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beſſer ſollte ausgebauet werden. Homines ingenioſi quid de hoc exiſtimaverint, ex dicto Ciceronis apparet, qui ait, divinitus extitiſſe illam flammam, non quod terreſtre illud domicilium Jovis deleret, ſed quae ſublimius magnificentiusque depoſceret,&c. Inſt. Diꝝ. L. IIl. c. 17. Welches auch des Neronis abſicht geweſen, als er eine gegend von alten hauͤſern anſtekken laſſen in Rom, damit dieſelbe mit neuen und beſſern gebauͤden möchte beſetzet werden; wiewohl da die ſache weiter gieng, als man meinte, und einiges murren hei den Einwohnern verurſachte, die ſchuld auf die unſchul
dige Chriſten geſchoben worden.
Die ſtellung der Thuͤrne iſt gemeiniglich zum weſten der Kirchen; um das unſtaͤte wetter weil es mehrentheils bon: weſten herzukommen pfleget, von ihnen abzuhalten. Dennoch aber ſinden ſich etliche in einer verkehrten ſtellung gegen oſten geſetzet, die man auch daher unter den vielen Sieben zahlen in der Altmark die Sieben verkehrte Thuͤrme zu nennen pflegt, namentlich in der Stendaliſchen Inſpeckion zu Staffelde, Beliz eis ner Filia von Baben, und Hermarten, zu Tangeln, Filia von Ahlem Apenburg Inſp. welcher baufaͤllig worden, und 1716. an der alten ſtelle wieder aufgebquet worden; zu Arendſee und Naͤſenitz, Filia von Riſtaͤt; das dorf Grunow dem Hrn. Generallieutenant von Schlaberndorf gehörig, wird aus ſolcher urſache das verkehrte Grunow geheiſſen, weil daſelbſt der Thurm an der Kirche gen oſten ſtehet.
Vll. Die Kirchhoͤfe werden mehrentheils in der Mark wie anderswo, zu den begraͤbnuͤſſen gebrauchet, und als Gottes aͤkker geachtet; an etlichen wenigen orten aber werden leichbegoͤngnuͤße anders wohin berleget, als zu Koöpenik und Bezendorf; weil die leichen wegen des aufſteigenden waſſers in den gruben nicht auf den Kirchhoͤfen konnen eingeſenket werden. Zu Perlberg fehlet der raum um der Kirche, und iſt faſt gar kein Kirchhof vorhanden, werden alſo die leichen alle auf einem Gottesakker vor dem thor begraben. Zu Kuſtrin fehlts gleichfalls an einem ordentlichen Kirchhofe, und ſind daher auſſer denen, ſo in und an der Kirche ſein, keine begraͤbnuͤße alda vorhanden; werden aber doch hergegen auf den Kirchhof bei der Garniſonkirche
(oder vorm Kurzen damm beſtattet. S. K. Majeſtaͤt Zriedrich Wilhelm haben auch aus höchſt eigener bewegung die verordnung er:
Erſter Theil, von der Mark insgemein. XIL Kap.
292 gehen laſſen, daß hin und wieder die begraͤbnuͤſſe auſſer der Stat berleget, die plaͤtze um den Kirchen aber gleich und eben gemachet werde ſollten. Wie dann dem zufolge der
kirchhof um den Dohm zu Berlin abgebro
chen und eben gemachet, in den Vorſtaͤten aber zu kirchhoͤfen oder grabſtellen beſondere plaͤtze angewieſen worden; dergleichen auch geſchehen mit der daſigen S. Petrikirche, ingleichen zu Frankfurt mit der Reformirten, und mit der Unterkirche. Ein mehres von dieſen und andern dergleichen merkmahlen wird hei folgenden heſondern beſchreihungen der beſondern Marken und Staͤte zu finden ſein...
IX. Nachdem auch durch die ehemahlige kriegsunruhen in den Staͤten hin und wies der hauͤſer, auch wohl ganze ſtraſſen einge gangen: als hat man geſucht, ſolche wieder aufzubauen; und der Groſſe Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm ließ dieſes eins mit bon ſeiner vornehmſten ſorge fein, und herwilligte unter andern unterm dato Kölln a. d. S. 1661, 19 Jan. S. Corp. Conſt: V. Th. 1Albth. N. kap. f. 367. denenjenigen eine 6 jährige freiheit von ſchoß, contribution, ſervis, ein quartirung, ſteuern, collecten, zinspaͤchten, dienſten, zehend und allerhand(praeſtationen) abgaben, ſowohl in den Domainenguͤtern und aͤmtern, woſelbſt noch abſonderlich der nen, ſo im kriege gedienet, bauholz berabfolget werden ſollte, als ſonſt in den Staͤten, und auf dem Lande, welche wuͤſte ſtellen im Lande anzunehmen, zu hauen, und ſich haus: lich niederzulaſſen, ſich entſchlieſſen wuͤrden. Und zwar ſollten den anbauenden laut verordnung Köͤlln 1667. 12 AyrilU die wuͤſte ſtellen ohne entgeld, und ohne die darauf haftende rükftandige ſchoß und contributionsreſte Dafür zuerlegen, eingeraumet und überlaffen werden. Welche vortheile in einer An. 1669. 4 Okt. zu Köln gemeingemachten verordnung dahin erweitert worden, daß das Burgerrecht umſonſt gegeben, die zuͤnfte ohne geld geoͤfnet werden, von allen onerihus publicis die freiheit 10 jahr dauern, und den bauenden an den orten, wo Magiſtratus keine heiden hätte, aus den herrſchafftlichen heiden kienbauholz umſonſt, eichenbauholz um den halben preiß werabfolget werden ſollte. In anſehung der auf dergleichen wuͤſte ſtellen haftenden reſte und ſchul= den aher ſein anderweitige entſchlieſſungen genommen worden. c. 1 ſ. 371. 372. 2c.
Weil