Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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net worden, weil ſie in einem rencontre mit den Hunnen ihre haare abgeſchnitten, und den frauens um das kinn gebunden, damit fie ſolchergeſtalt den maͤnnern gleich ſehen, und deſto zahlreicher ſcheinen moͤchten,

wviderlegt ſich ſchon ſelbſt durch die erzeh­uUuung als eine laͤcherliche fabel. aber nach Paul Diac. Longob. L. I. 2 2. aus Scandinavien erſtlich in Teutſch­land gekommen, oder wie Bodinus will,

von den Lingonibus in Frankreich ent­

Daß ſie)

49 Erſter Theil, von der Mark insgemein. Il. Fap. 50

(Was Gervaſins Tilberienſis in Otiis 1mperialibus Scriptor. Brunſ. T. IL ſ. 913. hiervon meldet, daß ſie darum alſo genen­

welche ſie nach und nach ihren weg genommen. Dann Proſper Aquitanicus ſ. 388. meldet, daß fie unter Kaiſer Theodoſio oſtwerts gezo­gen: ſein alſo vermuhtlich durch die Mittel­und Ukermark nach Pommern, von dar aber zuruͤk durch die zwiſchen der Oder und Weichſel gelegene Laͤnder hin nach Panno­nien gegangen. Vergleich die Gundlingia­na Ill. St. n. 2. f. 244.2 246; da fie aber dieſem, und des Hrn. v. Leibnitz mei­

nung entgegen uͤber den Rhein nach Burgun­

dien gefuͤhret werden. Wie ſie indeſſen auch damahls ſchon ihre eigene Könige gehabt: alſo fein fie unter deren anfuͤhrung fort- und

Pſrungen fein ſollen, davon iſt das erſte von auf veranlaſſung des Narſes in Italien ge) Cluverio L. III. e. 34.$. 5. ſ. 637. ruͤkket in hofnung, wie vor dem ihre alte Das andere von Puteano Hiſtor. Inſuhr. nachbarn die Semnoner, beſſere beqvemlich­LI cc. 2. gnugſam erwogen, und will keiten des Lebens allda zu finden. PViſuri man ſich damit nicht aufhalten. terram melle& lacte fluentem, qua neque . Deum meliorem habere exiſtimarent, wie III. Von ihrer Tapferkeit ruͤhmet Taci. des Narſes worte an fie geweſen. Worin fie rns, daß ihrer zwar wenige, wuͤßten ſich auch ſu gluͤklich geweſen, daß ſie ein beſonderes acaber mitten unter andern benachbarten, Reich daſelbſt aufgerichtet, und ihre eigene Koͤ­bPhbſchon mächtigen voͤlkern, ohne ſich unter-(nige darin gehabt, welches unter dem namen wuͤrfig zu machen, durch ſchlachten und an- des Lombardiſchen Reichs oder der Lombar­dere verfaſſungen zu erhalten. M. G. c. 40. dei nachgehends bekannt worden, und bon wyrin ſie iedoch zu Auguſtizeiten den Röͤmern welchem umſtaͤndlichere nachricht in angef. ichen muͤſſen. Fracti Longobardi, gens Puteano, Carolo Sigonio und in des

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Germana feritate ferocior: Vellej Paterc. L. II. c. 106. Und fein vielleicht diejenige aus

der Sueviſchen Nation geweſen, von welchen

Strabo ſchreibet, daß ſie auf die andere ſeite (der Elbe geflüchtet; mit welcher flucht ſie dann auch ihre graͤnzen obberuͤhrter maſſen geaͤn­dert und ſich weiter ausgebreitet. Und zwar weil die Semnoner hier herum auch ihren wohnſitz gehabt: ſo moͤgen ſie einen theil von

deren gebiete eingenommen, und fie in die enge getrieben, oder die durch abgang der kolonien

Herrn von Buͤnau R. H. Ill. Th. III. B. 482, und des Hrn. Hofr. Mascom Geſch. der Teutſch. XI. B. 5. 49. und XXUL Anm. ſ. 145. anzutreffen.)

1 IV. Nachdem ſie ſich der meiſten Staͤte des Griechiſchen Exarchats bemaͤchtiget, und die dem Exarchat, oder vielmehr dem Kaiſerthum nach und nach von den Paͤbſten entriſſene oͤrter auch anzutaſten begonnten: ſo wurden dieſe, die ſonſt den untergang des

ker gewordene plaͤtze beſetzet haben. Paulus Orientaliſchen Reichs mit groſſer gelaſſenheit Diaconus ſchreibet c.., zwar, daß fie aus zugeſehen hatten, und dieſe Ländereien lieber Candinavia nach Scoringa und Moringa, felbſt gern gehabt hatten; auch rege, und hezten

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on dar nach Golanda, Anthabet, Bentaib

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und Burgundaib, und endlich in Pannonien gekommen: allein weil fein. angeben in an­

Chen Scandinavien den andern geſchicht­mhreibern entgegen und fabelhaſt; ſo hat

man ſich an die andere dunkele oͤrter auch nicht zu kehren, als nur in ſo fern ſelbige mit der erzehlung anderer Geſchichtſchreiber berein kommen koͤnnen. Ünd da iſt

glaublich, daß Moringa das an der Oſtſee gelegene Land, Burgundaib der Burgun­

dioner gebiet, mithin die übrige namen die andere zwiſchen der Oder und Weich­ſel gelegene Landſtriche bedeuten, durch .I. Ch. der Mark, Zit.

die Könige in Frankreich wieder ſie auf. Und da der Pabſt Stephanus III. vernommen, daß Karl der Gr. ihres lezten Königs des Deſi­derius tochter auf anrahten ſeiner Mutter geehliget; und ſolches ſeinem Staat nicht zu­traͤglich zu ſein hielte: ſuchte er ihn zu be­wegen, ſie wieder zu verlaſſen, und dad urch feindſchafft und krieg zwiſchen beiden Po­tentaten zu erwekken aus dieſer elenden und recht kindiſchen urſache, daß die Longohar­der eine ſtinkende nation waͤren, und aus denſelben auſſaͤtzige Kinder gebohren wurden: Quäe eſt enim praecellentiſſimi Filii 2 Kegis talis deſipientia, ut penitus

. vel