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149 Erſter heil von der Mark insgemein. V. Kap. 150
¶ Die Directores dieſer Chambres du ſol pour livre waren 1705. ö Hr. Ch. Ancillon. 4 r.- Cochius.+
4. Theod de Mombrelais
Hr. Ant. Teſſier.
Hr. Cl. c Ingenheim Hr. Jaqu. de Roſel Baumon. Hr. Jaſſoi Treſorier.
Dieſe Chambre du ſol pour livre iſt ſeit der zeit nicht allein beibehalten, ſondern auch erweitert worden: indem beides die Kriegsbediente und alle diejenige, welche beſoldung oder Penſion genieſſen, ſolche abgabe über ſich genommen; damit davon witwen, waiſen oder ſonſt duͤrftigen eine beiſteuer gereichet werden moͤge. Wiewohl ao. 1719. die Herren Geiſtliche mit allgemeiner hewilligung ſich davon getrennet, und ihren beitrag beſonders zu beſorgung ihrer witwen und waiſen unter Direction des Koͤnigl. Fr. Ober ⸗Conſiſtorii anwenden. Die aus; zahlung aber hat eben der Rendant, welcher bei der Chambre du fol pour livre als Treſorier ſtehet. Im übrigen muͤſſen die Directores bei dieſer Chambre du fol pour livre Standesperſonen fein; die ihr amt ehrenhalber und ohne gehalt verrichten; auch ſelbſt ihre glieder erwehlen und von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt beſtetigen laſſen: und fein ſelbige ietziger zeit.
Hr. Franc. de Renuard, Hofraht.
Hr. Lamelouſſe Hr. Juſt. Henr. Chambaud de Bavus.
Hr. Ik de Milſonneau, Geheimer auch Hof⸗ und Kammergerichtsraht.
Hr. Phil. de Palevilie, Hof⸗ und Lega tionsraht. 2, Hr. Joh. Louis Borguet aber iſt Treſorier von dieſer Chambre oder Caiſſe du fol pour livre..-) „Es war auch ferner und zwar zu Berlin ein Gaſthaus, Maiſon de Charite, fůr wuͤrkliche arme beiderlei geſchlechts aufgerichtet, und ſolchem vier Directores und ein Wirt vorgeſetzet, welche fie mit noͤhtiger ſpeiſung, lleidung, wohnung und betten berſehen, auch zu einiger arbeit, ſo viel ſie konnten, dem auſe zum beſten anhalten mußten, welche anſtalt den auswärtigen fo wohl gefallen, daß man in England ein gleichmaͤßiges haus nach dem hieſigen entwurf für die dortige Zlüchtinge angeleget hat. Endlich iſt auch gleich fals Zu Berlin ein Hoſpital für die kranke Ilücht inge angeordnet, bei welchen Se. Chur füirſtl. Durchl. einen Medicum und
I. Theil der Maͤrk Hiſt..
zwei Wuudaͤrzte auf Dero koſten hielten;
imgleichen betten und andere nohtwendigkeiten anſchaffen lieſſen; das Conſiſtorium zu
Berlin aber beſorgete deſſen unterhalt mit
dem gelde, welches die Llelteſten jedesmahl
nach der predigt an den kirchthůren, und andern collecten von zeit zu zeit ſammleten, und war bei denſelben gleichfals ein hauswirt beſtellet, dem die verſorgung der Frans ken mit unterhalt nach ihrer nohtdurft anvertrauet würde; die aufſicht aber hatten die Aelteſten der Gemeine. Solchergeſtalt war nach dem geſtaͤndnis des Verfaſſers der gegenwärtige zuſtand der Kefugies hiel glůcklicher, als der, worinn fie in ihrem vater. lande gelebet. Denn 1) hatten fie in den Churfuͤrſtl. Landen ihre völlige Religions freiheit ohne einigen eintrag, auch noch mehr, als ihre bruͤder in andern Evangeliſchen Lan
den; weil fie freiheit hatten ihre Kirchen⸗diſci
pPlin nach der Kirchen⸗diſciplin in Frankreich zu treiben, da die in Holland und England fi
nach der daſelbigen Walloniſchen und andern alten Kirchen, und ihren ordnungen richten muͤſſen. 2) Genaſſen die Kriegsbediente mehr ehre und vortheil, als ſie jemahls in Frankreich gehabt: indem fie nicht unter alte Compagnien oder Regimenter untergeſtochen, oder gewiſſe tractaten mit ihnen gepflogen worden, ſondern ohn einigen tractat aus bloffer gnade Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. die freiheit gehabt, ein beſonderes corpo auszumachen, ganze Regimenter ſowohl Reuterei als Fußvolk von Franzoſen, auch durch Franzöͤſiſche Olhciers commandiret, nicht weniger ganze Compagnien Cadets von Franzoͤſiſchen Edelleuten, auch Compagnien von Musquetairen und Grenadierern zu pferde, und gleichfals mit Franzoͤſiſchen
Offficiern verſehen, zu errichten; auch dar
zu Krieges⸗Commiſſarien aus ihrem mittel zu bekommen. 3) Die in dem Buͤrgerlichen ſtande waren ehener maſſen in weit beſſern
umſtaͤnden, als in Frankreich: weil ſte in
die handwerkszuͤnffte aufgenommen wurden, ohne in eine neue lehrzeit zu treten, oder bon neuen meiſterſtuͤkken zu machen; anbei frei bon einquartierungen und wachen, auch andern auflagen waren. 4) Die gemeine Landund alkerleute haben auch mehr bequemlichkeit gefunden, als fie in Frankreich gehabt; indem man ihnen auf den Doͤrfern plaͤtze angewieſen haͤuſer zu bauen, und materialien darzu geſchenkt, auch auf viele jahre freiheit gegeben, ſich in ihrer nahrung deſto feſter zu ſetzen. 5) Waren auch unterſchiedliche, fo einen gehalt hatten, und deſſelben ruhiglich
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