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325 Erſter Theil, von der Mark insgemein. XIII. Kap. 326
nicht zu dienſte hochgelahrter Leute ſon2 einen Pfarrkindern und derer Nachkommen zu gute, auf daß ſie ſich unter andern daraus erinnern mochten, in was fur elende, ſchwere zeiten fie gerahten, ihre Nachkommen aber bericht haben, wie es ihren Vorfahren ergangen. Abſonderlich auch damit fie wiſſen möchten, wie es um das Hochloͤbl. Churhauß Brandenburg bewandt, wie es entſprungen und aufkommen, auch gewachſen und ugenommen, was vor veraͤnderung dabei fuͤrgegangen, und was ſonſten etwa denkwuͤrdiges ſich zugetragen in allen dreien Staͤnden zum theil vor langen jahren, zum theil auch in dem naͤchſten und lezten Seculo oder zeit ſo wir erreichet haben. In dem nachſatz meldet er, daß er dieſe ſchrifft aus Peuceri, Carionis, den Saͤchſiſchen wie auch Anhaltiſchen Chroniken, ingleichen Sachſens Kaiſer Chronike, und Wolfgangi Juſti, Reineccii, Crantz, Kneae Syl vi. Chytraei, Sabini, Eberi,
Munſteri, Sleidani, Engeli, Lutheri und
dergleichen genommen. Wie ſichs dann in
der that nicht anders damit verhaͤlt, und
hat man von dieſem buche, auſſer dem was die neueſte begebenheiten belanget, und was ſich etwa zu Belitz abſonderlich zugetragen, nichts zu erwarten, daß ſich nicht auch bei den jezt gemeldten Schriftſtellern befinde. In dem J. Kapittel handelt er von der gelegenheit und zuſtand Teutſchlands. Im 2., von Kriegesſchlachten, da dieſes Land noch heidniſch geweſen. Im z. wie dieſe Lande, darin wir wohnen, zum Mark: grafthum worden, und was damahls für Kriege vorgegangen. Im 4. wie das Markgrafthum zum Churfuͤrſtenthum worden. Das J enthaͤlt in ſich einen Kurz zen Begrif aller Markgrafen des Churhauſes Brandenburg, ſo die Chur erlanget und bekommen; dabei gleichwohl auch noch eins und das andere ſo damahls ſich zugetragen, mit berühret wird. Er gehet bis aufs jahr 1653. und werden darin viel Religionsſachen bon dem Concordienbuch, und einfuͤhrung der Reformirten Religion, mithin Churſarſtl. und andere vers ordnungen angefuüͤhret. Das 6 Kapittel handelt von etlichen ſchweren Kriegen, ſo von An. 1 bis ins 1610. jahr in
der Chriſtenheit vorgegangen, und was
etwa merkwirdiges ſich dabei begeben. Das 7 Kap. berichtet von dem neulichſten und lezten Kriege fo ſich innerhalb 40.
jahren in Teutſchland gefunden, und was
1. Theil der Märk, iſ.
etwa ſonderlich dieſer orten ſich dabei begeben. Das 8 Kap. faſſet in ſich etliche denkwuͤrdige Kriegesſachen, ſo zum theil löͤblich, zum theil aber unloblich. Das 9 Kap. enthält etliche denkwürdige Erempla Stratagematum hellicorum, oder allerhand Kriegesliſten, ſowohl auch andere, ſo beides zu waſſer und lande vorgegangen, derer eines theils aber unloͤblicher weiſe veruͤbet worden. Das 10 Kap. begreift allerhand praeſagis, vorſpiele und vorboten, fo öfters ſich gefunden, ober uns, unter uns, in und um uns, wann etwa Kriegesunruhe ſollen vorgehen. Das 11 Kap. vom geiſtlichen kampf und ſchweren Kriegen im Kirchenſtande. In welchen allen
jedoch inſonderheit von dem 6 Kap. an viel
uͤberfluͤßige und zu der Maͤrkiſchen Hiſtorie gar nicht gehörende dinge ſich befinden. In dem Anhange faſſet das 1. Kap. in ſich etliche denkwuͤrdige reden und thaten tugendhafter Obrigkeit und Regenten, ſowohl
in gegentheil etliche wenig ungeziemende
reden und werke ſo von einem hie, dem andern da fein gefuͤhret und begangen worden. Das 2 Kap. giebt bericht vom urſprung etlicher doch gar wenigen woͤrter um des mißbrauchs willen, ſo bisweilen bei dem gemeinen haufen vorgehet. Das 3 Kap. von der Stat Belitz urſprung und anfang, wie auch aufnehmen. Item Hrivilegiü oder freiheiten, etlicher wiederwaͤrtigkeiten, ſo in vorigen Kapitteln noch nicht erwehnet worden, und
was ſich ſonſten allda begeben: welches
leztern dann man ſich bei beſchreibung der Stat Belitz weiter gehrauchen wird.
XX. A. 1665. ward ein gelehrter Mann und Profeſſor Phyficae zu Groͤningen, Mar. tinus Schoockius, von dar berufen die Maͤrkiſche Hiſtorie zuſchreiben, von welchem, weil er ſich eine zeit her mit allerhand hiſtoriſchen und andern ſchriften, und unter denen einer Beſchreibung der vereinigten Niederlande bekannt gemacht, man verhoffet, daß er mit gleichmaͤßigem erfolg die Hiſtorie Dies ſes Landes der Welt vorſtellen wuͤrde; bekam auch zu dem ende nebſt einer anſehnlichen beſolbung den beinamen eines Churfuͤrſtl.
Rahts, Hiſtoriographi und Profeſſoris Ho
norarii zu Frankfurt, wohin er ſich auch A. 1666. begeben: hielt den 12 Jun. feine antritsrede: De momentis Tituli Profeſponis Honorariae, und ruͤhmete in dem Programmate Academico, daß Churfuͤrſt Friedrich ae. ihm gedachte Hiſtorie, e,.
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