Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Dioceſis, publicus authoritate Imperiali,

Notarius una cum ſubſcriptis Dominis teſtibus preſens interfui& in han pu. blicam formam redegi,

ter ac rogatus. Es findet ſich auch daß der Kaiſer udovicus Bavarus die Altſtat Brandenburg privilegiret, daß fie zu nutz ind ufnhemung derſelben ſtat zweene oder drey Juden heußlich wohnendt bey ſich haben moͤgen, welche unter ihrem

Schuz und Schyrm wohnen und ewig­

lich fein ſollten ꝛc. Dat. Bamberg 31. Mai 1323., Zu Muͤncheberg hat ſie Markgraf Ludwig

der Römer dem Naht daſelbſt für 30 mark

ſilbers berſejt, beſage Diplomatis von An. 1353. in welchem er ſie zugleich ſeine ge­treue kammer knechte, ideles Camere Noſtre ſervos nennet. ſ. Muͤnchebergiſche Geſch. S X. daß fie auch ſonſten hier und

dar eingeflochten geweſen, ſiehet man in Ders.

ſchiedenen oͤffentlichen briefen und verſchrei­bungen: als Hanſen von Wedel Herrn zu Schievelbein, und Vpoigts der Neumark berpfaͤndung der Staͤte Beerwalde und Schievelbein an den Raht zu Koͤnigsberg von An. 1382, da er verſpricht beide Staͤte darin ſchadeloß zu halten, he ſy groyt od­der kleyne, thu Criſten odder thu Joden. (Ihrer wird daher auch in ſehr vielen Ders ſchreibungen hin und wieder in den Staͤten

gedacht, da dem glaůbiger verſprochen wird,

daß er ſchadloß gehalten werden ſollte, wann das geld zu geſezter zeit nicht ſo gleich wieder gegeben, und ſelbiger genoͤhtiget wur: de, bei Chriſten oder bei Juden etwas gegen zinſe aufzunehmen. und weret dat wi des nichten en deden bynnen den vyr weken ſo ſcole wi dy levendich bliven des doden andeyl bynnen den andern negeſten vyr weken bereyden myt reden penningen odir myt nugafftigen panden dy ſy tu Chriſten odir tu Juden mogen Setten vor alſo vele geldes ſunder tu borgen; heißt es in Lippolt von Bredow und feiner buͤr­gen, dem Magiſtrat in Prenzlow, ausge­ſtelltem ſchuldbrief von 1331. Und A. 1432. verſpricht Hans Scharnikow in gleichem fall dem Magiſtrat und Bürgern in Prenz­low ebenmaͤßige ſchadloshaltung: weret ok

at die achtentich mark vinkenoughen uppe den vorgheſchreuen ſunthe Michae­lis dach alſo nicht bereit unde betalet worden, wat ſchaden deſſen erghenanten borghermeſtere vnde Radmanne dar um­me nemen edder deden thu Chriſten ed­

Etſter Theil, von der Mark insgemein. NX. Kap.

meoque ſigno conſuetò ſignavi, vo catus ad hoc ſpeciali

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der thu Joden uppe Kiſtenpande den laue ik vorgenante Hans Scherneckow-- ­wol thu benemende unde wedder thu leg­gende like deme houetſtule. Aus welchen und dergleichen exempeln mehr zugleich er­hellet, daß der geldhandel und das ſogenann­

te ſchachern von ie her bei dieſem Volk im

gebrauch geweſen..

Daß fie den Landesherrn auch muͤſſen was eingebracht haben, erhellet daraus, daß fie ie und zuweilen den Magiſtraͤten und Sta. ten geſchenket oder verſetzet worden, wann der Landesherr von ſelbigen etwa geld auf­genommen, oder hei denſelben ſonſt in ſchul­den gerahten, oder ſelbige auf ihre ſeite brin­gen wollen. Dahin gehet das nur ange­führte exempel der Altſtat Brandenburg. An. 1320. ſchenken die Herzoge von Pum­mern der Stat Prenzlow die Juden, de dar binnen wonen, de ſcolen ſitten under Ratmanne wolt und tu bürgere rechte. Dergleichen auch die Herzoge bon Sachſen Rudolph und Albrecht, und die Fuͤrſten von Anhalt Waldemar und Albrecht An. 13,50, gethan, wie in den Prenzl. geſchichten XV. Kap. 5. 8. wird zu erſehen ſein. So haben auch Ludwig der Romer und fein Bruder Otto dem Magiſtrat und Staͤten Berlin und Koͤlln gegen erlaſſung 1150 mark ſchul­den unter andern auch die Juden verſetzet. An. 1363.

Sie würden auch ſo leicht nicht aufge­nommen, oder wann ſie vertrieben worden, nicht wieder eingelaſſen worden ſein, wann fie nicht einigen nutzen gebracht hätten: wie­wol auch die leutſeligkeit der Landesherren zu deren aufnahme nicht wenig beigetragen, welche freilich auch vornehmlich dieſes mit in erwegung gezogen, daß ſie doch Menſchen ſein, denen der erdhoden und freie luft ſo we­nig, als andern Voͤlkern koͤnne verſaget werden.

II. Jedoch haben fie ſo feſte nicht geſeſſen, daß ſie nicht zu zeiten entweder wegen harter beſchuldigung, oder wegen einiger groben verbrechen ihrer mitgenoſſen, ſich wieder fort­machen und das Land raͤumen muͤſſen.

(Man hat ſie oftmahls, wie an anderen or­ten, alſo auch in der Mark beſchuldiget, bald daß fie Chriſten kinder heimlich weggenom­men, zerfetzet, getoͤdtet, und deren bluht ge­trunken: hald daß ſie die brunnen vergiftet: hald daß fie eine geweihete hoſtie geſtolen, oder ſonſt an ſich gebracht, und gemißhandelt, und ſogleich aufs ſtrengſte mit ihnen ver­fahren. Welchergeſtalt ſie eine hoſtie zu Beliz