Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
153
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153 Erſter Theil, von der Marl insgemein. M. Kap. 154

auctiones nach beſchaffenheit der Umſtaͤn­de erkaufen andere hingegen damit verſe­hen werden koͤnnen.. ö

10) Nachdem auch das Fuͤrſtenthum Orange nach abſterhen König Williams von Gr. Britannien im jahr 1702. vom

König bon Frankreich eingezogen, dem Pr. Conti uͤbergeben, die Kirchen zu geſchloſ­

fen, denſenigen aber, fo ſich zur Roͤmiſch Kathol. Religion nicht wenden wollten, be­fohlen wurde, innerhalb 3 monat ſich aus

Frankreich und aus dieſem Fuͤrſtenthum

wegzumachen, welches bisher noch die ein: zige zuflucht der Reformirten geweſen war: ſo zogen dieſe ſamt dem Parlament und Predigern, denen der abzug vorher ſchon obbemeldter urſachen halber erlaubet war, von dannen, und folgten ihren Glaubensge­noſſen und dem wink S C. M. in die Mark, ſonderlich nach Berlin, woſelbſt das Par­lament eine zeitlang unter dem namen der Parlaments Herren oder Raͤhte bekannt, und 1705 bei dem leichbegaͤngn)uͤß Ihro Ko: nig M. Scharlotte Sophie in ihrer rohten

kleidung als Parlaments Herren auch zu.

gegen geweſen. Damahls waren Herr Ale­xand. de Bergier Dalangon Preſident,

Herr Gabriel de Couvenant, Raht.

Herr Jasperd Du Boy, Raht. Herr de S. Lorent, Riaht.

err Fridr. de Bergier Haan gon, Maht.

Herr Frich de Beranger Baron de Beau­fain, Procur. general..

Herrheniamin Ougier, Domainen Raht und Archivarius.. Weil aber die uͤhrige Probinzen wel: che von dem Haufe Oranien an das Koͤni­gliche und Churfürftl, Haus Brandenh. ge­kommen waren, ihre deſpndere verfaſſung hatten und die Landesgerichte ohne dem über: haůfet waren: ſo haben Se. Königl. Mas: jeſtet Friedrich der L für dieſelbe anfangs ein beſonderes Gericht unter dem namen des Oraniſchen Tribunals aufgerichtet, und un­term dato Wollup 2. Octob. 1700. an die dazu verordnete Raͤhte den befehl ergehen laſſen, daß ſelbige ſich zuſammen thun, und was fie zu deſſen guten einrichtung zuerinnern und an hand zugehen hätten, berichten; inzwiſchen aber die Abppellationes welche aus ſolchen Probinzen einkommen würden, annehmen, und darin nach anleitung der Nechte verfahren, und ſelbige darnach ent­

siden, auch vor der hand eben die for. malien, welche bei dem Ober: Appellation gerichte beobachtet: werden müſſen, und in

der Interims Ordnung und gemeinen beſchei­den beſchrieben waͤren, beobachten laſſen, die ausſpruͤche und urtheile aber in der namen ergehen laſſen ſollten. Welchem nach denn an die Meurſiſche, Teklenbur giſche und Limpurgiſche regierungen geſchrie­ben/ und ſolche an dieſes Collegium berwieſen, das Oher⸗Appellationsgericht aher heor­dert worden keine Appellationes aus dieſen Probinzen mehr anzunehmen; wie dann auch 1712. 19, Sept. ein Reglement für die Oras niſche Trihunalraͤhte gemein gemachet wor, den. Jedoch die geſtalt dieſes Collegii hat ſich nachgehends auch wieder geaͤndert, und iſt 1716. bermoge berordnung vom x Jul.

Mol, Il. Th. IV Albth.. 63. n. 37 ni;

dem Ravenshergiſchen Appellations gerich| te vereiniget und endlich in das Revifions: Tribunal verwandelt worden.) X Sr. Churfürftk Durchl. haben auch nicht allein den Refugies bisher erz ehlter maß­ſen einen freien zugang und aufenthalt in dero Landen verſtattet, ſondern auch anz dere Potentaten vermocht, ſie gleicher weiſe in dero Landen aufzunehmen, nament. lich die damahlige beide Czaaren bon Mos, kau Johann und Peter, derer berordnung hiervon in dem Iheatr. Europ. J. XII. ſ. 863. völlig zu finden iſt, vom Verfaſſer ſelbſt auch zum theil aufgewieſen wird ſ 382. & ſeqq. daß nemlich, nachdem Sr. Chur­fuͤrſt. Durchl. dieſer Refugies eine groſſe anzahl in derd Landen aufgenommen, ihrer auch noch viel folgen würden; und Ihro Churfuͤrſtl. Durchl. durch den Raht und ertraordinairen Envoye de Ryer erſuchet, daß ſte, die Czaaren, fie gleichfals in derh Reiche aufnehmen möchten, Sie auf St. Churfuͤrſtl. Durchl. vorbitte hewilliget, daß ſie in dero Lande in gutem Vertrauen und ohn einige beiſorge kommen, und mit mil­der verpflegung nach ausweiſung ihrer dien­

ſte, und nach gebuͤhr ihres herkommens

ſtandes und wuͤrden ſollten verſehen wer­den 2c. Dergleichen auch hei den Krohnen Dennemgrk und Schweden dem Hertzog von Holſtein, den Staͤten Frankfurt am Main, und Hamburg u. f. w. geſchehen. Bei andern Potentaten ſuchten Se. Chur­fuͤrſtl. Durchl. zum wenigſten einige vor­theile ihnen durch ihre vorſchrift zuwege zu bringen: dergleichen eine zu anfang des jah­res 1686. an den Herzog von Savvien in ganz beweglichen ausdruͤkkungen ergangen: nachdem ſelbiger betwoͤge edicts vom 4. Dec. 1685. ihnen allen aufenthalt verſaget,

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