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Dagegen wenn gedachte Staͤte ſollten in der Altmark zuſammen kommen: ſo ſollten die von Stendal vor beiden Staͤten Brandenburg; die von Salzwedel vor Berlin und Koͤlla; die aus der Neuenſtat Salzwedel bor Frankfurt und Prenzlau; Perlberg aber vor
295 Erſter Theil, von der Mark insgemein. XII. Kap. 296
Soldin und Koͤnigsberg ſitzen, ſtehen nnd in der mitte gehen. Actum Koͤlln a. d. S. 2 poſt octavam Innocentii Martyris. vergl. Scheplitzens Conſuet. March. ſ. 3. 5. 13. welches in einem kuͤrzern entwurf alſo kann
vorſtellig gemachet werden:
1. In gegenwart des Churfürſten ſollen reuten.
Kölle, Berlin, Neubrandenburg. Altbrandenburg,(Churfuͤrſtliche Durchl.) Stendal, Salnwedel,
6. 8.
it. Mittelmark und Neumaͤrliſche Hauptſtaͤte.
it. Altmaͤrkiſche und Prignitziſche Staͤte.
2. In Churfur ſtlichen Geſchaͤften ſollen ſitzen, ſtehen oder gehen. a. Dieſſeits der Elbe.;
. 2{ 1; 3 Neuſtatbrandenburg, Altſtatbrandenburg, Stendal,
4 65 Kon, Berlin, Salzwedel, 8. 9 Prenzlau, Frankfurt, Neuſtatſalnwedel, 11 J. 10 He 12 Koͤnigsberg, Soldin, Perleberg.;
Ob nun wohl zu unſern zeiten dergleichen fälle nicht pflegen vorzufallen, da die State urfach haͤtten mit einander wegen des vor zugs zu eifern; ſo pflegt es doch bei den gewoͤhnlichen Huldigungen zwiſchen Berlin und
Brandenburg einen kleinen zwiſt zuſetzen;
indem iene ihr altes herkommen vorſchuͤtzet, dieſe aber auf die neuere zeiten ihr recht gruͤndet; ſonderlich ſeit dem fie eine Koͤnigl. und Churfuͤrſtliche Reſidenz geworden, welcher der vortrit mit recht gebůre.
Die Stat Fuͤrſtenwalde hat ehedem zwar unter den Maͤrkiſchen Staͤten keine ſtelle gehabt; ſelbige aber bei lezter Huldigung von den uͤbrigen Staͤten erhalten.
Wann aber namens der Staͤte bei oͤffentlichen allgemeinen angelegenheiten etwas uͤberleget, beſtetiget und unterſchrieben werden ſoll: ſo pflegen ſie im votiren und unterſchreiben dieſe ordnung zu halten: Brandenburg, Berlin und Kölln, Stendal, Prenzlow, Perleberg, Rupin, Frankfurt, Kuͤſtrin, welches die Hauptoͤrter aus der ganzen Mark Brandenburg ſein, die deßwegen auch Leutinger columnas Marchiae nennet. Lib. II. 5. 22. ſ. 74.
Sonſt pflegen die Staͤte auch eingetheilet zuwerden in Unmittelbare und Mittelbare Staͤte. Unmittelbare werden diejenige genennet, welche unmittelbar unter der Landesherrſchafft oder deren hohen Collegiis ſtehen, das iſt, von denenſelben die befehle erhalten und bei verlegenheiten ſo gleich zu denſelben ihre zuflucht haben. Mittelbar aber heiſſen diejenige, welche entweder unter Landesherrlichen, oder auch Adelichen
b. Ja der Altmark. .;. 3 Altbrandenburg, Stendal,. |. Berlin, Salzwedel, Koͤlln, J 2 3 Frankfurt, Neuſalzwedel, Prenzlau, 11. 12 Soldin, Perleberg, Koͤnigsberg.
Aemtern ſtehen, von dieſen befehle erhalten, ſich auch am erſten zu denſelben in gedachten umſtaͤnden wenden. Zu dieſen werden auch die Flekken gerechnet.
X. Wann die Staͤte und Ritterſchaftt zuſammen Landſteuer contribution, oder irgend eine collecte aufbringen muſſen, welches ſeinen urſprung aus dem beitrag hat, welchen die Stände von altersher dem Lane desherrn zu beſtreitung der allgemeinen nohtdurft als vertheidigung des Landes, regierung, Tuͤrken⸗ und Frauͤleinſteuer, Legationen, Schloßbau bewilligen muͤſſen: ſo haben laut Receſs von 1593. art.. Die Staͤte einen und zwar den größten theil, nemlich inhalt Receſſes von n 534. zwei drittel, die Ritterſchafft oder platte land den kleinſten theil, nehmlich einen drittel heitragen muͤſſen. Nach inhalt des 1643. 28. Jun. getroffenen recels trägt zu dergleichen Collecten die Ritterſchafft zum 1000 Rthlr. hei, 410 Rthlr. die Staͤte aber 5900 Rthlr. S. des Hrn. Geh. R. v. Thielen Nachricht bon der Churmaͤrk. Landſteuerherfaſſung II. Abſchnit ſ. 4, 5. Em
XI. Endlich iſt überhaupt in anſehung der wohnhaften oͤrter anzumerken, daß auf den feldern, und in heiden hin und wieder üuͤberbleibſel bon mauern, gebauden, Kirchen, thuͤrmen, feldmarken, ſonderlich auch in heiden und ſonſt zwiſchen den baumen furchen von aͤkkern angetroffen werden, zum beweiß, daß daſelbſt Staͤte, Dörfer, Schloͤßer oder zu Dörfern gehörige aͤkker gelegen, davon bei vielen die namen auch noch ö.
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