Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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369 noch andern alterthuͤmern wie unten folgen wird. An. in d Prigniz/ einem dem Hrn. Ibach. Hartwich von Winterfeld zuſtaͤndigen Dorfe, beim ſand­fuͤhren einige aus feldſteinen gemauerte Graͤ­her entdekket, und auf befehl des Hrn. Eigen­thuͤmers geöffnet worden, in deren einem man einen todten koͤrper in der aſche in ſei­ner lage angetroffen, der aber beim anruͤh­ren ganz in einander gefallen. Die aſche legt, wie die Todtentöͤpfe, an den tag, daß koͤrper verbrannt und deren aſche beigeſetzet worden. Wie aber ganz gemauerte graͤber, und ein unberbrannter koͤrper in die aſche hierher komme, dürfte bedenklich fallen. Heidniſche grabmale ſcheinen es wohl nicht geweſen zuſein, als zu welchen ſich ganze koͤrper nicht gar wohl raümen, oder es müßte feine richtigkeit haben, daß die Alten ihre Tod­ten nicht allein verbrannt, ſondern auch begra­ben. Es iſt alſo zu vermuhten, daß es ein Chriſtliches Begraͤbnuͤß ſei von den zeiten, da das Chriſtenthum hieſiger orten erſt eingefüh­ret worden: da die bekehrte Heiden anfangs noch beim verbrennen ihrer Todten verblie­ben, ihre Graͤber auch noch auf den feldern gehabt, da es ihnen noch an Kirchhoͤfen ge­mangelt. Weil ſolches aber verbohten wor­den, wie wir vorhin geſehen: ſo haben ſie ihre Graͤber zwar, weill fie von den Heidni­ſchen abgeſondert, und aus furcht vor den­ſelben unter der erde verſtekt geweſen, behal­ten, die verſtorbene köͤrper aber auch zu der aſche der ſchon verbrannten hingeleget, und ſolchergeſtalt beide arten der Begraͤbnuͤſſe bereiniget, die Graͤber auch deswegen ge­mauert, damit ſie vor den noch unter oder neben ihnen wohnenden Wenden moͤchten ſicher ſein; welche bewandnuͤß es dann mit den nur angeführten unterirrdiſchen begraͤb­nuͤſſen auch mag gehabt haben. Es haben ſich aber noch mehr von dieſer art gefunden, als bei Wrechow in der Neumark, da eine gruft mit 6 harten auf der kannte geſezten tafelſteinen im vierek ausgeſezt geweſen, zwi­ſchen welchen 2 Todtentoͤpfe geſtanden. Und bei Kalzig im Zuͤllichowiſchen iſt ein vierek­kig gemauertes und oben mit einem groſſen breiten ſtein bedektes Grab, und darin eine ganze Schuͤſſel und ein Todtentopf gefunden worden; dergleichen gemauertes Grab bon feldſteinen mit 2 Urnen auch ein Bauer bei Netbruch im filial Vorbruch in der Neu mark beim pflůgen entdekket.

Auch iſt diefes für eine beſondere art von e,, zu halten, wann man einzelne

er mit ſteinen umſezte oder eingemauerte

Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. 1 Kap.

Todtentoͤpfe etwa ı oder 17 fuß unter der 1736. fein bei Dalmin in der

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erde antrifft. A. 1665. hat im Prenzl. gez filde im Roͤnnenwerder ein knecht im hakken einen breiten ſtein, unter demſelben aber ein ſolch klein gemauͤer, und in dieſem einen Tod­tentopf mit knochen gefunden. S. Beſchr. von Prenzl. XXL kap.§. 11x. Und die zwiſchen den drei flachen ſteinen ohnweit See­hauſen in der Ukermark gefundene Urne, war wie wir nur geſehen, ebenfalls mit kleinen ſteinen umſezt: mag auch gleiche hewandt­nuͤß haben mit denjenigen, welche bei Wu­ſterwitz in der Neumark unter vielen ſteinen

angetroffen werden, gemeiniglich an der

Landſtraſſe. Bei Kladow, Potſt. Inſp. fein A. 1733. dergleichen ſtark eingemauert, auch in einigen huͤgeln bei Sehen und Cheine in der Altmark entdekket worden, ingleichen auf dem felde bei Walchom und Buſtkow, Rupp. Inſp. bei Glaſo, Koͤlln. Inſp. an ei­nem berge einige, deren jeder mit einer vier­elligen mauer von feldſteinen umgeben gewe­ſen. Der Hr. Hofr. Elteſter hat derglei­chen auch 1733. bei Scharlottenburg auf den kuͤtzowiſchen aͤlkern, und 1749. bei Wan­delitz und an mehren orten angetroffen, und befunden, daß fie nicht über 13 fuß tief in der erde liegen, einen laͤnglichen umfang von 6. 8. 10 bis 15 fuß, unten aber im grunde die groͤſſeſte feldſteine haben, welche um die kleinere hergeleget ſein, und ſelbige deſto fe­ſter zuſammen halten. Ingleichen daß meh­rentheils 2. 3. bis 4.(dichten feldſteine über einander, und über der lezten ſchicht im grun­de die vom leichenbrand uͤberbliebene Gebeine, unter dieſen auch zuweilen was vom Metall angetroffen werde..

Die gewohnlichſte, auch gemeineſte art von Begraͤbnůſſen aber iſt wann ſie die mit Todten­knochen oder aſche angefuͤllete Todtentoͤpfe entweder einzeln oder auch bei einander in die erde oder ſand geſetzet, wobon bald be­ſonders wird gehandelt werden; oder auch wohl an ſtat der Urnen eine hoͤhle mit ſtei­nen ausgeſezt, und die aſche ohne Urne da

hinein geſchuͤttet. Dergleichen hat man bei

rauͤmung der hügel zwiſchen Tilſen und Bier­ſtaͤt in der Altmark angetroffen, nemlich eine kleine hoͤle von etwa 23 fuß in der ruͤndung, die mit gebrannten feuerſteinen ausgeſezt, mit knochen und aſche angefuͤllt, und oben wieder mit dergleichen feuerſteinen belegt geweſen.

VI. Auch findet man groſſe und mitlere Steine entweder hier und da einzeln, oder in einer mehrern hald groͤſſern, hald kleinern

Ana 3. anzahl,