Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
375
Einzelbild herunterladen

8 8 8 Ss 283 X 2

* 8

82

375 Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. 1 Kap. 3376

anmerkenswuͤrdig fein, daß, da ſonſten in der gegend keine ſonderliche Steine anzutreffen, dieſe ſehr groſſe dennoch auf ſolche hoͤhe ſich finden laſſen. Der kleinere davon iſt im perpendicul 22 fuß hoch, und begreift in Dem umfange 82 fuß. Der groͤſſeſte, weicher auf der IV. Tab. x. vi. abgezeichnet ſtehet, iſt 23 fuß hoch, und haͤlt in dem umfang 95 fuß, A iſt die ſeite von morgen gegen mitter­nacht; B die ſeite gegen mittag; O die ſeite

von abend gegend mitternacht. Es ſein auch

an demſelben einige eingehauene zeichen, und ebenfalls kleinere ſteine darneben geſetzet, wo­bei es an allerhand erzehlungen des gemei­nen Mannes nicht fehlet, die man aber bil­lig uͤbergehet.; ö

10. Naͤchſt dieſen aber iſt noch eines groſſen Steines zu gedenken/ ſo bei dem Dorfe Reidenitz nicht weit von dem Amte und Staͤtlein Zehden auf der ſpitze des daſelbi­gen berges gegen der muͤhle lieget, und auf welchen eine Menſchliche Fußtapfe einer Perſon von etwa zehen jahren, und als wann es der linke fuß waͤre, tief eingedrukt, die zehen auch, als wann fie hineingeſchlipt waͤren, zu ſehen; eben als wie die Reiſebuͤ­cher des H. Landes von dem lezten trit und Fuſtapfe des Hrn. Chriſti auf dem Oehlberge, wie er von dar gen himmel gefahren, melden. S. Neuſchuͤtzens ſiebenjaͤhrige Weltbeſch. X. kap. ſ. 295. Ingl. des Prinzen Rad­zivil Reiſebeſchreibung.

11. In eben dem Amte Zehden in einem buſch und hegeholz die Parchnitz genannt, lie­

get ein mittelmaͤßiger ſtein, welchen man die

Kuhtrappe nennet, und beſage des Zehden­ſchen Amtbuchs zu einem Graͤnzſtein die fel­der von Zehden, Lubbichow und Parchnitz zu unterſcheiden dienet. Er hat den namen von einer darauf befindlichen und wohlaus­gehauenen Kuhtrappe, neben welcher auch eine Hundestrappe, und gegen uͤber noch eine groſſe und zwar ziemlich tiefe aber doch wenig kennbahre Trappe ſtehet. Oh es ei­nen alten Herren bedeute der die viehzucht und dabei die jaͤgerei, welches die hunde und vielleicht pferdetrappe bedeuten moͤchten (dann die groſſe Roßtrappe neben dem ab­fall der Bude hei dem Dorfe zum Thal in der Graſſchafft Reinſtein iſt auch nicht gar zu kennbahr) oder was es fünften zu ſagen habe, kann man nicht gewiß melden.

12. Bei dem ausgange des Dorfs Darn­ſtaͤt nach Bellingen zu, eine meile von Sten­dal in der Altmark, lieget ein Stein etwan der groͤſſe nach wie ein ſak von 2 ſcheffel korn, in welchem ein unbeſchlagener und etwas tief

hineingedrukter Pferdefuß zu ſehen: wobon vorgegeben wird, daß der boͤſe Geiſt eine Krüͤ gerin bon dar, welche erſchreklich gefluchet, auf einem pferde weggefuͤhret, und waͤre die­ſes die Fußtapfe des pferdes. Andere ſagen, es haͤtte daſelbſt eine ſchlacht ſollen gehalten werden, der General aber ſehr an einen glůk­lichen erfolg gezweifelt, und geſaget, ſo gewiß als fein pferd in den ſtein hinein treten wuͤr­de, fo gewiß würden fie auch die ſchlacht ges winnen, und waͤre darauf des pferdes fuß eingeſunken, die ſchlacht auch erhalten wor­den: und mag vielleicht auch die ſchlacht des alten Anhaltiſchen Markgrafen Alberti mit Graf Hudern, als welche doch heſage En­zelts erzehlung bei Darnſtaͤt auf der höhe gehalten worden, gezielet werden: die zueig­nung aber laͤſſet man dahin geſtellet fein, En­zelt erkennet daß von dieſer Pferdetrappe viel fabuliret würde: Hic oſtenditur mirabilis Impreſſio in magno capite pedis Equini & mira de illa Impreſſione ruſtici fabu­lantur. O. I. a... A 13. Auf dem Mohriniſchen felde Apenb. Inſp. lieget ein ungemein groſſer ſtein, der­gleichen auſſer was ſteinklippen ſein, in die­ſem Lande wenig moͤgen gefunden werden, welcher über der erde wie zwei feine. und weit voneinander ſtehend anzuſehen, alſo daß ein Reuter mit einem pferde darzwiſchen gar fuͤglich halten kan, in der erde aber doch nur ein ſtein iſt, der ſolchergeſtalt, wie (durchhauen iſt. Die durch die kunſt alſo gebildete geſtalt zeiget von einer dabei gehab­ten abſicht; und wenn er am wege laͤge, daß man nohtwendig dadurch muͤßte, wie etwa hinter Jena und anderswo in den gebirgen durch felſen wege gehauen fein: ſo wuͤrde man nichts mehr als die muͤhe und die art und weiſe den fels zu zertheilen bewundern; fo lieget er aber ganz frei aus dem wege, und iſt ſchwer zu errahten, was es mit demſel­ben fuͤr eine abſicht gehabt habe. 14. Auch zeiget man auf den aͤkkern des Dorfs Oſtherrn, ſo eine halbe meile von

Darnſtaͤt lieget, den weg nach Stendal zu, da

ſonſten viel Steine beieinander liegen, einen Stein, worin ein Kinderſchuh gleichſam wie in wachs eingedrukt, befindlich, und ſoll auch auf der andern ſeite auf ſolche weiſe ein Wei­berſchuh zu ſehen ein.

15. Zwiſchen dem mt Reez und dem Dorft Rietzig am wege ſtellet ein groſſer Stein, um welchen kleinere ſteine herumliegen, aller hand eingedrukte ſiguren dar von haͤnden und klauen, unter welchen aber ein Fußpfad von einem Kinde oder gan n n, r

9