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und wachſamkeit beides
26 Crſter Theil, von det Marl inzgemein. X Kap 242
dem Schmalkaldiſchen kriege nichts zu thun haben, und bekam dadurch neue gelegenheit die Einwohner ſeiner Mark zu vermehren: indem die benachbarte wegen der obſchwebenden kriegesgefahr gern ihr Vaterland vergeſſen, und unter dem Bran denhurgiſchen ſchuz ſicher leben wollten. Er errichtete auch nicht allein unterſchiedene Schloͤſſer und andere zur zierde des Landes gereichende Hauͤſer, ſondern bauete auch die Fer ſtung Spandow, um das Land vor feindli
chem einfall deſto mehr in ſicherheit zu halten. Sein Bruder Markgraf Johannes
that dergleichen, legete hin und wieder zu beſſerung ſeiner Lande und Staats borwerker, muͤhlen, ſiſchereien und zur aufſicht über dieſelbe Amthauſer an; erbauete auch die anſehnliche Feſtungen Kuůſtrin und Peiz, wodurch er ſich bei den auswärtigen fürchterlich, ſeine Unterthanen aber deſto freudiger
machte, ihre nahrung vergnuͤglich fortzu
bis zu Churfuͤrſt Friedrich Wilhelms Ne gierung An. 1640. wieder in einen groſſen berfall gekommen, dergeſtalt daß die Mark, da fie allen ſtrettenden parteien faſt gleiche offen geſtanden, endlich in einen gar elenden (ſtand gerahten. Tout les fleaux, qui peuVent accahler un pais, fondirent fur J EleEtorat de Brandenbourg: heißt es in der Hiſtoire de hacademie Royale des Sciences an 1748. ſ 360. 36. Un Miniſtre traſtre à la Patrie une guerre, ou plutot
un ſaccagement& bouleverſement gene.
ral, une inondation d’arm&es amies& ennemies, barhares, pillardes& cruelles ga
lement, qui ſe hallotant comme les vagues
Ade la mer, abimoient par leur flux& re
flux les memes provinces,& ne fe retirèrent qu apres avoir tout devaſtè,& mis le comble a la deſolation, undſ. 374. Ain, ce pauvre Electorat etoit la proye du premier occupant, ſaccagè, pille,& devafe
ſetzen, und ihre habſeligkeiten zu vermehren. Egalement& par Fennemis,& Par ceux,
Die Churfurſten Johann George, Joachim Friedrich, Johann Sigismund, fuhren mit gleichmaͤßiger ruhiger beſorgung ihrer Lande und Unterthanen fort, ſo daß man nun in hundert und 20 jahren und druͤber von keinem krieg, unruhe oder bergewaltigung von auſſen oder inwerts gewußt, ſondern ein iedweder, wie die ſchrift redet, unter feinem weinſtok und feigenbaum unangefochten leben und des ſeinigen warten Fön: nen. Was auch Trithemius von der nach: laͤßigkeit der Einwohner beigebracht, wann es ſchon bei dem Gemeinen Mann aus borberührten urſachen eine zeitlang möchte eingetroffen haben: fo hat ſich ſolches von den Landesherren und deren hohen und niedrigen Bedienten nicht ſagen laſſen, ſondern vielmehr das gegentheil gefunden, als welche bald von anfang Churfuͤrſt Friedrichs des J. regierung nicht allein ihre Lande mit groſſer wachſamkeit wieder den eintrag der nach
barn vertheidiget, ſondern ihren Staat mit
hinbeibringung anderer Lander bon zeiten zu zeiten vergroͤſſert, welches gewißlich keine anzeigung einiger nachlaͤßigkeit, ſondern bielmehr naͤhſt Goͤttlichem ſegen ein ſcheinbares zeichen von einer ſonderbahren klugheit der Landesherrſchafft, und Dero Miniſters zuachten.
II. Indeſſen iſt nicht zu leugnen, daß diefes gute Land zu den zeiten des dreißigjahrigen krieges unter Churfuͤrſt George
dilhelms regierung bon den ſogenannten zeiten des Mannsfelders und An. 1626.
. Theil der mart. giſt..
qui prenoient de nom d'ami. Inſonder⸗) heit war die Mark in den jahren 1638. und 39. in dem allerklaͤglichſten zuſtand, da fie bon allen dreien landplagen, krieg, peſt und hunger gleich hart angegriffen, und faſt ausgemergelt worden. Welche beide jahre auch
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wohl für die ungluͤklichſte mögen geachtet
werden, ſo jemahls die Mark empfunden,
wie bon dieſem allem biel betruͤbte exempel bei beſonderer heſchreibung der Maͤrkiſchen Provinzen und Staͤte ſich zeigen werden: welches auch den damahligen vortreflichen Kanzler in der Neumark, Johann George von dem Born bewogen, daß er feine Conſultationem Politico- Theologicam über den damahligen zuſtand der Chur- und Mark Brandenburg ſchrieh, und die urſachen des jammers, elendes und berwuͤſtung, im gegentheil aber auch die mittel borſtellig zu mas chen ſuchte dem gaͤnzlichen verderben vorzubeugen. Aber die ſchuld lag weder an der d her! noch an den Unterthanen allein, ſondern es war ein allgemein ber. haͤngnuͤß über ganz Teutſchland und alle deſſen Provinzen, derer hald dieſe, bald jene nachdem die kriegesflamme aufſchlug, ſich darunter beugen, und ſo lange herhalten muͤſen, als es der kriegenden theile, auch mehrmahls der hohen Officirer eigennuz mit ſich brachte. Indeſſeen fing ſichs, fü bald als Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm zur regies rung gelanget, gemaͤhlich an zuaͤndern, und da etliche jahr hernach der allgemeine friede erfulget, alles zu einem heſſern zuſtand ſich anzuſchikken: welcher zwar, als nicht
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