Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
379
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379 Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. I. Kap. zxo

25. Und die auf dem Koͤnigſtaͤtiſchen

felde befindliche groſſe Steine, dabon einer

das Brautbette genennet wird, der ander aber eine oͤfnung hat, als wann er mit einer ſage zerſchnitten wäre, 5

26. Auſſer dieſen bisher benannten hat unſere Mark in allen ihren theilen noch gar viel groſſe ungeheure einzelne Steine aufzu­weiſen, welche hier auf bügeln, dort in der ebene auf freien felde, oder in gebuͤſchen liegen von verſchiedener geſtalt, ſigur und lage, welche man eben ſowohl als jene fuͤr einen nachlaß des Alterthums zu halten, die auch wohl bei den Alten ihren nutzen und gebrauch mogen gehabt haben. Weil aber kein grund zu finden, woraus man ahſehen koͤnnte, wie und warum fie dahin gekommen, wo fie lie­gen: ſo laſſen wir fie auch liegen, und begnüs gen uns, wenn wir ſie als ſolche ſtuͤkke anſe­

hen, die ſeit der Suͤndfluht ihre lage behalten.

Wer inzwiſchen mit betrachtung dergleichen ſtuͤtten der Natur ſich noch etwas zu beſchaͤf­tigen belieben traͤget, der kann Joh. George Keyßlers Antiquitates ſeptentrionales& Gelticas, und die von ſelbigem angeführte ſchriften, ſonderlich das auch hier mehrmahls angefuͤhrte Buch des Hrn. Arnkiels von der Cimbriſchen Volker Religion und Begraͤb­nuͤſſen nachſchlagen.

11X. Woher nun aher dieſe groſſe Steine gekommen, ſolches wuͤrde nun zwar keine ſon­derliche frage in den Laͤndern ſein, da man die felſen in der naͤhe hat. Es wurde auch, wann es nur die leztgemeldte einzelne Steine betraͤfe, die antwort ſo gar ſchwer nicht ſein: geſtalt dann ſolche als ein nachlaß der Suͤnd­fluht anzuſehen, wodurch die groͤſſeſte felſen einer hier, der andere dahin geworfen wor­den, und weil ſie unbeweglich ſein, auf ihrer ſtelle liegen gebliehen. Aber da in der Alt­mark und andern orten eine groſſe menge der­ſelben vorhanden, da doch keine felſen in der naͤhe zu finden ſein; ſelbige auch mit fleiß zu­ſammen gebracht, übereinander. und neben einander in eine gewiſſe ordnung geſetzet ſein, die eine gewiſſe abſicht zum grunde hat: ſo wird billig gefraget, wie die alte Beſitzer der­ſelben dazu gelanget; zumahl viel dieſer Steine bon ſo einer anſehnlichen groͤſſe fein, daß man kaum abſehen kann, wie es damit zugegangen. Zwar es hat ein Lheologus und Medicus zu Coeverden, Johannes Pic­cardt, in einer Kurzen Beſchreibung, wie er ſie nennet, von einigen vergeſſenen und verborgenen Ansiqguitäten der Provinzen und Laͤnder zwiſchen der Nordſee, der Yſel, der Emß und Lippe, An. 1660, zu

Amſterdam in 4to gedrukt. Diſtinct. V Da er von ſothanen Steinbetten handelt, eine antwort fertig, daß nemlich alle dergle­chen und noch groͤſſere Steingeruͤſte bon den Rieſen errichtet worden, zu dem ende auch zwei Bilder von ſolchen ungemeinen groſſen Leuten, wie fie theils mit den handen, theilz auf den ſchultern, theils ihrer zwei auf trage­huͤrgen ſolche ungeheuere Steine trugen, da­bei zeichnen laſſen, worin er dem Saxoni . beifaͤllet, welcher in der vorrede feiner Hiſtoriae Dan. ſ. 4. eben die meinung hat. Aber die ſache mit den Rieſen, in ſo weit ſie ein ganzes Volk ausgemachet(dann

einzelne Perſonen von ſolcher beſchaffenheit

wird niemand leichte verneinen,) zumahlen aber von ſolchen entſezlich groſſen Perſpnen, die einen Stein von 50. 60 bis 100 zentner in den haͤnden oder auf den ſchultern wegtra­gen konnten, iſt unmöglich, und unerſind­lich, woher ſolche baum hohe Leute ihr eſſen und kleider nehmen koͤnnen? was fie für ein lager gehabt und dergleichen. Es waͤre dann daß man ſich einbildete, daß das rind und ſchafbieh zu den zeiten auch rieſenmaͤßig ge weſen, und das getreide hauͤme hoch gewach­ſen wäre. Denn ſonſten würde eine ſchaͤferei von 1000. ſchafen und eine heerde von 2. bis 300. ftüffen rindbieh, auch ein feld bon 100, morgen Landes nicht genug geweſen ſein ei­nen einzigen ſolchen Rieſen nur ein jahr lang zu erhalten, mehr ungerguͤmtheiten zu ge ſchweigen. Iſt alſo biel ſicherer ein mittel zu beſinnen, ſo unſerer gewöhnlichen groͤſſl, oh wohl auch etwas groͤſſerern, gemaͤſſer und darnach geſchikt ſei, die ausfuͤhrung die fer muͤhſamen groſſen werke zu zeigen. Und ſolches iſt, daß entweder die Alten einen weg gewuſt Steine zu gieſſen, welches ich meines theils nicht unmöglich achte, jedoch Dafür halte, daß es nicht anders als hei wind und ſonnenſchein geſchehen koͤnne, und fein dabon exempel in den Steingruben zu ſehen, allworin man nach einem naͤchtlichen warmen regen, den folgenden tag ganze Stein­zapfen zu zeiten wie arme dikke findet, da den abend zuvor nichts dergleichen da gewt­ſen: dergleichen meinung auch der Engliſche Geſchichtſchreiber Camdenus iſt Britann. Iit. Wilshire ſ. 182. 183. Da er von einem dergleichen, aber weit gröſſern Monument, als alle unſere Steinbetten ſein, nahe bei Salit­burg gelegen, handelt, und ins gemein Cho­rea Gigantum, Rieſendanz, Engliſch Stone hengs genannt wird, daß nemlich die daſel bige Steine aus ſande und einem gewiſſen cement zuſammen geſezt waren. De his

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