Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
97
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ſcchen. fruchtbahren gegend habe, die man Boͤrde mnennet, haben wir oben II. K. II. Abth.

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theil eines groͤſſern genommen, worüber ein Comes oder Befehlshaber geſetzet war.

VII. Die meldung der Pagorum hat nach

und nach mit dem XII. und XUL jahrhun­dert auf gehoͤret; nachdem die comitatus, welche anfangs nur zur beſchuͤtzung ander: trauete Laͤnder waren, den Comitibus als erb⸗ und eigenthuͤml. uͤberlaſſen worden, da­mit ſelbige der graͤnzen gegen die fremde voͤlker ſich deſto ernſtlicher annehmen möchten; gleichſam in praemunimentum iuris, wie Grotius redet. IX. Man nimmt hier nur diejenige Gauen mit, welche in den Landen gewe­fen, ſo ietzſs die Mark genennet werden, oder die mit ſelbiger gegraͤnzet, oder ſponſt in gewiſſer verbindung geſtanden, und die­ſe ſein nach ordnung des alphabets fol­gen, ö

Bardengow, iſt zwar ein Gau, der in Nieder ſachſen im Luͤneburgiſchen gelegen, und eigentlich zur Mark nicht gehoͤret, ie­doch deswegen hier angefuͤhret werden muß,

weil er an die Altmark graͤnzet, auch einen ttvheil derſelben um die Ohra und Jetze in ſſch begriffen, wie aus Schloͤpkens Hfiſto­

ria Bardewici P. J. c. 4. umſtaͤndlich zu er: Daß er ſeinen namen von einer

geſehen, kann mithin auch einer hen den aller aͤlteſten ſein. Belkesheim oder Belchem, Beleſem,

rkomt am erſten vor im zehendem jahrhun­

dert in des Pabſts Benedicti Bulle, da­rin er beſtetiget, daß Kaiſer Otto AL das

J. Kloſter zu Arneburg in ſeinen ſchutz, in

Mlundiburgium, aufgenommen. Dann da wird Arneburg angegeben als ein ort, der an der Elbe in dem Pago Beliſem oder Beleſem gelegen geweſen: quendam locum Arnaburg dictum conſtruc­tum in ripa fluminis Albie in Pag Be­liſem in Comitatu Thitmari ſitum in ſuum ſuſcepiſſe Mundiburgium. S. Arnehurg. Geſch.§5. 4. Ingleichen in des Kaiſers Heinrichs II. gnadenhrief, kraft deſſen er die Stat Arneburg ſamt dem Kloſter und Abtei dem Erzſtift Magdeburg 1006. ein­verleibet: Civitatem Arneburg totam in Pago Beleſem, in comitatu qutem Wernizo­nis ſitam cum omnibus predüs ſen perti­nentüs, que abbatiam ibi prius conſtru­clam reſpiciehant, hoc eſt, reis, Villis&c. ad ſervitium Dei ſanclique Mauricii ec­cleſie Magdeburg. pro anime noſtre re­1. Theil der Maͤrk. Hiſt.

Erſter Theil, von der Mark insgemein. IV. Kap.

98 demptione tradimus arque donamus Arneb. Geſch. 5. 5. Hat alſo dieſer Gau an der Ucht und Elbe gelegen, wo auſſer Arneburg auch Stendal, Tangermünde und Oſterburg liegen; und hat allem anſehen nach feinen namen vom Fluß Balſam, der ietzigerzeit Koſitte heißt; welchen man ach Balſam, Belſem, Beleſem genennet, aus Beleſem auch gar leicht Belcſem, Bel­xem gemacht, wie Annal. Saxo ad A. 983. ed. Ecc. I. I. ſ. 348. welches man nach­gehends geglaubet, daß es von Belkesheim zuſammen gezogen ſei. Inzwiſchen wird es auch im Teutſchen vom Balſam das Balſamerland, Balſemerlande genennet. Helmold. L. l. c. 88. Suͤdwerts hat die­fer Gau an dem Gau Nordthüringen ge­graͤnzet, oder iſt ein kleiner Gau bon Nord­thuͤringen ſelbſt geweſen, wie das Chro­nie. Gott. JT. II. ſ. 554. muhtmaſſet. Und iſt es zwar ietzigerzeit ein kleiner und in gar keinem anſehen ſtehender Fluß, der aus dem unterwaſſer entſtehet und hisioei­len, ſonderlich in heiſſen ſommern gar kein waſſer fuͤhret: allein daß Fluͤſſe ſich ſehr aͤndern, und bald kleiner, hald groͤſſer, bald dieſen, hald einen andern weg nehmen, iſt eine ganz bekannte ſache; und kan mit dieſem deſto eher eine merkliche veraͤnde­rung vorgegangen fein, ie oͤſter dieſe ge­genden der uͤberſchwemmung der Elbe un­terworfen ſeit. So hat man auch kleine Fluͤſſe, welche dennoch gewiſſen Einwohnern den namen geben. Von der Welſe, einem kleinen Iluß, haben vermuhtlich die Wil­zen oder Wilſen ihren namen. Des Hrn. Abels meinung Sicht, Alterth. f 305: daß Belchisheim oder Belkesheim von den alten Belgen, welche in dieſer gegend gez wohnet, und nach anzeige des Jul. Caeſa­ris L. II. C. 4. lange vor Chriſti geburt

uͤber den Rhein gegangen, feinen urſprung ha­

be, fehlte es auch nicht an wahrſchein lich= keit: wann man von den alten Belgis, und deren wohnſitzen genauere nachricht haͤtte; und dieſelbe nicht ſo lange bor der zeit ſchon fort gezogen, da die Teutſche en­digung koͤnnte hinzu gekommen ſein; wel ches eine geraume zeit nach Chriſti geburt erſt geſchehen ſein muß. In anſehung der geiſtlichen gerecht ſame hat dieſer bagus ums ter dem Bisthum Halberſtat geſtanden: wie aus Karls des Groſſen ſtiftung dieſes Bisthums von A. 853. und deſſen ſohnts kudwigs des J. beſtetigung erhellet, welche beide in dem Chronic. Halberſtad in Leib­nitii Scriptor. Brunſuic. L. 11 ſ. m. zu le­

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