Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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andern guten anſtalten zu erhalten gewußt, vie wir kurz zuvor aus dem Lacito geſehen:

fo würden ſie vielweniger von einer auswaͤr tigen Nation gelitten haben, ſich ihnen aufzu­dringen oder ihre ſtelle einzunehmen. Zu dem weiß kein Roͤmiſcher Geſchichtſchreiber, und

Tacitus ſelbſt nichts hiervon, der doch um die zeit gelebet, und nicht würde vergeſſen

Rnben einer fo groſſen Nation und eines ſo=

ö. beruͤhmten Feldzuges zu gedenken; da er ſonſten bieler geringer böͤlker und be­

A

Die Vandali Vindili, Vandalen ſein eins von den Alteſten Teutſchen völfern: urſprung des namens. Wohnſitze: miſchen ſich in verſchiedene kriege

ö m ndeſſen ſein die Vandali oder Wanda­

li eine von den aͤlteſten und groͤßten

VwYſſtern der Teutſchen geweſen, und die

nicht weniger als die Sueyi ſo gar, wie Ta­citus ſchreibet, göͤttlicher abkunft bon Tuis­Lone zu ſein geachtet worden. Quidam

licentia Vetuſtatis plures Deo ortos plu­

resque gentis appellationes Marſos, Gam­

brivios, Suevds, Vandalios, affirmant, ea­que vera& antiqua nomina. Mor. Germ. (6 2. ob es wohl mit ihnen eben die Bes wandnuͤß hat, die es mit andern alten voͤl­kern Teutſchlandes hat, daß ſie urſpruͤng­lich aus dem Orient hieher gekommen, ei:

Len guten theil der alten Teutſchen ausge­macht, ſich lange zeit in Teutſchland auf gehalten und naturaliſiret worden. Daher

ſie ſich auch ſelbſt in einem ſchreiben an den Kaiſer Conſtantinum; fo der H. Metho­dius anfuͤhret, fuͤr Teutſche ausgegeben,

erm. Lib. J. C. 33. und Beuthero Ani­madv. Hiſtor. Lib. L. ſ. 15. angemerket wor­

ren; auch die Teutſche ſprache fo wohl in

den namen der perſonen, als andern gemei­en worten gebrauchet, wie Procop. Hi­

ſtor. Vandal. Lib. J. bezeuget, und in Gro­tii Hiſtor. Gothor.& Vandalor. davon

ſ. 574: zwei ganze Verzeichniſſe zu finden. Wannenhero auch deſtoweniger zu zweifeln, daß ſie ihren eigenen namen van dem Teutſchen wandeln oder wandern, die Wandaler oder

wie ſolches won Francisco Irenico Exegeſi

57 Erſter Theil, von der Mark insgemein. II. Kap. 58

hpyarder aufenthalt in dieſen Landen raͤu­men laͤßt; dieſe maͤchtige voͤlker auch, und gxinſponderheit die Longobarder bei der ankunft ddieſer neuen gaͤſte nicht wurden ſtille geſeſſen haben; da ſie ſich wieder die voͤlker ihrer eige­men Nation mit tapferkeit und allerhand

gehenheiten der Teutſchen angemerket; der Franken auch lange hernach und zu des Kaiſers Aurelius zeiten erſt gedacht wird beim Flavio Vopiſco in Aurel. c. J. und in Proculo c. 13. in den Fraͤnkiſchen Anna­libus ſelbſt aber, deren man bishero an­ſichtig worden, der zeit nichts dabon ent­halten: ſo ſtelle zwar dahin was Trithe­mius und die ihm gefolget, fuͤr urſachen moͤgen gehabt haben, dieſes in die welt zu­ſchreiben; weil aber ſolche, ſo viel man weiß, nicht bekannt, fo will man auch von nie­mand verlangen ihnen hierinnen Beifall zu (geben. Vermhtlich aber hat ers aus dem unrichtigen Hunnihaldo, wie der Herr von Buͤnau 1. Th. II. B. ſ. 3 5. urtheilet. Vergl. Gundlingian. Ill St. n. 2. 5. 2. ſ. 238.

Von den Vandaliern.

gerahten endlich nach Spanſen und richten in Afri­ca das Wandaliſche reich auf. Ill. Werden wegen ihrer keuſchheit gerühmet.

Wanderer gefuͤhret; weil ſie nemlich ſich nicht lange in ihren gewohnlichen wohnſitzen halten laſſen; ſie mögen denſelben aus dem Orient [mitgebracht oder in Teutſchland erſt ange­nommen haben.

Il. Ihre wohnſitze haben fie zwar laͤngſt der Oſt⸗See und folgends in Pommern, Meklenburg und den angraͤnzenden ſtuͤkken aus der Uker⸗ und Neu⸗Mark, auch wei­ter hinaus nach oſten gehabt, davon auch noch ein und anderes merkmahl vorhanden; haben aber fo oft es zwiſchen den Teutſchen und Römern etwas zu thun gegeben ſich Dabei eingemiſchet: als in dem groſſen Fries ge mit den Marcomannis zu des Kaiſers Marci Antonini Philoſophi zeiten: Qva­

) di, Hundali, Sarmatae, Suevi& omnis

Barbaria commoverat, ſpricht Eutrop. lib. IX. in Marco Anton. und kan fein, daß die Victoyali, derer Julius Capitolinus bei erzehlung dieſes krieges nebſt den Qua­dis, Sarmatis, Suevis und andern geden­ket, dieſe Vandali geweſen; nachdem die Critici ohne dem mit dieſen Victovalis nir­gendhin wiſſen; und die ſchreihart beider wörter. nicht ſo gar weit von einander iſt. Hernach zu des Kaiſers Probi zeiten, der ſie jedoch zuruͤkke gewieſen, cum ex aliis gentibus plerosque pariter tranſtuliſſet, id eſt, ex Gepidis, Gantunis& Handalis, illi omnes fidem fregerunt,& occupato bellis Tyrannicis Proho per totum pene

3 orbem