Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
181
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18. Erſter Theil, von der Mark inggemein. VM. Kap. 182

contre fon inclination, theils gefangen neh­men, theils dertreiben laſſen: wolte ſie aber nunmehr der gefaͤngnuͤß entſchlagen, und wieder in feine gnade und ſchutz genommen, auch den vertriebenen freiheit gegeben haben wieber in ihr Vaterland zu kehren; zu wel chem ende er auch den 4. Jun. eine verord­nung ausgehen laſſen, und kraft deren den ſaͤmtlich vertriebenen frei gegeben wieder zu­ruͤk zu kommen, und nebſt der gewiſſens frei­heit ihre vorige wohnplaͤtz wieder einzuneh­men; berichtete auch am 4. Jul. ſolchen ent ſchluß dem Churfuͤrſteu, welcher folches ver­mittelſt beſondern Churfuͤrſtl. anſchreibens ſeinen Waldenſern kund machen, und ihnen zugleich anheim ſtellen ließ, ob ſie in den Churfuͤrſtl. Landen bleiben, oder wieder in

ihr Vaterland kehren wolten?

VII. Weil fie denn insgeſamt das leztere aus einem innerlichen trieb zu rem Vater­land erwehlet; wie denn S. Churfüͤrſtl. Durchl. ſelbſt, wie wir kurz zuvor geſehen, erkannt und geruͤhmet: ſo haben Se. Chur­fuͤrſtl. Durchl. fie nicht allein erlaſſen, ſon­dern auch ſaͤmtlich neu kleiden laſſen, mithin allen ihren anſpann an pferden und rindbieh, auch wagens und alles andere ſonſten darzu gehoͤrige geſchirr, ſamt allem vorraht an ge­traide geſchenket, den Maͤnnern auch um mit gewafneter hand zu ihrem Landesfürſten zu kommen, gewehr theils kaufen, theils aus dem Magdeburgiſchen Zeughauſe geben laſ­fen: und weil eine compagnie derſelben bis; her in der helagerung bon Bonn war ge­brauchet worden, dieſelbe gleichfalls mit bol­lem gewehr und montur ihm zugeſchikket, hierheneben fie auch mit nohtduͤrftigem un­terhalt auf die reiſe verſorget; anbei mit paͤſſen verſehen, und an die Herrſchafften, durch derer Gebiete fie gehen muͤſſen, ge­ſchrieben und gebeten, ſie ungehindert durch­ziehen zu laſſen, und im übrigen den Secre­tarius Armand Maillette de Bay, der fie bor dem herausgefuͤhret, ihnen wieder zugegeben, ſie bis in die Schweiz zu begleiten. Wor­auf fie denn, fo hald fie vermöcht, ſich auf den ruͤrweg hegehen, und zwar nicht nur die zum reifen tüchtige, ſondern auch die ohngeachtet der eingetretenen herbſtzeit und weiten reiſe, aus groſſer begierde wieder zu ihren alten wohnungen eilende Weiber, Kinder und alte unvermoöͤgende Leute. Sie haben auch nicht den vorigen weg über Halberſtat, das Heßi­ſche und Mainziſche gehalten; weil ſplche ihnen weit um zu ſein gedauchtet, und ſie an­

bei beſorget, daß ſie an der orten einem von

I. Th. der Maͤrt. Hiſt.

den Franzoſen möchten anſtoß leiden: ſon­dern den geradeſten weg über Merſeburg, Naumburg, Jeng und weiter auf Koburg, Bamberg, Nürnberg, Ulm, und ſodenn auf Schafhauſen und Zuͤrch genommen; hinter­lieſſen aber doch vor ihrem aufbruch an Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. folgendes demuͤhtiges dankſchreiben:.

A Son Alteſſe Clectorale

Monſeigneur PElecteur de Bran­daebourg.

15 Colonies des poyres Vaudois, a qui

Vötre Alteſſe Electorale permet de retourner dans les Vallées de Piemont Pour y oceuper encor cer Anciennes Egliſes, qui om eonſerve la purete de Chriſſianis­me depuis un temps immemorial,& ou Dieu par un miracle de fa hontè daigne les rappeller, apres avoir fe comblees des effects de la Charitè tres Chretienne de Vötre Alteſſe Electorale dans Feſtabliſſe­ment avantageux, que fa Clemence admi­ree de tolt le monde leur avoit accordè dans ſes Eſtats, fe croiroient les Perſonnes les plus ingrates du monde, ſi avant leur depart, en fe jettants a ſes pieds avec un tres profond reſpect, ils ne rendoient a Vätre Alteſſ Hlecirale des tre- humple&, ſous­miſſer actions de grace pour tant de biens re­ceus de fon immenſe Charité, dont ils proteſtent de conſerver toujours des ſenti­ments dune tres profonde& tres re­ſpectueuſe recognoiſſance, quils inſpire­ront avec un ſoing toüt particulier a leur poſteritẽ, afin d'en rendre la memoire per­petuelle, ils publieront auſſi en Piemont, & par tout, ou la Divine Providence les appellera, la grande miſ⸗cricorde,& les ex­ces de Charite, qui il a pleu a Vötre Alteſſe Ele­clorale de reſprandre für euæ pendant, qu' ils ont Ihonneur deftre ſous heureur azile de ſa Protection tres Puiſſante& tres Chre­tienne, dont ils implorent encor en toutte humilite la continuation ſous leurs pro­teſtation, qu'ils ſeront toujours prets dem­ployer pour le ſervice de Vòtre Alteſſe Flectorale leur Sowverain& Protecteur, une vie, qui fa Charite leur a conſervêe& quils feront continuellement des voeux tres ardents publics& particuliers pour la conſervation de Sa Perſonne Sacre& de Sa tres Auguſte Maiſon, pour la pro. ſperitè fleuriſſante de Ses Etats& pour la Victoire de ſes Armes, etants avec une M 2 tres