Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
293
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293 Erſter Theil, von der Mark insgemein. XII. Kap. 294

Weil aber einige das ſolchergeſtalt ge­ſchenkte holz zu gelde gemacht, ohne den bau gefördert zu haben: ſo iſt ſolches am 19 Sept. 1670. unter bedrohung der wiederer­ſtattung verboten worden.

Dieſe abſichten deſto beſſer zu befördern, verſprach der Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm den neu anbauenden unterm 2 Jul. 1682. von iedem 100 thlr. was der bau koſten wuͤr­de, 15 thlr. Dergleichen verordnungen nach­gehends vielfaͤltig, ſonderlich unter Sr. Koͤn. Majeſtaͤt Friedrich Wilhelms regierung am 29 Jun. 1714. c.. IV. Abth. IJ. kap. ſ. 59. am 31 Maͤrz 1717. c. 1. ſ. 66. am 20 Nob. 1721. am 14 Dec. 1731. da auſſer den frei­heiten auch 8, 12, 15 auch 23 thlr. fürs 100 zu reichen verſprochen worden, herausge­kommen c.. ſ. 413. 429. Welches alles, daß es kein darlehn auf die erſte Hypothec des zuerbauenden hauſes, wie die rede ging, ſondern als ein wahres geſchenk zu achten, und von den Eigenthuͤmern nicht das ges ringſte zuruͤk gefodert, ſondern die erbauete hauͤſer ihnen erb⸗ und eigenthuͤmlich zunutzen die freiheit gelaſſen werden ſollte, Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt unterm dato Berlin 24 Jul. 1729. ſich allergnaͤdigſt erklaͤhret haben.

Weil aber dieſe vortheile manchen in den Koͤnigl. Landen, ſonderlich in den Landſtaͤ­ten veranlaſſet unzeitigen bau vorzunehmen, und mehr auf den gewinn der baufreiheits­gelder, als auf ihr eigen vermögen zu ſehen; und daher groͤſſern bau, als ſie beſtreiten koͤnnen, vorgenommen, auch wohl aus un­vermoͤgen liegen laſſen, ſich erſchoͤpft, mithin dem Publico mehr geſchadet, als genuͤtzet: ſo haben Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt unterm dato Berlin 22 Sept. 1739. eine verordnung durch alle Dero Lande ergehen laſſen, und ſolche bauluſt dermaſſen eingeſchraͤnket, daß denen, die brauhauͤſer nach aufgegebener ord­nung à 2000 thlr. erbaueten 400 thlr. die aber andere hauͤſer nach aufgegebener ord­nung aufhaueten 200 thlr. unzertrennlich und promt, ein mehres aber nicht gegeben werden ſollte; wann ſie ſchon hoͤher in ihrem bau gehen würden. Welcher zuſchub iedoch die geiſtl. und weltliche offentliche gebaude, Ritterſitze, Burgfreiheiten ꝛc. nicht ange hen, und weder dieſen noch ienen, über obbe­meldtes Quantum kein holz, noch andere materialien anders, als fuͤr baares geld ver­

abfolget werden ſollten. Ic. Contin. 1. ſ. 296.

Wie dieſes allein die Landſtaͤte betraf: ſo waren dabon Berlin, Königsberg, Potſtam, Stettin und Magdeburg ausgenommen.

I. Theil der Maͤrt. Hiſt.

IX. Die ordnung des Rangs zwiſchen den Staͤten, ſo A. 1521. von Churfuͤrſt loa­chimo l. errichtet worden, iſt beim Angelo zu leſen ſ. zos. 307. welcher meldet, daß, nachdem lange zeit zwiſchen dem Raht zu Berlin und Koͤlln irrungen geweſen, der Seſſion, vprreitens und vorgehens halben, der Churfuͤrſt auf bittliches anſuchen beider Staͤte etliche ſeiner Raͤhte aus der Alten­ſtat Brandenburg, Prenzlau, Soldin und Perlberg zn ſich beſchieden, und mit denſel ben, wie auch mit andern S. Churfuͤrſtl Gn. Kammer⸗ und Hofraͤhten dieſe ordnung gemacht habe. 1. Wenn Churfl. Gn. in den Maͤrkiſchen kriegsgeſchaͤfften wuͤrde und mußte zu felde fein, es waͤre auch an wel­chem ort der Mark es möchte, daß alsdann die aus der Altenſtat Brandenburg naͤhſt dem Churfl. hauptpannier auf der rechten ſeite, und neben ihnen die aus der Neuſtat Brandenburg, Berlin, Koͤlln und andere Mittel und Neumaͤrkiſche Hauptſtaͤte an derſelben ſeite: und die von Stendal auf der andern ſeite, und neben ihnen die von Salz­wedel und andere Altmaͤrkiſche und Prig­nitziſche Staͤte reiten ſollten. 2. Im gehen, ſtehen und ſitzen, ſollte es dieſe ordnung ha­hen. Wenn die Raͤhte oder Magiſtrate aus den Staͤten der Alten⸗Mittel⸗ und Neu­mark in Churfl. Gn. geſchaͤfften dißeits der Elbe ſollten beieinander fein: ſollte zum er­ſten ein Burgermeiſter aus der Altenſtat Brandenburg in der mitte gehen und zu ſich ziehen einen aus der Neuſtat Brandenburg zur rechten, und einen von Stendal auf der linken ſeite. Darnach ſollte gehen ein Buͤr­germeiſter aus Berlin in der mitte, und zu ſich ziehen einen Burgermeiſter von Koͤlln auf der rechten, und einen aus der Alten­ſtat Salzwedel zu linken ſeite. Ferner ſollte ein Burgermeiſter won Frankfurt a. d. O. ſein in der mitte, und zu ſich ziehen einen von Prenzlau auf der rechten, und einen aus der Neuenſtat Salzwedel auf der linken ſeite. Hernach einer von Soldin aus der Neumark in der mitte, und ſollte zu ſich zie­hen einen von Königsberg. auf der rechten, und einen von Perleberg auf der linken ſeite. Weiter ſollten die andere aus genannten Hauptſtaͤten in derſelben ordnung, und fbol­gends die kleine Staͤte nachfolgen und gehen nach altem herkommen. Aber in der Ses. ſion und im ſtehen ſollte die mittel perſon borſitzen oder ſtehen, darnach der auf der A und folgends der auf der linken eite.

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