Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
95
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69 der im V. Kapittel dergleichen Gauen in Ober⸗Teutſchland angiebt; Henricus Be­belius, der die Gauen in Schwaben auf­gezeichnet; Henr. Meibomius, welcher in dem lil. Tomo Scriptor Germ. die Gauen von Sachſen beſchrieben; Chriſtian Knaut, welcher von den Pagis anriquis principa­tur Anhaltini eine abhandlung ausgehen laſſen. Chriſtian Franz Paullini und Chri­

ſtian Junker aber haben, jener einen Com­

mentarium de Pagis antiquis Germaniae, und dieſer feine Geographiam medii aevi, und darinn die Gauen von ganz Teutſch­land heſchriehen, und in ein ziemliches licht geſetzet. Welchen allen aher es der urhe­ber des Chronici Gottwicenſis zubor ge­than, der ebenfalls vom ganzen Teutſch­land die Gauen angewieſen, und jene ar­beit ſich zwar auch bedienet, aus den alten Urkunden aber neue hinzugefuͤget, die ent­

dekte ausführlicher gemacht, theils auch

verbeſſert, welche alle in dem II. Band namhaft gemacht, und ſelbſt aus der ge­legenheit und lage jetziger zeiten in ein ſolches licht geſetzet werden, daß man ſich verwun­dern muß, wo die genaue nachrichten von allen orten von Teutſchland nach Gottwich gekommen. Um die nordliche gegend von Teutſchland hat ſich zu unſern zeiten auch ſonderlich verdient gemacht der durch ver­ſchiedene ſchriften ſchon bekannte Hr. Pro­feſſor Schwarz auf der Uniberſitaͤt Greifs­walde, welcher in ſeiner Pommeriſch⸗Ru­gianiſchen Lehns⸗Hiſtorie, und insbeſon­dere in ſeiner Einleitung zur Geographie des Norder Teutſchlandes, die verwirrun­

gen dieſer gegenden nicht ohne beifall der Ge­

lehrten in eine aneinanderhangende ordnung zubringen geſuchet. Dieſer angefuͤhrten Verfaſſer ruͤhmlichen arbeit wird man ſich hier auch bedienen, und auf dieſelbe ſich hin und wieder beziehen, auch ſelbſt dann, wann man auf gleiche gedanken vor deren herausgabe gerahten; und wegen der ent­delkung ſolcher wahrheiten es ſo genau nicht nehmen, ſondern zu frieden ſein, wann das publicum aus dem vortrag einigen nutzen ſchoͤpfet. Man will ſich aber bei weitlaͤuf­tiger erklaͤhrung des worts Pagus und deſ­

ſen bedeutung nicht aufhalten, als welches

von nur beruͤhrten Schriftſtellern zur genuge geſchehen: doch muß eins und das andere

bemerket werden, welches wie es andere

Provinzen von Teutſchland guch angehet, alſo inſonderheit auf die Mark gebracht und zugeeignet werden muß..

Erſter Theil, von der Mark intgemein. N. Kap.

59 . Von den uralten Pagis oder Gauen finden ſich hier in der Mark gar keine, oder

och ſehr allgemeine und ſehr dunkele ſpuhren.

Was Tacitus, Plinius, Ptolemaeus und Stra bo, und einer oder der ander von den al­ten Schriftſtellern von den zwiſchen der Oder und der Elbe wohnenden voͤllern an­gefuͤhret, iſt alles was man davon hat und haben kann, und iſt oben der laͤnge nach angezeiget worden. Von den Fluͤſſen und gegenden laͤſſet{ich etwas muhtmaſſen, als welche zum aufenthalt eines volls am bes quemſten geweſen, und zu ausmachung und beſtimmung eines Pagi den beſten an­laß gegeben: es bleiben aher doch muht­maſſungen.

i. Nach dem eintritt der Slaviſchen völ­ker findet ſich etwas mehr; weil die Teut­ſche, inſonderheit die Franken, und Sach­ſen mit denſelben ſo wohl wegen der vorge­genommenen einfaͤlle und ſtreifereien, als inſonderheit wegen verſuchter fortpflanzung der Chriſtlichen Religion zu thun, mithin die Moͤnche in den Kloͤſtern auch mehr an­laß zum ſchreiben bekommen. Nachdem auch die Slaviſche voͤlker von den Teut­ſchen uͤberwaͤltiget, und das Land endlich mit dem Teutſchen Reich verbunden, und in deſſen verfaſſung gezogen worden: ſo hat es auch mehr urkunden gegehen, welche unſern zeiten in den finſternuͤſſen des alters thums einiges licht anſtekken.

Ill. Es giebt gyoſſe und kleine Gauen. Die kleine ſein theile der groͤſſern, als wel­che in kleinere eingetheilet werden. Seri­mud, Nordalbingen, Heveldun, ſein groſſe Gauen geweſen, welche aus klei­nern beſtanden.

V. Eine und ehen dieſelbe gegend wird oft mit verſchiedenen namen der Gauen beleget: weil die beſitzer entweder von ei­nem ort zum andern gezogen, oder verdraͤn­get worden und gar verloſchen; und ſolcher­geſtallt neue Einwohner und mit denen auch neue namen in deren ſtelle gekommen.

V. Ein volk findet ſich mannigmahl an zweien orten: weil ſie entweder ihren alten wohnſitz verlaſſen, und ſich anders wohin begeben; oder neue Einwohner aus ihrem mittel in andere wohnſitze uͤbergangen, der­gleichen von den Brizanern und Redariern gefunden wird. ͤ

VI. Pagus. Provincia, Regio, auch wohl Comitatus heißt insgemein einerlei; aber das wort Comitatus wird zum oͤftern auch, wie das wort Pagus hom kleinern Pago und

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