8 — —
—
8 8
.
RS ——
371 Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. IL Kap. 372
anzahl, bald auf huͤgeln, bald aufm flachen Lande, bald ohne ordnung zexſtreuet, bald beieinander: und ſein nichts anders als Begraͤbnuͤſſe, oder wenigſtens noch überbleibfel von denſelben; wo fie nicht ihre lage in der Suͤndfluht erhalten. Wir haben dergleichen ſchon oben im voraus aus der Ukermark und aus der gegend bei Zehden angemerket,
denen diejenige beizufügen, welche bei Fuͤr
ſtenwerder laͤngſt dem Wahrenſee, inglei
chen auf der Landſtraſſe bon Freienwalde nach
Danzig auf beiden ſeiten des weges bald einzeln, bald gegeneinander geſetzet liegen; und die gegend bei Oderberg, ingleichen bei Schlevelbein von Falkenburg her, und bei Wopersn vp wiſſen dergleichen auch aufzuweiſen, da zu 5. bis 6. bei einander liegen. Was beſonderes ſcheint zu ſein, daß bei bie
len die zahl Sieben in acht genommen worden, und finden ſich dergleichen ſowohl auf
den huͤgeln, als auch auf dem flachen Lande ſonderlich bei Pinnow Angermund. Inſp. gar viele, und zwar faſt in einen opalkraiß geſetzet fo, wie fie auf der IV. Tab. X. in. r vorſtellig gemachet werden: und gehoͤren die Sieben Steine auf dem Moriniſchen felde, deren oben ſchon gedacht worden, ſ 362. auch hierher. Ob man dadurch die 7. planeten oder tage in der woche, oder ſonſt etwas habe wollen porſtellen, laͤſſet man dahin geſtellet fein. Bei einigen in der gegend Pinnow, die auf dem flachen Lande liegen, iſt dieſes noch was beſonders, daß etwa 6. ſchritte davon ein aus drei oder vier auf die kante geſezten und oben bedekten ſteinen beſtehender Grabaltar beſindlich. Doch trifft man auch bald weniger, bald mehr, als ſieben. Auf dem Kirchenakker in dem Muͤrowiſchen felde auf einem erhabenen huͤgel ſiehet man 5. ſteine won trefflicher groͤſſe gegen einander geſtellet. Das von muhtmaſſet man, die Heiden haͤtten der Ceres allda geopfert: weil man die ganze feldmark von dem hůgel uͤberſehen kann. Allein dergleichen ausſicht von hügeln gibt es
mehr, ohne daß man an ein opfer denkt:
und die Ceres hat bei den alten Teutſchen wohl nicht viel zuthun gehabt; oder man müßte die Herta, Erda, Erde darunter ver ſtehen, welcher Gottesdienſt aber anders beſchrieben wird. In mehrer anzahl trifft man fie an bei Oderberg auf einem vorm Schloßberg gelegenen huͤgel, XI. Tab. N. 1. B. da auch in der mitten ein Vorzüglich groſſer Stein lieget; ingleichen auf dem Schloßberg ſelbſt 4. und vor dem Dorfe Melſow eine halhe meile von Angermuͤnde. Daß es aber ebenfalls Grabmahle ſein, er
hellet daraus, daß man unter einem der hei Pinnow auf einem huͤgel beſindlichen Steinen, 3. groſſe Keile von kieſelſtein und 3. ſteinerne Streithammer gefunden. Von den Keilen ſein zwei ſo glat als ein glas geſchliffen, einer aber noch rauh geweſen. Unten ſein ſie ſo ſcharf geweſen, daß man auch eine feder damit zerſchneiden koͤnnen; bei welcher gelegenheit man ſich des meſſers der Zippora wird erinnern koͤnnen. Ohne zweifel gehöret hier, her das hohe Huͤnengrab bei Pozlov auf dem felde an der graͤnze nach dem Dorfe Vergit, und andere huͤgel mehr.)
VIL Einzelne Steine finden fich in allen Marken hin und wieder auf bügeln und auf ebenem Lande, mitten in den heiden und auf freiem felde: und ſein davon einige mit gewiſſen marken gezeichnet, unter welche vornemlich zuzehlen 1. die bei Frankfurt befindliche und fo genannte Naͤpfchensſteine, wo: von der größte und betraͤchtlichſte eine kleine halhe meile davon an der groſſen ſtraſſe und wege nach dem Dorfe Lichtenberg zur linken hand lieget. Es hat in dem erſten anblik das anſehen eines kleinen hauͤßleins, und fein darin von often nach weſten gleichſam in eis ner linie gewiſſe, und mehrentheils runde löͤcher der anzahl hei ſiebenzehen eingehauen, doch mit dem unterſcheide, daß zwoͤlfe Das von gar tief, wiewohl von ungleicher gröͤſſe, fuͤnfe aber nur etwas angehauen ſein, wie dabon die hier beiliegende zeichnung Tab. IV. N. vn. mit mehren zeiget. Da dann A. die ſeite gegen norden, 8. die ſeite gegen morgen, und(. die ſeite gegen mittag anzeiget: und konnte man vermuhten, daß es ein Grabmahl eines groſſen herren möchte geweſen fein: beborab da es an einem wiewohl gar niedrigen huͤgel lieget, und der Stein an demſelben unfern der landſtraſſe möchte fein geſetzt worden, um deſſen andenken deſto mehr zu erhalten; daß auch die eingehauene loͤcher die zahl der jahre, in welchen der berſtorbene regieret, oder der ſiege, ſo er erhalten, moͤchten bezeichnen. Ich habe auch wohl vor dem die gedanken gehabt, ob nicht in die ſem Steine die ſonne bei unſern Heidniſchen Vorfahren verehret worden, in dem 1) vor. gedachte loͤcher bon oſten zu weſten gefuͤhret werden, und alſo der ſonnenlauf nachahmen. 2) die zwölf eingehauene tiefe löͤcher die zwölf monate, iedweden von dreißig tagen; die fünf angehauene aber die uͤbrige fünf tage, und alſo den ſonnenlauf des ganzen jahres in 365. tagen beſtehende bedeuten koͤnnte: inſonderheit da nicht en,
a