſchichtſchreibern beſtetiget wird. Oh fe nun ſchon ſehr geſchwaͤchet worden: ſo ſein ſie doch immer zahlreich geblieben, wozu die vom Ju= ſtino L. WV. c. 2. angegebene fruchtbare keit zwar ein bieles beigetragen; iedoch ſein
fie allem anſehen nach auch durch die vom Brennus an der Donau zuruͤkgelaſſene oder
durch neue aus Teutſchland nachgeſchikte mannſchafft vermehret worden. Inzwiſchen haben fie auch hier mit den Römern zu thun bekommen, indem der Cn. Manlius bei gelegenheit des kriegs mit dem Syriſchen König Antiochus auch auf ſie loß gegangen, und ſie zweimahl geſchlagen. Florus L. IJ. C. Il. Sext. Aurel. C. 5.
IX. Was nun aber die in Teutſchland zwiſchen der Elbe und Oder, und alſo in unſerer Mark zuruͤk gebliebene Semnoner bez trifft, fo fein die nachrichten hon denſelben uͤberaus ſparſam, und was man noch hin und wieder antrifft, ziemlich dunkel, und nicht allezeit aneinander hangend. Daß fie Könige gehabt iſt gar glaublich: geſtalt dann Aventinus aus dem Egypius des Gibuldus gedenket, der unter dem Attila mit zu felde gezogen, und 2 ſoͤhne, den Hunnimund und Alrich, Alaricus gehabt. Was aber Praetorius in(einem Orhe Gothico für Koͤnige anführet, dieſelbige ſcheinen wohl erdichtet zu ſein: obwohl dieſes ſeine richtigkeit hahen mag, daß dieſe Sem
C3 nonern