Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
377
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hand und ein Hufeiſen oder Fußpfad vom

pferde ſich ganz deutlich ausdruͤkken. Und

wird dabon erzehlet,/ es habe der Satan eine Kruͤgerin geholet und ſelbige auf dieſen Stein geſetzet, da dann um dieſelbe herum viele an­dere Geiſter mit pfer de⸗ und boksfůüͤſſen gedan­zet. Es waͤren aber des weges zwei kinder gekommen, welche auf dieſen Stein ſich ge­ſetzet unwiſſend, weil es geiſter geweſen, was ba vorgegangen: worauf aber alles Ders ſchwunden. Die erzehlung iſt fine die& confule: und unſere Herren Metaphyſici werden unſtreitig nicht weniger dawieder ein­zuwenden haben, als

16. wieder den an dem Wandelitziſchen See auf dem Stolzenhagenſchen felde unterm Amt Muͤllenbek befindlichen ungeheuren Stein, der auch etliche fuß in die erde hinein gehet, oben aber einen eindruk von einer ſehr gröſſen ſtarken Mannshand in ihren 5 fin­gern ganz klar und deutlich zeiget; und da­von bie Wandelitzer Einwohner erzehlen, daß in alten zeiten ein Rieſe dieſen Stein diſ­ſeits des Wandelitzer Sees aufgehoben und zum beweiß ſeiner groſſen ſtaͤrke mit ſeinen 5 fingern in den Stein hinein gegriffen, ihn auf bie hand genommen, über den See

weggeſchleidert und den eindruk ſeiner hand

darin gelaſſen haͤtte. Hierbei erinnert man ſich der Steine unten am Petersberg und hei Wettin, in welchen ebenfalls klauen von glei­chem urſprung angegeben werden, wie auch der zwei haͤnde in einem Stein bei Sonnewitz. S. Hr. v. Dreyhaupt J. Th. ſ. 650. 17. Noch eine ahrt Steine ſiehet man oſtwerts dem gedachten Staͤtlein Zehden, welche gegen einander über ſtehen, und gleich: ſam durchgehauen zu fein ſcheinen, das eine paar ſtehet etwas voneinander, das andere nahe beiſammen. In der Altmark ſollen auch dergleichen bei Salzwedel zu ſehen fein, bon welchen vorgegeben wird, daß ſie der dorten viel geruͤhmte Druſus mit einem hieb ſolle durchgehauen haben. Haben ſie aber wuͤrklich zuſammen gehöͤret: fo kann ſie wohl nichts als ein donnerkeil, oder die obgedachte kunſt getrennet u. aus einandergeſetzet haben. 18. Bei Arnswalde iſt ein ſehr groſſer Stein befindlich, welchen die Einwohner der gegend den Wendeſtein oder Wenden­ſtein nennen: weil ſie glauben, er ſei von den Wenden dahin gebracht, oder doch von ſelbigen(tat eines Altar gebrauchet worden. Weil er oben plat und eben iſt, fo laͤſſet ſich der gebrauch vom Opfer gar wohl begreifen: es kann aber auch ehen ſowohl ein Begraͤb= nuͤßſtein, als ein Opferaltar, oder beides ge Il. Theil der Marl. Hiſt.

Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. 1. Kap.

378 weſen ſein. Daß er aber von den Wenden dahin ſollte gebracht fein, iſt gar nicht wahr: ſcheinlich. Die vermuhtung von Opferſtei­nen und Altaren trifft ſich bei noch viel mehr Steinen von ſolcher groͤſſe..

19. Nicht weit von Himmelport zwiſchen dem weg und dem See Stolp liegt derglei­chen groſſer Feldſtein, ſo oben breit und recht vierelfig gehauen, auch oſtwerts wohl eine ſpanne hoͤher lieget, als weſtwerts, da­von man ebenfalls glaubet, daß es ein Als tar oder ein Behtſtein geweſen, oder ſonſt eis nen zum Gottesdienſt gehoͤrigen nutzen ges habt. bergl. n. J.

20. Unweit Soldin auf dem Roſtiniſchen felde liegt der ſogenannte Klikſtein, von welchem ein gleiches vorgegeben wird. Sol­che muhtmaſſung aber beſtaͤtigen noch andere umſtaͤnde: z. e. wann in einen dergleichen ungeheuren Stein gar ſtiegen eingehauen ſein um hinaufzukommen, wie an dem zwi­ſchen Sorau und Leipzig unfern von der Landſtraſſe gelegenen alſo genannte Affen­ſtein wahrzunehmen.

21. Nahe bei Luͤdersdorf dreibiertel weges bon Oderberg in der heide ſtehet ein unge­heurer vierekkiger Stein mehr als 6 fuß uͤber der erde herbor, und wird eben deßwegen der Altarſtein, ins gemein der Adderſtein ge­nennet. Auf ſelbigem iſt eine ſchrift heſind lich, die aber unleſerlich iſt: wie ſich dann auf einigen bei Zehden gewiſſe figuren ſin­den, unter andern ein Loder winkelmaß, wor­aus aher eben nicht biel zu machen iſt.

22. Unweit Ringenwalde, Templin. Inſp. liegt auf einem huͤgel im felde ein ungehen­rer Stein, der 55 elle hoch und 17. bis 18. ellen im umfang, ſonſt aber das anſehen wie ein bakofen hat. Dieſem iſt wegen gleich: maͤßiger geſtalt eines hakofens der Stein bei­zufuͤgen, welcher

23. Bei Freienwalde an der rechten ſeite des hohlen weges gelegen iſt, da man den verlohr­

nen Fließ hinauffaͤhret: aber er ruhet auf oder

an dreien andern; und mag daher zu den Grab­altaͤren in der Altmark gezehlet, oder auch der ſigur nach mit dem Naͤpfchenſtein bei Frankfurt verglichen werden. Eine faſt aͤhn­liche ſigur findet ſich heim Arnkiel l. B. Vll.. §. 3. ſ. 242. nur mit dem unterſcheid, daß hier die unterſte Steine nicht ſo weit heraus ſtehen, als beim Arnkiel. Iſt aber nichts anders, als ein Grabaltar. 24. Dergleichen dann auch der ſogenannte Huͤnenſtein bei Trebnow, Straßh. Inſpect. ſein mag, von deſſen geſtalt und beſchaffenheit man aber keine nachricht erhalten. Bb 25. Und