Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
327
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8a. Erſter Theil, von der Mark insgemein. Xl. Kap. 888:

bei 3 ı jahr theils zu Deventer, groͤßtentheils aber zu Gröningen unterſchiedene Profeſſio­nes verwaltet, auf des damahligen Chur­fuͤrſtl. Hofpredigers, Joh. Kunſchii von Breitenwalde vorſchlag aufgetragen, er auch faſt alle dazu gehörige materie ſchon zuſam­men getragen, ſolche auch ſchon bis auf Chur­fürft Joachimi Il zeiten in ordnung gebracht, und nur noch aus dem Churfuͤrſtl. Archih ergaͤnzen mußte: und ſchiene zwar hiſtorien zu ſchreiben einen ganzen Menſchen zu erfo­

dern; es hätte aber dennoch Julius Caeſar

und Ammianus Marcellinus ihre Commen­tarios bei ihren feldzügen, und Thuanus, wann er den ganzen tag dem Juſtizweſen ob­gelegen, zu ahend ſeine bekannte Hiſtorie ge­ſchrieben; verhoffte alſo auch beiden aͤmtern ein genuͤgen zu thun, und ſowohl die Hiſtorie zu verfertigen, als die Profeſſion mit leſen und ſchreiben abzuwarten. Quanquam ſcripturo hiſtoriam, otium& ſecuritatem deſſinat Marcus Tullius, ſimul tamen alii ſtudij generi vacare licet. In caſtris, inter tubas ſituosque qulius Caefar accuratiſſimos illos Commentarios Belli Gallici& Delli Civis­li ſcripſit: Ammianus Marcellinus, caliga­tus adhuc miles, dum in expeditione eſt, ſtylo complexus ſuit, quae obſervatu prae caeteris digna judicabat. Atque ut ad viciniora tempora accedam, conſtat, magnum illum Praeſidem Thudnumẽ, ſcculi noſeri Livium, poſtquam totam diem nego­tüs foren ſibus vacaſſet, ſub veſperam ſcri­bendo Hiſtoriam animum laxaſſe. Per Dei gratiam materiam ferme univerſum ad

Hiſtoriam Marchicam pertinentem congelſi, ſu­pereſt duntarat e Fleclorali tablino ſupplemen­

tum colligum,& onmid convenienti ordine di­geram; Jquod jam factum usque ad tempora Herois incomperabilis Juachimi LI. Ele&@oris, Ut fperemcunı bono Deo, me non minus feliciter ſeriptioni Hiſtoriae vacaturum, quam Inclytae& perantiquae huic Aca­

demiae, qua docendo privatim publice­

que, qua ſeribendo& affecta quaedam ope­ra conficiendo& vulgando utilem operam navaturum eſſe. Blieb auch darauf meh­rentheils A. 1666. und 67. daſelbſt, laß und diſputirte einige mahl uͤber des Clapmari Arcana, auch einmahl in Theologicis, ließ auch einen Tractat drukken de quadruplici Lege Regia, wiewohl mit keinem ſonderli­chen beifall der Gelehrten, wobon Böcleri anmerk. in Grot. L. J. c. II. ſ. 234. zu leſen, zog hernach wieder nach Berlin, und ſtarb allda An. 1668. Von der Maͤrkiſchen Hi­ſtorie aber hat ſich nichts geauͤſſert, als was

er unter dem titel: HNiſtoride Marchio. Bran­

enburgicas Antiqua in vier buͤchern mit

17 bis 18 bogen zum druk bringen laſſen, worin er anfangs meldet, daß andere bisher die Maͤrkiſche Hiſtorie nicht der gebuͤr nach beſchrieben, ungeachtet ſie ſolches mit allem fleiß zu thun vorgegeben: Res Marchicas neutiquam iuxta exactiores Hiſtoriae lege hactenus ab aliis, qui tamen hoc quam accu­rate agere prasſumſerant, commemoratas, welches auch nach feinen zeiten wahr geblie­hen. Hiernaͤhſt ſetzet er des Kaiſers Caro. li Ii. Landbuch von der Mark Brandenburg zu einem Geographiſchen fundament, nicht zwar der aͤlteſten zeiten, von welchen er(ons ſten in beſagten bogen hauptſaͤchlich handelt, ſondern, wie die Mark zu Caroli IV. zeiten vor 300 jahren und drüber heſchaffen gewe­fen, deſſen in dem folgenden IV. Theil kap. I. mit mehren wird gedacht werden. Erzehlt hierauf, daß die Suevi die aͤlteſte Einwohner dieſer Lande und ein theil von den Teutſchen geweſen, dieſe aber anfangs Celtae und Teu­toni, und nachmahls Germani waͤren genannt worden, die Cimbri aber die Teutones für ihre Bruͤder gehalten; nennt demnaͤhſt aus dem Caeſare, Tacito, Plinio unterſchiedent Teutſche Volker, die Suevi aber waͤren un­ter denſelhen die größte und tapferſte gewe­ſen, ihr Land auch haͤtte ſich nicht allein durch Teutſchland, ſondern ſo gar bis in Daͤnnemark, Schweden, Norwegen, auch Finnland erſtrekket. Und wären die Semno­nes die vornemſte unter ihnen geweſen, wel­che in der Mittelmark gewohnet, und unter ihrem Feldherrn Brenno Rom eingenommen; wiewohl der Brennorum mehr geweſen, nnd man nicht gewiß ſagen koͤnnte, welcher unter ihnen den Roͤmiſchen heerzug gefuͤhret, oder wer Brandenburg erbauet. Die Gallier, daraus Brenni armee ſollte beſtanden fein, wären /Teutſche, die Suevi aber hei allen kriegen mit den Roͤmern und ſonſten einge flochten geweſen. Julius Caeſar haͤtte den König Arioviſtum zwar überwunden, aber dadurch dem kriege kein ende geben koͤnnen, vielweniger ſich getrauet die Sue vos anzu­greifen, und wäre fabelwerk, daß derſelbe Hamburg, Lüneburg 2c. erbauet, und na den ſieben planeten genannt hätte, Druſus haͤtte zwar die Cheruſcos, Suevos, Sicam­bros uͤberwunden, haͤtte aber doch nicht Salzwedel erbauet, ware auch bald geſtor­ben. Meldet hierbenebſt weiter, was zwi ſchen Maroboduo und den Roͤmern vorge­gangen. Ingleichen von Vari niederlage, dem innerlichen krieg zwiſchen,,,