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221 ieſer Rabboth mit eingepflochten geweſen, e, und ihm gedrohet, daß er ihm einen Bilbil, d. verwirrung berſetzen wollte, und darauf dieſes werk angefangen. Er hielt ſich hernach noch etliche jahr in Frankfurt auf, bekam jährlich zoo thlr. aus dem Monte Pietatis, war aber nie damit zufriedeu, ſondern wollte allezeit mehr haben. Das geld war auch iedesmahl verzehret, ehe das Quartal zu ende war, und kam endlich mit ſchlechter ehre von dar, auch nachmahls von Berlin weg. Wo er hin gekommen, dar(um hat man{ich nicht bekuͤmmert. Was im uͤbrigen wegen einer gleichmäßigen. bes
ſchuldigung eines getauften Judens, Chri
ſtian Wilhelm hriſtliebs wieder die Selichoth oder Busgehehter der Juden, neuerlicher zeit in Halle vorgegangen, ſolches iſt in des Herrn D. S. J. Baumgartens Theolog. Bedenk. ſo zu Halle A. 1746. in 4. herausgekommen, zu leſen..
IX. Jeztgedachter Margalitha gibt gelegenheit noch von bekehrung dieſes Volks etwas zu melden. Dann ob es wohl nicht
ohne, daß einige derſelben mit aufrichtigem
gemuͤhte zu der Chriſtlichen Religion getreten: wie{ich dann unterſchiedene in ſtudiis wohl bewanderte, auch ſonſten geſchikte Leute bisher gefunden, fo ſich zu denſelben begehen, und der Chriſtenheit guten nutzen geſtiftet, als Imm. Tremellius und andere, dergleichen nicht wenige der ehemahlige Rector hei dem Gymnaſio zu Berlin, Herr Gottfried Weber in einem beſondern buͤchlein de ExJudaeis der welt bekannt gemachet: geſtalt dann auch in Berlin ſich etliche gefunden, welche aus Guͤttlichem triebe, bon ſelbſteu ges ſuchet in der Chriſtlichen Lehre unterricht zu haben, und ſelbige darauf oͤffentlich anzunehmen; und iſt das exempel der drei Kinder, ſo auf gleiche weiſe zum Chriſtenthum gekommen, nicht unbekannt: fo iſt doch auch nicht zu laugnen, und bezeuget die erfahrung, daß unterſchiedene zu unſeren zeiten damit einen vortheil zu machen geſuchet: und weil ſie zu keiner arbeit erzogen, nach empfangener Taufe ſich auf das betteln geleget, und als Proſeliten in dem Lande herum n. und almoſen geſuchet. Einige aber m mit offenbahrem betrug. umgegangen, um weiter ein ſtuͤk geld zu machen, ſich u unterweiſung in der Chriſtl. Religion na w der Taufe angetragen; und Ding em fie ſolche erhalten, ſich anderswo begeben und gleichfalls vorgegeben, daß
l die Chriſtl. Religion annehmen nollten,
Erſter Theil, von der Mark insgemein. x. Kap. 222
welche aber wenn ſie darauf betroffen worden, einen uͤbeln lohn bekommen: dergleichen ſonderhahres exempel ſich An. 1681. zu Frankfurt an der Oder mit einem vierfachen betrieger dieſes falls Joſeph Lipmann, oder wie er fünften heiſſen wollen, Joſeph Cohen, weil er vorgegeben, daß er aus Prieſterlichem geſchlechte waͤre, aus der Wilda in Litthauen buͤrtig, zugetragen. Dieſer
hatte ſich An. 1657. zu Dreßden angegeben,
und um unterricht in der Chriſtl. Religion und darnach getauft zu werden, anſuchung gethan, fo er auch auf beſondern Churfuͤrſtlichen befehl erhalten, und demnaͤhſt auf anordnung des Churfuͤrſtl. Oberhofpredigers D. Wellers am 6. Sonntag nach Trinit. damahls 5. Jul. gedachten jahres durch den Statprediger und Vice: Superintendenten, M. Chriſtian Zimmermann getauft, und Chriſtian genannt worden; der Churfuͤrſt auch, Churfuͤrſtl. Gemahlin, Churfuͤrſtl. Witwe und Priuzeßin, auch unterſchie dene Churfuͤrſtl. Miniſtri dabei Gevattern geſtanden. Wo er hernach hingekommen, und wie er gelebet, hat man ſo genau nicht unterſuchet. Er hat auch bei gehaltener ſcharfen unterſuchung nicht einerlei rede davon gefuͤhret. Aber 22 jahr hernach An. 1679. gibt er ſich zu Magdeburg bei dem Dohm⸗Prediger, D. Friedrich Wilhelm Lyſern an, mit gleichmaͤßigem verlangen ihm die heil. Taufe wiederfahren zu laſſen, alwo ihn zwar des dortigen Gouverneurs Herzogs Auguſt von Holſtein, Riemer gekant, und ihm unter augen geſagt, daß er vor 20 jahren und druͤber zu Dreßden, waͤre getaufet worden; D. Lyſer auch und andere Prediger bei dem
Dohm, ihm ſolches ernſtlich vorgehalten:
weil er es aber ſtark geleugnet, und man damahls bon Dreßden wegen ſtarker InteGion daſelbſt keine nachricht haben können; er hingegen auf die Taufe ſtark gedrungen; ſ iſt ihm ſolche auf befehl des Dohmkapituls am Sonntag vor dem Neuen jahre ertheilet, und er Mauritius Chriſtianus genannt worden; empfaͤnget hierauf 8 tage nach der Taufe das Nachtmahl, lauft aber bald weiter, empfaͤngt das Nachtmahl 14 tage hernach zu Helmſtaͤt, und bald darauf noch einmahl in dem Luͤneburgiſchen, welchen ort er doch nicht nennen koͤnnen; geraͤht drauf nach Hamhurg, wendet vor, daß er mit ſeinem pahtengelde eine kleine handlung anfangen wolle; gehet aber dennoch weiter, und kommt endlich A. 1681. im monat Mai nach Frankfurt an der Oder, giebt ſich daſelbſt bei dem Reformirten Miniſterio an, und ſuchet ebenfalls, wie
zubor