a
12 44
Banduri in den Anmerkungen ad Conſtant. Them. ſ. 118, 119. verdienet nachgeſchlagen zu werden. Der aͤlteſte Character iſt derjenige, welcher Hieronymianus genennet wird, welchen Hieronymus ein Kirchenlehrer aus dem vierten jahrhundert ſoll erfunden haben. Selbiger iſt zu ſehen auch in Hrn. Friſch Hiſt. Lingu. Slavon. 1 Kap. Hicrnaͤhſt iſt character Cyrulicus, Cyrilcus ober Cylliritanus, weil der Cyrillus,
der Apoſtel der Maͤhriſchen Slaven, im 9.
jahrhundert ſelbigen ſoll erfunden haben: welches wann es ſeine richtigkeit hat, ſo iſt glaublich, daß die Slaven wenigſten in
Mähren noch gar keine buchſtaben gehabt
haben. Warum ſollte Cyrillus durch erfindung neuer buchſtaben den gang des Ehangeliums aufgehalten haben? dieſe buchſta= ben aber fein gemacht aus den groſſen
buchſtaben des Griechiſchen alphabets, nnd entſtehet aus denſelben der Rußiſche chara
Fler, wie in des Hrn. Friſch ont. J. c. 1. zuerſehen. Diefe verſchiedene mundarten in aneinander hangenden worten ſinden
ſich in des Chamberlains in Teutſchland nachgedruktem Gebet des Herrn ſ. 9. 19. ingleichen in Müllers uͤberſetzungen ſ. 30. 51.
Oberlauſttziſch. Wie ſie in H. Mich.
Niederlauſttziſch.
nehmen will.
838| Erſter Theil, von der Mark insgemein. Il. Kap. 84
Dann hat man auch die Glogolitiſche buch,
ſtaben, welche wegen ihres hequemern zuges m gemeinen gebrauch gewahnlicher und in Kärnten, Steiermark, Krain und Win, diſchmark ſonderlich mode fein, und iſt das alphabet bei Hrn. JIriſch angef ort ehen
falls befindlich. Polen, Boͤmen und die
Teutſche Slaven oder Wenden pflegen ſich der Lateiniſchen oder Teutſchen buchſtaben zu bedienen. Ob nun wohl unſerer Teutſchen Wenden ihre ſprache in der allgemeinen ma trice der Slavoniſchen ſprache, gleich der Jolniſchen, Buöͤmiſchen, Rußiſchen, Slaboniſchen
ſprache mit begriffen; gleichwie unter dem na
men der Slaven und Slavonien auch alle dies fe Volker und Länder enthalten: fd hat fie doch wiederum eben wie Die andere ihre bon neuen unterſchiedene mundahrten und gleichſam ſubdialectos oder ſubalterne ſprachen, und zwar mit ſolchen veraͤnderungen, daß man faͤſt nicht glauben ſollte, daß fie aus einem urſprung entſproſſen wären; worzu man nur das einzige Gebeht des Herrn in gegen einanderſtellung deſſelben in unſer Niederlauſttzer, Oberlauſitzer und Luͤneburgiſcher Wenden mundahrt zum erempel
Laͤnehurgiſch.(Ebenfalls Luͤnebur
Wie ſie in Herrn Fabricii Neuem Te
ſtament beſindlich.
Woſchz nas, len fü na nebaͤch, hußweſchöne buzi twojo me, Twoſo kralejſtwo pſchiji; Zwoja wohla ße ſtani, ako na nebü tat teſch na ſemi. Naſch ſchedni kleb daj nam Singa. A wodaj nam naChe win, ako mir wodawamů naſchim winikam. A newöh jl nas do Spin towana, ale humoßi nas wot togo ſllego. Pſcheto twojo ſo to kralejſtwo, a ta moz a ta zese, do
nimernoſc i amen. Matth. Vh 9. 10. 11. 12. 13.
Frenzels uͤherſetzung
des N. Teſt. lautet.
Naſch wotz, lij ſiy ty we ne beßach, Ewiaczene bud twoje mend. Pſchid; tnam twoje tkraleſtwo; Twoja wolia fo ſtan, kaij na nebinu, tak teij na ſemi. Naſch wſchedny Chlieb dai nam dzenßa. A wo
daj nam naſche wine, ja
ko my wodawamp naſchim winikam. A newedz nas do ſpyttowania, ale wumoz nas wot teho ſleho. Pſchetoz twoje je je kraleſtwo, a ta moz, a ta cescz, aiz do wiec jno ſcj e. qinen.
Noeßi
Wie ſie in Hrn. Eccardi cit. Hiſt. c. 31. ſ. 269. zu finden.
Nos hoͤlya Wader ta
toy chiß wa ne bisgay. Sjunta Woarda tugi
eis ma. Tia rik komma. Kia
willya fchingot kole nes bisgay, kot kak no ſime. wiße danneis na ſgeiba do nam dans. Un Wittedoy nom nõße ggreis tak moy wittedogime noßem gresnarim. Ni bring goy nös ka Warſi
konge. Tay loſoly nos
wit wiß Stat Chundal.
giſch aus des Hrn. z. Teibnitz Collectan. Etymol. ſ. 333.
Noos Wader tada to ſis unſer Vater der du hiſt wa tuem nibiſien. Sion tin dem Himmel. Ges tamo wardot tin Bei: heiliget werde dein Nas
mang. Tui Riel cumma. me. Dein Reich komme.
Tua willia moga ſchinjet
Dein Wille muͤſſee geſchehen
ak wa nibisjen wißei ſo
wie im Himmel 33 quoi noc ſime. Noot auch auf Erden. Unſer . Sijeibe du nam taglich Broht gieb uns Daans. Un wittodu nam heute. Und vergieb, uns noosſe greichie, cook moy unſere Schuld, wie wir wittodujeme nooßume vergeben unſern Greichynarim. Ni farſchuldigern. Nicht fuͤhforü np ö g ü. re uns in verſuchung. Erlöͤſü nas wit tigge fe ung von dem goida? Hamen. Ubel Yen.!)
Hierbei rähmet der Herr Sabricius in der Vorrede, daß er ſich in feiner Ueberſetzung des Dizlecli oder mundart, ſo um Kothus her gebraͤuchlich, angenommen, als
welche für die zierlichſte und accurateſte ge halten wurde. Von der Luͤnchurgiſchen aber errinnert det Herr Errard, daß ſich darinn nicht wenig Teutſche wörter. . olches
.