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barden, und zwar gegen morgen ſetzet, man ſie dem zufolge zwiſchen der Elbe und Ha
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53 Ptrolemaens die Anglos naͤhſt den Longo
delt werden.
vel oder Doſſe, mithin in die Prignitz oder
in den Jerichvwiſchen krais und Mittel
mark bringen wolte. Ob fie mit den Heri.
lis, Werulis, Werlis einerlei, und Berlin
oder auch Bernau den namen gegeben, davon wird an einem andern ort gehan
Reudingi, die er Deuringos Ihuringos nner ihre wohnſitze an den oͤrtern gehabt, wo ſetzs die Staͤte Havelberg, BPrizwalk und Ruppin ſich befinden; von
wannen ſie nachgehends uͤber die Elbe ge
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gangen und das Thuͤringiſche reich geſtiftet.
Die Aviones oder Caviones haͤtten ein
.
ſtutke von der Altmark, Grafſchafft Danmneherg und Herzogthum Meklenburg begrifz
ſen; die Nuithones aber in der Ukermark gewohnet, wo die Stat Prenzlow, Templin
und Neu⸗Angermuͤnde gelegen. Die Suar4qones waͤren die Pharudeni des Ptole.. und haͤtten in Vorpommern um Ste
tin ihre wohnſitze gehabt. Weil dieſes aber,
wie Tacitus ſelbſt erkennet, dunkle namen
Ein; Cluverius auch wenig gewiſſes dazu beitraͤget: will man ſich auch damit als eis ner ungewiſſen Sache nicht aufhalten; in
deſſen doch Cluverio feine meinung laſſen,
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.
andern aber anheim ſtellen, wie und was fie davon halten wollen. Der Herr von
(Kenbnitz ſagt T. J. Script. Brunfy. ſ. 13.
iones& Eudoſes Svardones& Nuizones ignoramus. Der Herr v. Gund
ö
* * 9.
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Erſter Theil, von der Mark insgemein. I. Kap.
H Von den übrigen Ders) wvweinet Cluverius L. III. c. 27. daß die
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ling Geſch. der Mark Br. ſ. 3. giebt den Reudingern die gegend zwiſchen Berlin und Frankfurt; den Anglern die Ukermark und Vorpommern bis Anklam; den Eudofern die gegend um die Doſſe; den Suardonern die gegend um die Warte; den Nuithonern die gegend um die Netze, ie doch ohne andere gruͤnde anzufuͤhren, als ſolche, welche von der aͤhnlichkeit der namen hergenommen ſein: und da laſſen ſich die Suardoönier auch bei die Schwarta in Wagrien, oder bey Saarmund an die Saar; die Nuithonier an die Nute bei Zerhſt oder an die Notte oder Nude bei Trebbin hinbringen. Herr Amherſen in ſeinen Orig. Dan. I. Th. ſetzet die Reudinger auf die in: ſuln Laland, Falſter und Mona; die Abioner mit Althamero auf die inſul Finen; die Nuithoner, die er zu Teutones macht, auf die inſul Seeland; die Suardoner in das weſtliche Schonen. Welche meinung von dem Herrn Kirchenraht Elsner gepruͤfet, von demſelben aber den Reudingern, oder, wie ſie eigentlich heiſſen muͤßten, Keidingern eine gegend im Herzogthum Bremen an der Elbe; den Avionern die vier Landen bei Hamburg, ein Land voller Auen; den Varinern Wagrien: den Eudoſern Ditmarſen; den Suardonern Swanten in Schleswig; den Nuithonern ein theil von Juͤtland eingeraͤumet wird. Wie aber alle dieſe gegenden auſſer unſerer Mark gelegen: alſo hat man ſich deſſen allhier auch nicht anzunehmen. Siehe aber Hiſtoire de I Academie Roial des Sciences cioloccxk i;. ſ. 455.)
IV.
Trithemii erzehlung von der Franken zug in bieſe Lande, und bekriegung der Wenden, auch erbauung der Stat Frankfurt und Brandenburg,
. und was davon zu halten.
ierbeneben wollen unſere Maͤrkiſche Se: ſchichtſchreiber, daß die Franken in der ark einen feſten fuß geſetzet haben: und zar wird vorgegeben, daß die Wenden und
SFlaben ſich in dieſem Lande, und abſon
derlich an dem ort, wo ietzo Frankfurt liegt,
kſetzet, welches wie Juſtus ſchreibet, Be
ſchreib. der Stat Frankfurt B. ML a. ein . Volk geweſen, und ſchier ganz Europa durchzogen und alle Länder einge nommen. S. auch deſſen Beſchr. der Mark, B. III. 6. und darauf waͤren die Franken gekommen und haften die Wenden wieder bertrieben. Worinn iedoch gleich anfangs Dies
. I. Theil der Maͤrk. Ziſt.
fer mißverſtand iſt, daß, was dieſe Verfaſſer hier die Wenden heiſſen, ſolches nicht die noch jetzo fo genannte Wendiſche Nation oder Venedi und Slavi fein; denn an dieſe ward zu den zeiten wenig gedacht: ſondern die Vandali, welche zum oͤftern auch die Teutſche Wenden genannt werden, ſonſten aber gute Teutſche geweſen, und laͤngſt der Oſtſee gewohnet haben, wie denn auch dieſer vorgegebenen Wenden Koͤnigs namen Viſimarus ſolches zeiget, als welcher kein Wendiſcher, ſondern Teutſcher namen iſt, Wismaier, ein weiſer Meier, oder ein weiſer Herr, wie Woldemar ein Walt
D 2 mMpmaier