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339 Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. 1. Kap. 306
den. In der Neumark unweit Gruͤneberg auf den Eichhorniſchen felde iſt der ſogenannte Steinkeller befindlich, welches ebenfalls ein ſolcher Grabaltar iſt. Auf einem etwas erhabenen von kleinen feldſteinen, Die gleichſam ein pflaſter vorſtellen, aufgeführten hügel ſtehen von mittag gegen mitternacht 5ᷣ groſſe ſteine, von welchen 2 die ſeitenwaͤnde ausmachen, jeder 87 fuß lang. Die ruͤtwand gegen mitternacht beſtehet aus einent ſtein 33 fuß breit und eben ſo hoch. Der eingang gegen mittag iſt offen. Die breite und höhe 34 fuß; wie dann der ganze hau oberhalb uͤber der erde 3 fuß auf dem hügel ſich darſtellet. Die delle beſtehet aus 2 groſſen platten ſteinen, wovon der größte von aq fuß im umfang den eingang bekleidet, der kleinere, ſo zugleich auf die ruͤtwand ruhet, hat 17 fuß im umfang. Die hohe unter dem Grabaltar iſt ſo hoch und breit, daß 2 Perſonen gemaͤchlich neben einander mit geſtrekten fuͤſen(gen Fönnen, Inwendig fein die ſteine ziemlich glat, doch nicht bes hauen: ſchlieſſen dabei überall fo feſt, daß man vor regen und ſturm zuflucht darin nehmen kann.
Dergleichen finden ſich in dieſer gegend wie fie der Hr. Hofr. Elteſter noch 1746 beobachtet, gar viel, ingleichen bei Barnelkel und Wrech, wiewohl bei den meiſten eben wie oben in der Uklermark der oberſte ſtein oder dekkel fehlet. Die zeichnung von gedachtem Steinkeller und noch einem dergleichen Grabmahl ſtehet auf der J. Tab. N. v. vi.
V. Wir kommen nun zu einer ander art von ſolchen Monumenten und zwar auch aus ſtejnen beſtehend, die aber bei weiten nicht fe hoch und anſehnlich wie die vorige, ſondern aus mittelmaͤßigen ſteinen heſtehen/ und nicht hoch uͤber die erde gehen, mithin einwerts nach dem obertheil zu an ſtat des Grabaltars zwar auch ein oder zwei iedoch auch nicht ſonderliche ſteine ſtehen haben, auch nicht wie die bisher gemeldte Steinbetten in langen vierek, ſondern in die runde geſetzt fein, die man auch daher mit recht Steinkraiſe nennet, ob ſie wohl ſonſten eben wie die vorige bei dem gemeinen mann
vor Heunen, oder Heidengraͤber, wie
ſie dann ſolches in der that ſein, angeſehen
werden. Das merkwuͤrdigſte dabei iſt, daß
fie auch einen unterſcheid der Voͤlkerſchafft oder des ſtandes ſcheinen mit ſich zu bringen. Denn die bisher erzehlte anſehnliche Steinund Heldenbetten gehen zwar durch die ganze
Altmark, gleichwie fie ſich auch in dem Hol
ſteiniſchen, Braunſchweigiſchen, Weſtpha
len, wie nicht weniger in Daͤnnemark und Schweden befinden; erſtrekken ſich auch bis in das Magdeburgiſche, und fein zwei der, gleichen noch bei dem Dorfe Hohenziaß an der landſtraſſe, und eines in dem Dorfe Behr
den eine meile von Zerbſt, auch eines bei
Dornburg zu ſehen, aber von dar laͤngſthin in dem Fuͤrſtl. Anhalt⸗Zerbſter antheil, und in der Prignitz, Mittelmark, Ukermark und Neumark fein. fie ſparſamer, und von der ahrt, wie wir ſie in der Altmark geſehen, nach dem Heldenhette hei Moͤllen in der Prignitz, keine mehr vorhanden. Und iſt hieraus zu ſchlieſſen, daß dergleichen Grabmahle von ſo groſſen ſteinen, und die mit ſo groß
fer mühe und fleiß zuſammen gebracht und
übereinander geſetzet ſein, von den alten Deuts {chen Sueven, Vandaliern, Longobarden, erſt in den zeiten muͤſſen ſein aufgerichtet worden, da ſie aufgehoͤret haben von einem ort zum andern zu ziehen, und gewiſſe wohnſitze gehabt haben: geſtalt dann dergleichen ungeheure auffuͤhrungen zu einer karavane oder reiſenden unſtaͤten haufen ſich gar nicht rauͤmen. Und da dieſer ahrt grabmahle in dieſen gegenden anfangen, weſtwaͤrts bis an die Nordſee und weiter nordwaͤrts hin durch Holſtein, Schleßwig, Juͤtland, Schweden und Schonen anzutreffen fein: fo laͤſſet ſich abermahl ſchlieſſen, daß fie von einerlei ahrt Einwohnern muͤſſen hergekommen fein, welche wie ſie auf ihren zuͤgen an die Nordfee gekommen, theils halte gemacht, theils ſich durch Holſtein und Schleßwig nach norden gewendet, und wo nicht Juͤtland und die Daͤniſche Inſuln zuſammen ein feſtes Land geweſen, über die See in die nördliche ges genden uͤbergeſetzet: wie ſie aber auch allda das Meer und rauhe Laͤnder angetroffen, ſich niedergelaſſen, die nördliche Länder be voͤlkert, nach einiger zeit aber unter dem namen der Goten, den ſie vermuhtlich mit hingebracht, wieder zurük, und theils über die Oſtſee durch Teutſchland, theils uͤber Finnland nach Rußland und Sarmatirn ihre zuͤge nach langem umſchweifen nach Italien und ſonſt hin genommen, um beſſere wohnſitze zuſuchen. Welches alles aber wie es eine genauere unterſuchung verdienet, auch billig auf eine andere gelegenheit ausgeſetzet wird. Inzwiſchen ſiehet man von gedachten ort Moͤllen in der Priegniz an gegen morgen zu in gedachten Marken hin und wieder runde oder laͤngliche Steinkraiſer; wie dann in der Prignitz gleich vor dem Dorfe Nebeltin nur eine meile von Moͤllen den weg von Lenzen her zur linken.
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