Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
51
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AN HEN

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51 Erſter Theil, von der Mark insgemein. Il. Kap. 52

vel dici liceat, quod veſira praeclard Fran­corum Gens, quae ſupra omnes gentes enitet,& tam ſplendiflua ac nobiliſſima regalis veſtrae potentiage proles perfil, (quod ahſit) ac fætentilima Longohardorum gente polluatur, quae in numero gentium ne­"qvaqvam computatur: He ejus natione& jeproſum genus oriri certum eſt. Nullus enim, qui mentem ſanam habet, hoc vel ſuſpicari poteſt, ut tales nominatiſſimi Reges tanto deteſlabili contagio implicentur, wie dieſe worte in Gretſeri Val. Epiſt. Pontif. Ep. 45. und aus demſelben in Pu­tean. Hiſtor. Inſubr. L. Ill. not. ad C. 15.

zu leſen. Deſſen erfolg auch geweſen, daß

Deſiderius des ſeiner Tochter angethanen ſchimpfs halber die waffen ergriffen, aber darin zu kurz gekommen, und Karl deſ­ſen reich an ſich gebracht, dem Pabſt aber die Staͤte des Exarchats uͤberlaſſen, jedoch das gedaͤchtniß der Longobardiſchen Nation nicht. gänzlich auslöoͤſchen koͤnnen; indem noch heut zu tage das Land die Lombardei genennet wird. Hic ille Germaniae po­pulus eſt, qui dignus laude Italia partem a fe nominayit ſpricht, Puteanus L. II.. ii. not n;.

V. Sie ſelbſt ſein auch ihrer Teutſchen abkunft unbergeſſen geblieben, und haben ungeachtet fie weit von Teutſchland entfer­net geweſen, dennoch nicht allein ihre Teut­ſche gewohnheiten und rechte, wie aus dem Edicto Longobardorum zu erſehen, ſon­dern auch ihre Teutſche ſprache beibehalten, wie ſolches aus den namen der meiſten: nige ihrer Gemahlinnen, Kinder, Raͤhte und anderer perſonen erhellet; oh ſolche wohl von der Italiaͤniſchen nach und nach über mannet worden. Z. e. Alboinus der erſte König Allewinn, Allgewinn, der alles gewinnet oder uͤberwindet; Rofemunda ſej­

ne Gemahlin, Roſenmund; Helmiges, Hel­muht, Galeatus; Autharis Oldradus Alt­raht; Theodelinda feine Gemahlin, oder Dudelinda von Deut, Doͤt, Gott, ei­ne kleine Göttin oder göttliche, Euſebio­ja, Pia, Sancta, Divula. Divinula; Agi­ſujphus, Eilhülfe oder Eitelhüälf, Plenum & merum auxilium; Aiſtulphus, Haft huͤlfe, Feſtinum auxilium; Adelwaldus & Aliowaldus, Adelwald à wald, Guber­nator Nobilis; Rotharis Rahter, Con. ſilii potens oder Netter, liberator; Rod waldus, Rahtwald oder Rettwald; Ari­bertus, Ehrenwehrt; Kodelinda, eine lei­ne oder zarte Raͤhtin; Grimaldus, Grimwald, lrae poteſtas, ein eifriger verwalter; Garibaldus, Garwald, P lenipo­tentiarius, ein rühmlicher Verwalter Ver­weſer; Kumpertus, Ruhmwehrt; Luit­prandus, Leutebrenn oder brand, Ga­jea domus, helm oder ſchutz des hauſes; Hil­tebrandus, Heldbrand, continuus tutor oder Heros galeatus, ein gehelmter Held, wie dieſe und mehr dergleichen erklaͤrung in Lutheri Buche de Nominibus propriis Germanorum und Goldaſti Tom. II. Script. Rer. Aleman. mit mehrerm zu ſe­hen. Sie haben auch nicht allein dieſe na­men der perſonen, ſondern auch ſonſten ge­meine wörter gebrauchet; gleichwie wir zu­vor geſehen, daß die woͤrter Lang und Bart oder Boͤrde bei ihnen uͤblich gewe­fen; Als Helmingus wird des Königs Al­hani ſchild und waffentraͤger genennet, qui Regis Scilpor alis Schilpor, hoc eſt Armi­ger erat. Paul. Diac. L. II. c. 28. Ge­reichet alſs den Maͤrkern abermahl zum ruhm, daß auch dieſe ihre Vorfahren ſo mächtige feldzüge gethan, und im ſtande geweſen, ein fo maͤchtiges Königreich zu er­richten und lange zeit zu behaupten,

III.

Von einigen kleinen Völkern, ſo ſich in oder neben dieſen gegenden ſol­

len aufgehalten haben.

Cor dieſen folgen bei dem Tacito Reu­h dingi& Aviones,& Angli,& Vari­

niuntur, nec quicquam notabile in ſin­gulis, niſi quod in commune Hertham.

ni,& Eudoſes,& Suardones,& Nuitho-(h. e. Terram matrem colunt. Von den

nes, welche er auch zu den Suevis rechnet, und vermeldet, daß fie ſich zwiſchen fluͤſſen

und waͤldern aufhielten, ſonſten aber nichts

merkwürdigs haͤtten, als daß fie eine Goͤt­

tin Hertham verehrten, von welcher Guͤt­tin in dem Ilx. theile J. Kap. wird gehan­delt werden. Fluminibus aut Sylvis mu­

Anglis und Varinis iſt ziemlich gewiß, daß jene im Schleswigiſchen und Holſteiniſchen, dieſe aber, welche wohl nichts anders, als Ptolemaei Pharudeni ſein, nach deſſen An­gabe L. VII. um die Warne im Meklen­burgiſchen gewohnet: fie gehören aber hier eigentlich nicht her, es wäre daun, daß 4

Ptole­

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